2. kapitel

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Und da sitze ich nun, auf einer Parkbank, in meinem Selbstmitleid versunken. Ich starre vor mich ins leere. In Gedanken bin ich immer wieder bei der Szene in meinem Zimmer. Ich kann sie immer noch nicht verstehen. Warum hätten sie es nicht früher sagen können? Ich verstehe es nicht!
Ich schaue auf die Uhr. Es ist 19:36 Uhr. Meine Eltern machen sich sicherlich schon sorgen. Aber egal, sollen sie doch. Das was sie dann fühlen würden, ist nicht annähernd der Schmerz und die Trauer, die ich vor nicht mal drei Stunden überwinden musste. Und ich tue es immer noch. Beschissene drei Stunden sitze ich jetzt auf dieser Parkbank und habe nur über die Zukunft und meine Gedanken nachgedacht.
Plötzlich habe ich Schulgefühle. Schuldgefühle, die meine Eltern eigentlich haben müssten.

Nach weiteren zwei Stunden beschließe ich, zurück nach Hause zu gehen.
Ich drehe den Schlüssel im Schloss um und lehne mich mit meinem Körpergewicht gegen die Tür, um sie auf zu drücken. Im Flur brennt Licht. Nur im Flur. Ich finde es etwas gruselig. Alleine. Zu Hause.
>>Was ist das?<< Ich halte in meinen Händen ein Umschlag. Ein Umschlag von meinem Vater. Um genauer zu sein einen Brief.

Weil ich dich braucheWo Geschichten leben. Entdecke jetzt