Kapitel 1 - Das besagte Abendessen

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Früher hätte ich wahrscheinlich gesagt, dass ich nicht einmal über meine eigene Leiche vor das Haus von den Livseys treten würde

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Früher hätte ich wahrscheinlich gesagt, dass ich nicht einmal über meine eigene Leiche vor das Haus von den Livseys treten würde. Heute sehe ich es als beste Möglichkeit, Beweise und Informationen zu sammeln. Beweise, um Norman wegen eines beauftragten Mords zu verklagen und Informationen, um ihn und seine gesamte Familie vom Thron zu stoßen. Ich habe auf jeden Fall einen Plan. Keinen grandiosen Plan, denn die Idee hätte wirklich jeder haben können, aber immerhin einen Plan.

Ich klingle und warte. Wofür sie mich zum Essen eingeladen haben, bleibt mir noch immer ein Rätsel, aber wenigstens gab mir das einen Grund mich schick anzuziehen. Ich habe eines meiner schönsten Kleider heraus gekramt, extra für diesen Anlass. Der nachtblaue Stoff schmiegt sich perfekt um meine Brust und Taille. Der Rest fällt lose über meine Hüfte.

Blaugrüne Augen blicken mich an, als sich die Tür langsam öffnet. Das aufgesetzte Lächeln der Person gegenüber von mir lädt nicht gerade zum Eintreten ein, aber ich tue es trotzdem. Die Person, die ein Angestellter zu sein scheint, nimmt mir meinen schwarzen Blazer ab und führt mich in das Esszimmer. Der Raum ist riesig. So riesig, dass sogar das Geräusch meiner Schuhe an den weißen Marmorwänden widerhallt. In der Mitte der große Glastisch, besetzt von drei Personen und noch Platz für ungefähr 15 weitere.
"Guten Abend", ich setzte ein Lächeln auf. Norman erwiderte nichts, auch Zayn brachte kein Lächeln zustande. Nur Mrs Livsey lächelte mich wirklich einladend an. Der Mann, der mir auch die Tür geöffnet hatte, zog nun einen Stuhl weg vom Tisch, um mir zu signalisieren, welchen Platz ich belegen sollte.
"Danke", meinte ich leise und setzte mich hin. Die Stimmung war trübe. Er und ich wussten, wer zuständig war für den Tod meines Vaters. Nur laut ausgesprochen hatten wir es noch nie. Hätte ich ganz zufällig meine Pistole mitgehen lassen, wäre Norman schon längst tot. Aber ich würde so etwas niemals tun. Die böse Seite meines Verstandes lachte. Ich konnte es ihr nicht verübeln.

Unangenehme Stille herrschte im gesamten Raum. Bis Norman nach der Vorspeise anfing zu reden.
"Sie fragen sich bestimmt, warum ich Sie eingeladen habe. Es geht um die Ereignisse vor einigen Jahren."
Damit meint er meinen Vater und das Verderben unserer Firma.
"Nun, ich würde Sie bitten nach dem Abendessen mit mir in mein Büro zu kommen."

Mit ihm? Alleine? Ja klar, ich bin doch nicht lebensmüde.

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