II : Codewort

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Am Wochenende versammelten sich meine Freunde und Studienkollegen vor einem der angesagtesten Clubs der Stadt. Die Luft war erfüllt von Vorfreude und der pulsierenden Energie der Nacht. Wir begrüßten uns mit herzlichen Umarmungen, plauderten angeregt und machten unzählige Selfies, während wir auf den Einlass warteten. Einige von uns zogen sich in den rauchfreien Bereich zurück, wo die Gespräche laut und fröhlich waren.

Ich stand bei ihnen und beobachtete das Treiben, als plötzlich ein hitziges Telefonat meine Aufmerksamkeit auf sich zog. Ein europäisch wirkender Mann, der anmutig und elegant gekleidet war, führte das Gespräch auf Französisch. Trotz meines Versuchs, mich auf das fröhliche Geplauder meiner Freunde zu konzentrieren, konnte ich nicht umhin, der intensiven Stimmung des Gesprächs zu lauschen. Es klang weniger nach einem gewöhnlichen Plausch und mehr nach einem ernsthaften, vielleicht sogar brisanten Austausch. Der Klang der französischen Worte, ließ mich erahnen, dass hier mehr auf dem Spiel stand, als es zunächst den Anschein hatte.

Wenig später fanden wir uns im VIP-Bereich wieder, und wer stand plötzlich vor mir? Kein anderer als der Typ aus dem Café von vor ein paar Tagen. Klar, er sah gut aus, aber er war so ein typischer Blender – der ganze Charme und das süße Lächeln konnten über sein übertriebenes Gehabe nicht hinwegtäuschen. Als ich ihn bemerkte, verdrehte ich nur die Augen und wollte an ihm vorbeigehen. Doch natürlich ließ er mich nicht einfach in Ruhe. Stattdessen stellte er sich provokant vor mir in den Weg, während meine Freunde bereits gemütlich in der Sitznische Platz genommen hatten.„Voilà, das Schicksal führt uns wohl erneut zusammen!", sagte er mit einem charmanten Lächeln und einem übertriebenen Flair. Ich konnte mir ein Schnauben nicht verkneifen und antwortete kühl: „Es gibt kein Schicksal, und du hast mich bestimmt gestalkt, als ich im Café an dir vorbeigegangen bin. Wahrscheinlich hast du mir einen Tracker irgendwohin gesteckt, oder?"„Oh, absolut, das ist genau mein Plan. Mir fehlt es ja so an Leben, dass ich mich auf solche Spielchen einlassen muss!" Er warf einen Blick zu meinen Freunden, die uns amüsiert beobachteten.„Wusste ich es doch, du bist echt nicht der Schlauste", entgegnete ich streng, obwohl ich mir nicht helfen konnte, ihm insgeheim ein Kompliment für seine attraktive Erscheinung zu machen. Seine Haare fielen ihm charmant in die Augen, und ich hätte sie ihm am liebsten aus dem Gesicht gestrichen. Ohne Brille, aber mit einer auffälligen Uhr ausgestattet – ein Blender, da war ich mir sicher. Trotzdem zogen mich seine schmalen, dunklen Augen und sein umwerfendes Lächeln unerwartet in ihren Bann.Ich deutete mit dem Kopf zu den Typen in der VIP-Nische. „Mit solchen Typen hängst du also ab?"Er warf einen Blick zu seiner VIP-Nische und antwortete ruhig: „Sieht ganz danach aus!" Dann fügte er lächelnd hinzu: „Eigentlich sollte ich dir noch einen vergnüglichen Abend wünschen, aber ich vermute, du weißt nicht mal, was Spaß ist, oder?"„Genauso wenig wie du!", konterte ich und schob mich dabei elegant an ihm vorbei.

Nachdem wir uns voneinander getrennt hatten, schweifte mein Blick immer wieder zu meinem Unbekannten, der sich an einem VIP-Tisch in der Nische gegenüber niedergelassen hatte

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Nachdem wir uns voneinander getrennt hatten, schweifte mein Blick immer wieder zu meinem Unbekannten, der sich an einem VIP-Tisch in der Nische gegenüber niedergelassen hatte. Er war umgeben von den Männern, die zuvor am Eingang aufgefallen waren – einer von ihnen hatte das hitzige Telefonat auf Französisch geführt. Es war klar, dass sich etwas Interessantes abspielte, doch ich wollte nicht einfach nur zuschauen. Trotz der kleinen Stimme in meinem Kopf, die mir sagte, ich solle ihn seinem Schicksal überlassen, konnte ich nicht widerstehen. Eine Mischung aus Neugier und Abenteuerlust trieb mich an.Kurz entschlossen sprach ich mich mit meinen Freundinnen ab. Ein heimliches Lächeln huschte über meine Lippen, als ich den Plan schmiedete. Gemeinsam machten wir uns auf den Weg zu der Gruppe, die im VIP-Bereich angesiedelt war. Wie durch ein unsichtbares Band verbunden, schlüpften wir elegant und gleichzeitig unauffällig zu den Männern und nahmen prompt neben den Franzosen Platz. Unsere Präsenz ließ sich nicht übersehen, und die Männer waren augenblicklich von unserem Charme gefangen.Während ich mich zu ihnen setzte und ein Gespräch begann, konnte ich aus dem Augenwinkel beobachten, wie der Unbekannte seinen Blick auf uns richtete. Sein Interesse war geweckt, und ich spürte die Spannung in der Luft, als sich die Situation langsam zu einem spannenden Spiel entwickelte, das ich zu steuern beabsichtigte.

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