Fremde

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„Ich habe Dinge getan... Dinge auf die du nicht stolz wärst." Ein schluchzen meiner Hilflosigkeit. Doch du lehnst dich vor und siehst mir in die Augen, streifst meine Haut. „Diese Dinge mussten getan werden. Du musstest sie kennen lernen um dich selbst zu kennen." Dein Atem berührt mich, deine Worte fassen mich an. „Ich habe nach dir gesucht-" Ich wische mir die Tränen von den Wangen, während ich dich anschaue und weiß, dass du bald wieder verschwinden wirst. „Ich habe dich in den Händen eines anderen gesucht, ich habe dich auf den Lippen des anderen gesucht, in seinem Schoß, auf seiner Haut, überall... nur in seinem Kopf war ein Fremder." Du wendest dich ab und drehst dich um. In meinem Herzen höre ich ein knacken, als die Scherben brechen. Bis ich verstehe, dass diese Scherben du sind. Irgendwann klebe ich dich wieder zusammen, irgendwann finde ich dich. Ich werde deine Hände berühren, deine Lippen küssen und an deinen Körper lehnen, wissen, dass sich all der Schmerz gelohnt hat, all die Wunden, einen Zweck hatten um weiter zu machen, um dich gefunden zu haben.


Die Jahre davorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt