Kapitel 2 - Das Aufeinandertreffen

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Anscheinend bin ich doch lebensmüde

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Anscheinend bin ich doch lebensmüde. Ich sitze gegenüber von ihm und lasse ihn keine einzige Sekunde außer Augen. Übers Abendessen hinweg, hat Norman Livsey sich eigentlich als ganz sympathisch entpuppt, aber das kann auch nur die trügerische Maske von ihm sein.
"Beginnen wir mit Ihrem Vater, Allister Gastrell", fängt er an, während ich sein Büro genaustens analysiere. Fast schon erbärmlich, wie offen und ungeschützt er seine Wertgegenstände hier verteilt stehen lässt. Autoschlüssel hier, Rolex da. Ich sage es ja: erbärmlich.
"Ich habe mitbekommen, dass Sie bis heute Leuten erzählen, ich wäre dafür verantwortlich", setzt er fort und steckt nebenbei seinen Autoschlüssel in seine Hosentasche, als er meinen Blick auf ihnen bemerkt. Ich blicke auf und versuche so neutral wie möglich dabei auszusehen. Er hatte vollkommen recht, ich erzähle es so manchen Leuten, aber auch nur, da ich mir ganz sicher bin, dass es stimmt. "Ich bevorzuge es, Leuten die Wahrheit mitzuteilen", ich starre ihm in die Augen und bemerke, wie sich ein Funken von Wut in die braune Farbe mit einmischt. Innerlich grinse ich. "Hör zu!", er schlägt so heftig auf den Schreibtisch zwischen uns, sodass alles darauf vibriert. Ich bringe es zusammen, nicht zurückzuzucken und ihm weiterhin in die Augen zu sehen. "Wir beide machen einen Deal", seine Stimme wird tiefer und ein Hauch von Angst überströmt mich, lässt mich aber nicht davon abhalten irgendetwas zu sagen. "Sie wollen also das mit Allister nicht einmal abstreiten? Interessant." Ich spüre die Spannung zwischen uns, aber natürlich keine gute. "Sie werden ab sofort aufhören, irgendwelche Dummheiten der Gesellschaft herumzuerzählen, und ich lasse sie dafür in meinem Haus am See wohnen. Gratis, natürlich." Er holt eines der eingerahmten Bilder aus einem der Regale und zeigt es mir. Darauf zu sehen ist sein Sohn Zayn und er vor diesem Haus, von dem er sprach. "Was, wenn ich ablehne?", provoziere ich ihn noch. "Glaub mir, ich habe Mittel, womit ich Sie und Ihre restliche Familie ein weiteres Stück in den Abgrund treiben kann", ein triumphierendes Lächeln huscht über sein Gesicht.

Sein Lächeln verschwand, als es an der Tür klopft und derselbe Mann hereinkommt, der mir die Haustür geöffnet hatte.
"Sir, Ihre Frau möchte mit Ihnen reden."
"Das kann warten, verdammt!"
"Es ist dringend", meinte der Mann ziemlich gelassen, trotz Mr Livseys Anspannung.

Die Tür kracht, als Norman das Büro verlässt und mich alleine sitzen lässt.
Was bitte ist gerade passiert? Ich habe keine Wahl, oder? Ich muss in dem Haus einziehen und meinen Mund halten.

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