Kapitel 1

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Es war Mitte Dezember. Das Wetter war sehr verschneit, die Leute waren gestresster, da Weihnachten vor der Tür stand, und meine Familie machte natürlich auch Stress deswegen. Es gab immer gewisse Traditionen, an denen meine Familie fest hielt. Baum schmücken, gemeinsam Backen und Filme schauen, waren dabei die Hauptaktivitäten. Seitdem Ich aus dem College raus bin, fand ich immer weniger Zeit, diese Tage mit meiner Familie zu genießen. Seit zwei Jahren kommt auch immer wieder die Frage, wann ich wohl endlich jemanden mit zum Familienessen mitbringen würde. Ich halte nicht viel von Dates und habe eigentlich auch gar keine Zeit und Lust dazu. Sowieso gibt es keine interessanten Leute bei uns im Ort. Ich wohnte in einer Stadt in der Nähe von New York. Nicht viele Leute lebten dort und die Leute die dort lebten, waren gefühlt 20 Jahre älter als Ich.

An diesem Tag war es so, als würde die Zeit still stehen. Ich ging zu meiner Arbeit in der Kanzlei, führte Protokolle, brachte den anderen ihr bestelltes Mittagessen und Kaffee und erledigte nebenbei noch ein paar Sachen, die ich für die Zeit mit meiner Familie brauchen würde. Ich schaute immer wieder auf die Uhr, aber es vergingen immer nur 10 bis 15 Minuten. Als ich endlich Feierabend hatte, rief mich meine Mutter an. Sie meinte, dass sie bei den Dekorationen Hilfe benötigte und ich noch ein paar Sachen dafür besorgen müsse. Meine Mutter und Ich hatten ein gutes Verhältnis, also half Ich ihr immer gerne. An diesem Tag war ich aber nicht wirklich in der Stimmung und wollte einfach nur nach Hause. So wie Ich bin, fuhr Ich trotzdem ins Einkaufscenter, kaufte die Sachen die meine Mutter brauchte und fuhr zu meinem Elternhaus. Mein Vater war vor knapp einem Jahr verstorben und es war das erste Weihnachten ohne ihn. Alles war ungewohnt. Sein Platz am Tisch war leer, er saß nicht wie gewohnt in seinem Sessel vorm Fernseher und machte auch nicht seine gewohnten Späße. Er war ein sehr liebevoller Mann und liebte unsere Familie über alles. Die schönste Zeit für Ihn war immer Weihnachten. Er half gerne das Haus zu dekorieren und für das gemeinsame Essen alles vorzubereiten. Von außen wirkte er vielleicht manchmal etwas komisch, aber wenn man ihn so gut kennt wie wir, war er der witzigste und liebevollste Mensch den man treffen konnte.

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