"Warum musstest du mich denn verfolgen? Hättest du mich einfach allein gelassen müsste ich dich jetzt nicht töten."
Cassian erstarrte, als er in die kalten Augen des Mädchens blickte. Die Feindseligkeit in ihrem Blick durchbohrte ihn, und er spürte einen eiskalten Schauer über seinen Rücken laufen. Die Atmosphäre war gespannt, als ob ein unsichtbares Band zwischen ihnen gespannt wäre, bereit, jeden Moment zu zerreißen.
Am liebsten würde er irgendetwas sagen um sich zu erklären oder vielleicht die Spannung zu lösen, aber sein Mund war trocken und kein Wort wollte über seine Lippen kommen. Cassian spürte, wie sich sein Puls beschleunigte, als er nach einer Antwort rang. Die Unbeholfenheit hing wie ein schwerer Vorhang in der Luft.
Trotz der latenten Gefahr, die von ihr ausging, konnte er sich nicht der Faszination entziehen, die von dem Mädchen ausging. Jede ihrer Bewegungen schien eine potenzielle Bedrohung zu sein, und dennoch konnte er nicht ignorieren, wie ihre eisblauen Augen im sanften Licht schimmerten oder wie ihre schwarzen Haare wie ein dunkler Wasserfall über ihre Schultern fielen. In dieser düsteren Umgebung bildete ihre Schönheit einen unheimlichen Kontrast, der seinen Blick gefangen nahm.
Das Mädchen zog einen fein gearbeiteten Dolch aus ihrem Gürtel und hielt sie bedrohlich vor sich. Ihr Blick war kalt, und Sie hielt ihr Messer fest in der Hand, was im unwirklichen Licht glitzerte. Ihre Beine waren leicht gebeugt, bereit, jeden Moment loszuspringen.
Cassian schluckte schwer, seine Kehle war trocken wie Sand. Sein Herz raste, als wollte es aus seiner Brust springen. Das bedrohliche Messer des Mädchens glitzerte im unwirklichen Licht, und sein Verstand tobte in einem Sturm der Unsicherheit. Doch in dem Moment, als die frostigen Augen des Mädchens auf seinen eigenen trafen, schien etwas in ihrem Ausdruck zu verändern.
Die abweisende Härte wich einem Ausdruck der Verwirrung, als würde sie etwas in Cassians Blick erkennen, dass sie nicht erwartet hatte. Der Griff um das Messer lockerte sich leicht, aber sie behielt es weiter bedrohlich in der Hand. Eine Stille senkte sich über die surreal beleuchtete Szene, nur das Flüstern der unbekannten Sprache schwebte in der Luft.
Cassian spürte die Kälte der Klinge förmlich in der Luft, als das Mädchen es unheilvoll vor sich hielt. Sein Puls raste, und die Unsicherheit nagte an ihm, während er einen Schritt zurückwich. Das Mädchens beobachtete jede seiner Bewegungen, und in der surreal beleuchteten Umgebung schien die Zeit stillzustehen.
„Du... gehörst nicht zu ihnen, oder?", fragte das Mädchen mit einer Mischung aus Argwohn und Faszination in ihrer Stimme. Ihre rabenschwarzen Haare fielen ihr wild über die Schultern, Ihr Blick war scharf wie der Dolch in ihrer Hand.
Cassian schluckte schwer, seine Angst war greifbar. Seine grauen Augen trafen die des Mädchens, und er versuchte, seine Worte mit Bedacht zu wählen. "Ich... ich weiß nicht, wovon du redest", stammelte er, sein Blick nervös umherflackernd.
Sein Gegenüber runzelte die Stirn und trat langsam näher, den Dolch immer noch in der Hand. „Du solltest nicht hier sein. Das ist kein Ort an dem du freiwillig sein möchtest. Oder überhaupt sein kannst" Ihre Stimme klang warnend, und ihre arktischen Augen schienen etwas zu suchen, das sie nicht fand.
Noch während Cassian versuchte, ihre Worte zu verarbeiten, begann die Welt um ihn herum zu verschwimmen. Die schillernden Lichter wurden zu wirbelnden Farben, die Mauern des Korridors schienen zu fließen, und die mysteriöse Figur des Mädchens verblasste vor seinen Augen.
Cassian erwachte mit einem Ruck, sein Herz pochte heftig in seiner Brust. Der Traum – oder was auch immer es gewesen war – schien sich wie Rauch in seinem Kopf zu verflüchtigen. Er spürte noch den eisigen Blick des Mädchens, die Bedrohung der Klinge, die pulsierenden Korridore, aber je mehr er versuchte, sich an Details zu erinnern, desto mehr entglitt ihm die Erinnerung.
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Labyrinth of Shadows: Treue und Verrat
FantasyDas Kaiserreich Amriths befindet sich derzeit auf einem Siegeszug über den ganzen Kontinent. Entschlossen seinen Teil dazu beizutragen beginnt der junge Waise Cassian, der schon seit Kindestagen davon ein Held des Landes zu werden, nun endlich sein...