Kapitel 4 - Im Königreich der Athena

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Marys Herz schlug schneller, als sie den Anblick der Stadt auf sich wirken ließ. Es war noch schöner, als sie es sich vorgestellt hatte. Sie führte Arion den Pfad hinunter und betrat das Tal. Die Straßen waren belebt mit Menschen, die in prächtigen Gewändern umhergingen. Die Gebäude strahlten eine zeitlose Eleganz aus, und überall waren Statuen und Denkmäler zu sehen, die den Göttern gewidmet waren.

Mary lenkte Arion zu einem großen Tor, das den Eingang zu einem prächtigen Palast markierte. Zwei Wachen in glänzenden Rüstungen traten vor und hielten sie auf.

„Willkommen, Reisende. Wir wurden über Eure Ankunft informiert", sagte einer der Wachen mit kräftiger Stimme.

„Wir sollen Euch zur Königsfamilie bringen."Mary nickte und hob den Kopf. „Vielen Dank. Ich bin Prinzessin Mary vom Königreich Dyonisos."

Die Wachen sahen sich an und nickten dann. „Folgt uns, Prinzessin Mary. Wir werden Euch zur Königsfamilie führen."

Mary stieg von Arion ab und folgte den Wachen durch das große Tor und hinein in den Palast. Der Innenhof war voller üppiger Gärten und plätschernder Brunnen. Diener und Hofdamen eilten geschäftig umher, aber alle hielten inne und sahen Mary neugierig an, als sie vorbeiging.

Schließlich erreichten sie eine große Halle.
Am Ende der Halle stand ein erhöhter Thron, umgeben von prächtigen goldenen Säulen und mit feinen Verzierungen aus Marmor versehen. Die Wände waren mit kunstvollen Fresken bedeckt, die Szenen aus den Legenden und Mythen der Göttererben von Athena darstellten. In der Mitte des Raumes hing ein gigantischer Kronleuchter, dessen Kristalle im Licht der hereinfallenden Sonne funkelten und bunte Reflexionen auf den Boden warfen.

Die Wachen führten Mary weiter durch den Thronsaal und in einen angrenzenden Korridor. Sie gingen an mehreren kunstvoll verzierten Türen vorbei, bis sie schließlich vor einer großen Doppeltür aus dunklem Holz anhielten. Die Türen waren mit aufwendigen Schnitzereien verziert, die Szenen von Festmählern und fröhlichen Zusammenkünften zeigten.

„Die Königsfamilie erwartet Euch im Speisesaal", sagte einer der Wachen und öffnete die schweren Türen.

Mary trat ein und fand sich in einem prachtvollen Speisesaal wieder. Der Raum war groß und hell erleuchtet, mit hohen Fenstern, die den Blick auf die umliegenden Berge freigaben. In der Mitte des Raumes stand ein langer Tisch, der mit den feinsten Speisen und Getränken gedeckt war. Kristallgläser und goldenes Besteck funkelten im Licht der Kronleuchter, die von der Decke hingen.

Am Kopfende des Tisches saß eine majestätische Gestalt, deren Krone auf ein hohes Amt hinwies. Es war der König der Göttererben von Athena. Neben ihm saß eine junge Frau in einem prachtvollen dunkelgrünen Gewand, die Prinzessin. Ihre Augen strahlten vor Neugier und Freundlichkeit und die zarte silberne Kronen sitzt auf ihren glatten blonden Haaren. Zu ihrer Rechten stand eine Frau mittleren Alters, deren Kleidung und Haltung ihre Position als oberste Hofmagierin verrieten. Ihre Robe war aus tiefviolettem Samt, mit goldenen Sternen und Symbolen bestickt.

Die Königsfamilie erhob sich, als Mary den Raum betrat. Der König sprach zuerst und begrüßte sie mit einer tiefen, warmen Stimme: „Willkommen, Prinzessin Mary von Dyonisos. Wir wissen von Eurer Ankunft, da unsere zweite Tochter aufgrund des Ahnenmondrituals am Morgen abgereist ist."

Mary verbeugte sich respektvoll. „Es ist mir eine Ehre, hier zu sein. Ich danke Euch für den freundlichen Empfang."

Die Prinzessin trat vor und lächelte herzlich. „Ich bin Prinzessin Elara. Es freut mich sehr, Euch kennenzulernen. Bitte, setzt Euch zu uns und erzählt uns von Eurer Reise."

Mary folgte der Einladung und setzte sich an den Tisch. Die Diener reichten ihr ein Glas mit funkelndem Wein und boten ihr die köstlichen Speisen an, die vor ihr aufgetischt waren. Sie nahm einen Schluck und fühlte sich sofort erfrischt und gestärkt. Trotzdem fühlte sie sich etwas unbehaglich in ihrer abgetragenen Reitkleidung, umgeben von so viel Pracht und Förmlichkeit.

Die oberste Hofmagierin, die mit ruhigen, wissenden Augen Mary betrachtete, sprach als nächste. „Ich bin Magistra Lysandra. Wir wissen um die Prophezeiung und die Gefahr, die der Dämonenkönig darstellt. Die Magie der Königsfamilie ist stark, und wir werden sie nutzen, um Euch zu unterstützen. Welche Hilfe benötigt Ihr von uns?"

Mary atmete tief durch und begann zu sprechen. „In meinem Königreich tauchen immer mehr Dämonen auf, und es ist unklar, wann der Dämonenkönig zurückkehren und die ganze Welt ins Chaos stürzen wird."

Der König nickte nachdenklich. „Wir haben von dieser dunklen Macht gehört. Es ist in der Tat eine ernste Situation. Was genau habt Ihr bisher unternommen, um dieser Bedrohung entgegenzutreten?"

Mary erzählte von den Vorbereitungen in ihrem Königreich, den magischen Barrieren und den tapferen Soldaten, die ihr Land verteidigten. Sie berichtete auch von ihrer Begegnung mit dem Mantikordämon und wie sie es geschafft hatte, die Kreatur zu vertreiben.

Prinzessin Elara hörte aufmerksam zu und ihre Augen weiteten sich vor Bewunderung. „Ihr seid wirklich mutig, Prinzessin Mary. Wir werden alles in unserer Macht Stehende tun, um Euch zu helfen."

Magistra Lysandra nickte zustimmend. „Die Magie der Königsfamilie ist mächtig, und wir werden sie nutzen, um Euch zu unterstützen. Doch zuerst müssen wir mehr über diese dunklen Mächte erfahren. Habt Ihr Hinweise auf ihre Herkunft oder ihre Absichten?"

Mary schüttelte den Kopf. „Leider wissen wir nur sehr wenig. Sie scheinen aus dem Nichts aufgetaucht zu sein, und ihre Angriffe sind unerbittlich. Unsere besten Magier haben versucht, ihre Quelle zu finden, aber bisher ohne Erfolg."

Der König runzelte die Stirn. „Das macht die Situation noch schwieriger. Doch wir werden nicht tatenlos zusehen. Wir werden unsere besten Magier und Krieger zusammenrufen und einen Plan entwickeln, um diesen Mächten entgegenzutreten."

Mary fühlte eine Welle der Erleichterung und Dankbarkeit. „Ich danke Euch von Herzen. Eure Hilfe bedeutet uns mehr, als Worte ausdrücken können."

Die Prinzessin lächelte warm. „Ihr seid nicht allein, Prinzessin Mary. Gemeinsam werden wir diese Bedrohung besiegen."

Die Gespräche gingen weiter, und Mary erzählte mehr von ihrem Königreich und den Herausforderungen, denen sie gegenüberstanden. Die Atmosphäre im Speisesaal war voller Zuversicht und Entschlossenheit. Mary wusste, dass sie in den Göttererben von Athena mächtige Verbündete gefunden hatte.

Als das Festmahl zu Ende ging, erhob sich der König und sprach zu allen Anwesenden. „Morgen werden wir ein großes Treffen aller wichtigen Ratgeber und Krieger abhalten. Wir müssen uns vorbereiten und unsere Kräfte vereinen. Für heute jedoch, lasst uns ausruhen und unsere Gedanken sammeln. Der Kampf wird schwer, aber wir werden siegen."

Mary nickte zustimmend. „Ich werde mich ebenfalls auf den morgigen Tag vorbereiten. Vielen Dank für Eure Gastfreundschaft und Unterstützung."

Prinzessin Elara begleitete Mary zu ihrem Quartier, einem wunderschönen Zimmer mit Blick auf die Berge. „Ruht Euch gut aus, Prinzessin Mary. Wir werden morgen viel zu besprechen haben."

Mary bedankte sich und legte sich auf das weiche Bett. Ihre Gedanken kreisten um die bevorstehenden Aufgaben, aber sie fühlte sich gestärkt und voller Hoffnung. Sie war nicht mehr allein in diesem Kampf. Die Göttererben von Athena standen an ihrer Seite, und gemeinsam würden sie die Dunkelheit besiegen.

Mit diesen Gedanken fiel Mary in einen tiefen, erholsamen Schlaf.

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Mary ist also endlich im Königreich der Athena angekommen. Was denkt ihr wie könnte es weitergehen. Und was denkt ihr was Mary und ihre Verbündeten ausrichten können.

Ly all😘

Gefährten der Magie: Im Bann des Ahnenmondes (Band 1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt