Der düstere Raum, in den Mary, Elara und Raven eingetreten waren, war von einer unheimlichen Stille erfüllt. Das Amulett, das auf dem Altar in der Mitte des Raumes lag, schimmerte in einem unheilvollen, schwarzen Licht. Es war das Ziel ihrer langen Reise, das Objekt, das Azarak seine immense Macht verlieh. Die drei Kämpfer standen vor dem Altar, bereit, das Amulett zu zerstören und Azarak ein für alle Mal zu schwächen.
„Wir müssen schnell handeln", sagte Mary entschlossen. „Zerstören wir das Amulett, bevor er zurückkommt."
Elara zog ihr Schwert, und Raven bereitete seine Magie vor. Doch bevor sie zuschlagen konnten, hielt Mary inne. Ein seltsames Gefühl durchzog sie, als sie das Amulett genauer betrachtete. Etwas stimmte nicht.
„Wartet!", rief Mary plötzlich und hielt ihre Gefährten zurück. „Da stimmt etwas nicht."
Elara und Raven schauten sie überrascht an. „Was meinst du?", fragte Elara.
Mary trat näher an das Amulett heran und spürte die dunkle Energie, die es ausstrahlte. Doch diese Energie war schwächer, als sie es erwartet hatte. Sie legte eine Hand auf das Amulett und schloss die Augen, um seine Kraft zu erspüren. Nach einem Moment öffnete sie die Augen wieder und schaute ihre Freunde besorgt an.
„Es ist fast kraftlos", sagte Mary leise. „Dieses Amulett strahlt kaum noch Energie aus. Wenn wir es zerstören, wird Azarak nicht wesentlich geschwächt werden."
Raven runzelte die Stirn. „Das ergibt keinen Sinn. Laut den alten Schriften sollte das Amulett die Quelle seiner Macht sein. Wenn es nicht das Amulett ist, woher bekommt er dann seine Kraft?"
Elara überlegte einen Moment. „Vielleicht hat er die Kraft des Amuletts in sich aufgenommen. Aber das sollte nur dem Dämonenkönig möglich sein."
Raven nickte nachdenklich. „Es ist eine Möglichkeit. Vielleicht hat Azarak einen Weg gefunden, die Macht des Amuletts in seinem eigenen Körper zu speichern."
Marys Gedanken rasten. „Wenn das stimmt, könnte es erklären, warum er so mächtig ist. Aber wie konnte er das schaffen?"
Elara blickte Mary an, als würde ihr gerade etwas einfallen. „Vielleicht nutzt er deine Seelensplitter, Mary. Was, wenn Azarak deine Seelensplitter benutzt, um seine Macht zu stärken?"
Marys Augen weiteten sich. „Das könnte sein. Wenn er sich erholt hat, könnte er fast genauso stark sein wie der Dämonenkönig."
Raven schaute besorgt. „Dann haben wir es mit einem Gegner zu tun, der gefährlicher ist, als wir dachten. Wir müssen herausfinden, wie wir ihn aufhalten können, wenn er tatsächlich diese Macht in sich trägt."
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Die Erkenntnis, dass Azarak möglicherweise die Macht des Amuletts in sich aufgenommen hatte, änderte alles. Sie mussten ihre Strategie überdenken und herausfinden, wie sie einen Gegner besiegen konnten, der fast unbesiegbar war. Mary, Elara und Raven verließen die Ruine und machten sich auf den Weg zum Schloss von Elaras Vater, um ihre nächsten Schritte zu planen.
Im Schloss angekommen, versammelten sie sich in einem der ruhigen Räume, um über ihre neuen Erkenntnisse zu sprechen. Andromeda, Marys Lehrmeisterin, war ebenfalls angereist, um ihnen zu helfen.
„Azarak hat also die Macht des Amuletts in sich aufgenommen", sagte Andromeda nachdenklich. „Das ist eine beunruhigende Entwicklung. Wenn er tatsächlich so mächtig ist, wie ihr vermutet, müssen wir einen Weg finden, ihn zu schwächen."
Mary nickte. „Wir müssen herausfinden, wie er die Seelensplitter benutzt. Wenn wir ihn davon abhalten können, sie zu nutzen, könnten wir seine Macht brechen."
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Gefährten der Magie: Im Bann des Ahnenmondes (Band 1)
FantasyIn den lichten Hallen des Königreichs der Göttererben Dionysos wurde ein kind von ungewöhnlicher magischer Stärke geboren. Ihr Name war Mary, und ihr Schicksal war bereits bei ihrer Geburt eng mit den Geheimnissen der alten Prophezeiung verknüpft. E...