19.Juli 1998Mein lieber Severus,
Ich wage es kaum, mir das Gesicht vorzustellen, welches du machen würdest, wenn du wüsstest, dass ich dich so nenne und dich so informell anspreche... und doch... in meinem Kopf ist es schon lange her, dass du „Severus" geworden bist und nicht mehr die griesgrämige Kerker-Fledermaus.Es gibt so viele Dinge, die ich dir sagen würde, wenn du nur wüsstest... Aber heute bist du nicht mehr hier, um mir zuzuhören. Du bist gegangen. Hast mich alleine gelassen.
Ich sah, wie sich deine tränenerfüllten Augen sich zum letzten Mal schlossen, dort in der heulenden Hütte...
Und ich weiß nicht, wie ich ohne dich leben soll. Bescheuert, nicht? Wer hätte gedacht, dass ich, „der Held der Zaubererwelt", mich in meinen streitsüchtigen Zaubertränke Professor verlieben würde? Aber dennoch....Hat das alles angefangen als ich, in meinem fünften Schuljahr, in dein Denkarium gefallen bin und deine ganzen Erinnerungen gesehen habe? Oder als ich herausgefunden habe, dass du mich die ganzen Jahre über beschützt hast? Oder einfach die unzähligen Male die ich dich beobachtet habe unter dem Vorwand dich zu hassen und deinen bösen Plan herausfinden?
Ich kann es dir nicht sagen, und es spielt auch keine große Rolle. Alles was relevant ist , ist dass ich dich liebe.
Oh Merlin, wenn du wüsstest wie oft ich kurz davor war, dir diese Worte ins Gesicht zu schreien, während du deine ganze Verachtung über mir ausschüttest.
Ich bin mir sicher, du wärst vor Schock zusammen gebrochen...Ich weiß nicht mal, warum ich dir diesen Brief schreibe, wenn du eh niemals in der Lage bist, ihn zu lesen. Wahrscheinlich um endlich alles raus zu lassen, was sich seit so langer Zeit angesammelt hat. Die ganzen Gefühle. Den ganzen Stress, Schmerz.
Vielleicht aber auch um mich nicht selbst zu verletzen...
Du fehlst mir, Severus. Alles an dir fehlt mir. Deine tiefe, raue Stimme, welche mich immer wieder runtergemacht hat, deine unglaublich schwarzen Auge, welche einem immer in die Seele zu schauen scheinen... selbst dein überaus nervigen Sarkasmus vermisse ich.
Es tut so weh...HP
Als Severus Snape, ehemaliger Todesser und Professor der Zaubertränke, eine kleine Eule an seinem Fenster klopfen sah, fürchtete er einen Moment lang, dass jemand davon erfahren hatte.
Er fürchtete, dass jemand herausgefunden hat, dass er alle reingelegt hat und noch lebt. Er wusste, dass er sterben würde, an jenem Abend. Doch wollte er es nicht, also hat er einen Trank gebraut, einen gegen Gift, welcher ihn am Leben hielt.
Doch dann sagte er sich, dass dies unmöglich sei und beschloss den Brief zu öffnen. Der Inhalt des Briefes in seiner Hand lies ihn für einige Minuten verblüfft zurück. Er musste ihn einige Male lesen, bis er sich sicher war, dass er sich wirklich nicht verlesen hatte und es auch wirklich verstanden hatte. Dann schlussfolgerte Severus, dass es bloß ein großer Witz war.
Sicher nur ein dummer Streich von Potter und den zwei hirnlosen Gurken, welche sich seine besten Freunde nannten. Nicht mal wenn sie glaubten, dass er tot sei, konnten sie ihn alleine lassen. Sie mussten immer seine Ruhe zerstören.
Am besten legte er den Brief einfach in eine Schublade und dachte nicht mehr an diesen. Auch wenn es ihm sichtlich schwer fiel, nicht daran zu denken.
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Briefe // Snarry OneShot
FanfictionEs sind zwei Monate nach dem Krieg und Harry geht es so schlecht wie noch nie. Trotz dem lang ersehntem Frieden, findet Harry seinen Frieden nicht. Seit jenem Abend ist er depressiv. Seit dem Abend an dem er starb. Seine große Liebe. Severus Snape...