14. - Gute Zusammenarbeit

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Da Eleonora für den Rest des Vormittags keinen weiteren Unterricht hatte, steuerte sie ihr Büro an, um dort endlich in Ruhe das Buch von Beedle dem Barden zu lesen. Doch als sie gerade den Gang entlangmarschierte, durchbrach das sanfte Flattern von Flügeln die Stille. Sie hob den Kopf und ihre Augen weiteten sich, als eine graue Eule mit leichtem Schwung neben ihr am Fenster landete, die ihr geduldig den Schnabel entgegenstreckte, in dem sie einen kleinen Brief hielt. Als Eleonora ihn öffnete, leuchteten ihre Augen auf, als sie die vertraute Handschrift erkannte.

Schwesterherz,

es tut mir leid zu hören, dass dein erster Tag in Hogwarts anders verlaufen ist, als du es dir gewünscht hast. Aber lass dich davon doch nicht unterkriegen!

Ich werde über das Wochenende nach Hogsmeade kommen und dann haben wir Zeit, in Ruhe über alles zu sprechen.

Sei nicht zu hart mit dir selbst und zweifle nicht an deinen Fähigkeiten. 

Bis bald und pass auf dich auf.

Liebe Grüße,
Tonks

„Hey, Eleonora!" 

Eine vertraute Stimme ließ sie aus ihren Gedanken hochschrecken, gerade als sie den Brief zu Ende gelesen hatte. Sie hob den Blick und sah Remus auf sich zukommen

"Ich sehe, du hast Post bekommen", stellte er fest.

"Oh, hallo Remus", begrüßte sie ihn lächelnd und ließ den Brief sinken. "Ja, von meiner Schwester. Sie würde mich gerne am Wochenende besuchen. Hättest du etwas dagegen, wenn sie uns zum Drei Besen begleitet?"

Remus lächelte verständnisvoll. „Natürlich nicht – Nimm sie gerne mit."

Er trat einen Schritt zur Seite und streckte den Arm einladend in Richtung des Korridors aus.

„Wollen wir eine Runde spazieren gehen? Das Wetter ist heute einfach zu gut, um drinnen zu sitzen und ich mich würde deine Meinung zu einem neuen Zauber interessieren."

Eleonora ließ ihren Blick kurz zu ihrer Tasche wandern, in der das Buch von Dumbledore ruhte. Doch sie wusste, dass es warten konnte und nickte Remus zu.

"Ja, natürlich. Ich helfe gerne, wenn ich kann."

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Nach ihrem Spaziergang mit Lupin war Eleonora überrascht, wie schnell die Zeit verflogen war. Es war bereits halb 2 – zu spät, um sich erneut an ihren Schreibtisch zu setzen. Entschlossen machte sie sich stattdessen auf den Weg zum gemeinsamen Unterricht mit Snape.

Als sie den Kerker erreichte, fiel ihr Blick sofort auf den Tränkeprofessor, der bereits an seinem Schreibtisch saß. Einige Schüler waren inzwischen anwesend und warfen ihr verwirrte Blicke zu. Offenbar waren sie überrascht über ihre Anwesenheit in einem Fach, der normalerweise nicht ihrer Zuständigkeit unterlag. 

Eleonora trat mit einem höflichen Lächeln an Snape heran, der sie mit einem knappen Nicken begrüßte. Nach und nach fanden die übrigen Schüler ihren Weg ins Klassenzimmer und als die Uhr genau auf zwei schlug, schloss sich die Tür mit einem gedämpften Klicken. Gerade hatte sie sich inmitten der Klasse positioniert, als die Tür noch einmal quietschend aufging und ein gehetzter Draco Malfoy ins Zimmer stolperte.

„Mr. Malfoy, setzen Sie sich", erklang Snapes kühle Stimme durch den Raum.

Eleonora wartete geduldig, während Malfoy eilig seinen Platz einnahm und warf Snape einen erwartungsvollen Blick zu. Sie hatte angenommen, dass er etwas zu der Verspätung des Schülers sagen würde. Doch als dieser nichts sagte, stahl sich ein amüsiertes Lächeln auf ihre Lippen. Es schien ganz so, als hätten die Slytherins mal wieder nichts zu befürchten, wenn es um Strafen von Snape ging.

Eleonora Tonks - und das Geheimnis der Phönix-Feder  [Snape x OC]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt