Lissy

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Ich saß auf meinem Bett und starrte auf das Foto von Mama. Ihr Lächeln war jetzt so fern. Die Geräusche des Hauses umgaben mich, aber ich fühlte mich einsam und verloren. Julia war eine Erleichterung, aber nichts konnte den Schmerz über den Verlust meiner Mutter lindern.

Ein leises Klopfen an meiner Tür riss mich aus meinen Gedanken. "Lissi? Kann ich reinkommen?" Es war Julia. Ich wischte mir schnell die Tränen ab und nickte, auch wenn sie es nicht sehen konnte.

"Ja, komm rein", sagte ich und versuchte, meine Stimme fest klingen zu lassen.

Julia trat ein und lächelte sanft. "Ich habe dir Tee gemacht. Ich dachte, das könnte helfen."

"Danke", murmelte ich und nahm die Tasse. Der Duft von Kamille beruhigte mich ein wenig.

Julia setzte sich neben mich. "Du bist nicht allein, Lissi. Ich bin hier für dich, und wir schaffen das zusammen."

Ich nickte und nahm einen Schluck Tee. "Es ist nur... ich weiß nicht, wie ich ohne sie weitermachen soll."

Julia legte ihren Arm um mich. "Eins nach dem anderen. Heute kümmern wir uns darum, dass du dich sicher fühlst. Morgen sehen wir weiter."

Plötzlich vibrierte mein Handy auf dem Nachttisch. Ich griff danach und sah, dass ich eine Nachricht von Luana hatte. Mein Herz setzte einen Schlag aus. Sie hatte sich seit Tagen nicht gemeldet.

Hey Lissi, wie geht's dir? Können wir reden?

Ich zögerte. Was wollte sie jetzt von mir, nachdem sie mich so hängen lassen hatte? Aber vielleicht hatte sie eine Erklärung. Vielleicht...

Julia sah mich fragend an. "Wer ist das?"

"Luana", sagte ich leise. "Sie will reden."

Julia nickte. "Vielleicht solltest du es versuchen. Es könnte helfen."

Ich seufzte und begann zu tippen. Hi Luana. Klar, können wir reden. Was ist los?

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