1. kapitel - der Schock

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Ich bin Einzelkind, habe fantastische Eltern und ein sorgenfreies Leben. Dachte ich zumindestens, bis meine Eltern ins Zimmer kamen.
>>Marie? Dürfen wir reinkommen? Wie müssen mit dir sprechen! <<
Toll. Auch das noch. Kaum will man mal ein bisschen Zeit für sich, kommen die Eltern rein und wollen mit einem Reden. >> Ok. Was gibts?<< In dem Gesichtsausdruck meiner Eltern kann ich erkennen, das es etwas schreckliches gibt, worüber sie mit mir sprechen wollen. Plötzlich kommt mir ein Gedanke, der mir die Luft abschnürrt. Meine Eltern wollen mir jetzt hoffentlich nicht sagen, dass wir Nachwuchs kriegen. Allein bei dem Gedanken wird mir schlecht.
>> Wie du sicherlich mitbekommen hast, geht es deinem Vater seit letztem Jahr immer Tag von Tag schlechter. Und jetzt ist es so, dass wir dir jetzt sagen wollen was los ist. Und ja wir wissen, dass wir es die schon längst hätten sagen müssen. Aber wir konnten es nicht übers Herz bringen. Du musst wissen, dass wir es nur zu deinem Besten gemacht haben!<< >>Was deine Mutter sagen will, ich bin schwer krank. Ich habe Krebs!<< was? Das kann nicht sein! Das darf nicht sein. Immer wieder geht mir der Satz im Kopf durch. Ich habe Krebs! Ich habe Krabs! Ich habe Krebs!!
Während ich den Satz gefühlte 1000 mal im Kopf durchging, hoffte ich, dass gleich der Moderator von verstehen sie Spaß durch die Tür kommt. Doch zu meinem erschrecken, tat er es nicht. Meine Eltern meinen es ernst. Was fühle ich denn jetzt? Trauer, weil mein Vater bald sterben wird oder Hass, weil sie es mir fast ein ganzes Jahr verschwiegen haben. Jetzt wünsche ich mir sie hätten gesagt, dass wir doch Nachwuchs kriegen.
Mir wir das alles zu viel. Ich kann das nicht. Ich will das nicht. Mein innerster Impuls rät mir, mit meinen Eltern friedlich darüber zu reden, doch mein Bauch sagt mir >>Lauf<<
Und so höre ich auf mein Bauchgefühl und laufe. Ich laufe. Weg von meinen Gefühlen. Weg von meinem Leben und Weg vor dem Gedanken der mich daran erinnert, dass mein Vater bald nicht mehr da ist.
Ich bleibe stehen und sehe mich um. Wo bin ich? Auf dieser Gegend war ich noch nie. Es fühlt sich so an, als wäre es eine ganz andere Welt. Eine Welt, die mir fremd zu sein scheint. Ich habe Angst und würde gerne umkehren. Doch da wartet mein Leben auf mich. Das Leben, was schon bald nicht mehr so ist, wie ich es bisher kannte.
Ich gehe ein paar Schritte weiter, Richtung Park. Dann bleibe ich stehen und setze mich auf eine Bank. Weit und breit ist niemand zu sehen. Es sieht aus, als würde die Welt, oder Wohleher mein Leben sich verändern. Nur der Gedanke an mein zukünftiges Leben löst Traurigkeit in mir aus. Ich fange an zu weinen. So sehr habe ich schon lange nicht mehr das Bedürfnis gehabt, zu weinen.

Weil ich dich braucheWo Geschichten leben. Entdecke jetzt