Der Verlorene
Gayle stieg die letzte Stufe der Südtreppe nach oben und wollte sich selbst Schlagen.
Schmiede? Allen ernstes? Idiot!
Das einzige was ihn davon abhielt sich wirklich zu schlagen, war das er Angst hatte Ayleen könnte ihn von der gegenüberliegenden Seite noch sehen konnte.
Er hatte sich während ihres Gespräches schon genug zum Affen gemacht. Wieso war er auch zu ihr gegangen? Er hätte doch vorhersehen können, dass es eine Katastrophe werden würde. Es wurde immer eine.Doch er hatte sie diese Treppe hinuntergehen sehen und eine Aufregung hatte ihn erfüllt. Seit dem Ashlyn gegangen war, hatten die Beiden nicht mehr viel miteinander geredet. Zum einen, da sie beide tatsächlich viel zu tuen hatten, doch er hatte auch das Gefühl das Ayleen ihn mied, so wie Gayle selbst sie die ersten Tage gemieden hatte.
Gayle verstand wieso, er war immer so angespannt wenn sie dabei war. Er konnte nicht genau erklären wieso, aber sein ganzes Dasein, all seine Bewegungen und seine gesagten Sätze waren ihm immer all zu bewusst in ihrer Gegenwart. Es lähmte ihn und egal was er macht, es war immer das falsche.
Genauso wie der Drang in ihm, sich umzudrehen und nach ihr Ausschau zu halten, der Falche war. Er war sich dessen bewusst, doch er wollte sie gerne sehen.
Nicht Umdrehen. Nicht!
Doch...
Sie wird es sicher nicht bemerken, es gibt so viele Menschen hier in der Halle.
Vielleicht ist sie auch schon weg.Gayle entschied sich dazu noch ein Mal über seine Schulter zu sehen.
Ayleen ging gerade die Treppe hoch. Oben angekommen musste sie jedoch stehen bleiben weil irgendsoein Bauerntölpel, ohne zu schauen rückwärts lief. Ayleen schien sich sogar noch bei ihm zu entschuldigen.Wie kann sie in so einer Situation noch nett sein?
Es ist nicht ihre Schuld.Doch der Mann grinste einfach nur komisch. Dieses Grinsen löste irgendwie in Gayle das Gefühl aus sich verstecken zu müssen. Auch Ayleen schien es perplex gemacht zu haben, denn sie ging nicht weiter, auch nicht als der Fremde Mann wie ein Schatten in die umstehende Menge abtauchte und weg war.
Als wäre er selbst zu einem Schatten geworden, dachte Gayle.
Kurz darauf ging Ayleen jedoch weiter und er schaute ihr nach. Ihr wunderschön glänzendes Haar fiel ihr in einem Zopf über den Rücken und ohne dass sie es Merkte, ging sie so aufrecht wie... Gayle überlegte.
Eine Königin.
~~~
Niedergeschlagen lief Gayle durch die südlichen Flure, welche zu den Quartieren der Soldaten führen. Ayleens Vater hatte ihm schon vor ein paar Tagen erlaubt sein Zimmer dort zu beziehen. Tatsächlich an genau dem Tag, an dem sein eigener Vater aufgebrochen war nach Osnawal.
Gayle hatte schon lange von zuhause ausziehen wollen. Im Gegensatz zu Ayleen und Ashlyn war er nämlich nicht in einem großen Palast oder eigenen Gemächern aufgewachsen, sondern in einer drei Zimmerwohnung mit seinen Eltern.
Das Soldaten leben bittet ihm nun endlich die Chance weg aus dieser kleinen, muffigen Wohnung zu kommen. Doch vor allem, weg von den Fängen seiner Eltern.Ayleen Vater, Jackah hätte ihm auch schon früher erlaubt die Ausbildung anzufangen, doch sein eigener Vater hatte es ihm zwei Jahre lang noch verboten. Stattdessen hatte er Gayle dazu gezwungen, in der Schiede zu helfen oder seiner Mutter, bei ihrer Zöpfen Arbeit. Gayle hatte es gehasst. Nicht direkt die Arbeit, zumindest nicht die mit seiner Mutter, sondern die Niederträchtigen Blicke all jener für welche er gearbeitet hatte.
Doch nun war Gayle 19 und damit offiziell alt genug ums sich als Soldat zu melden. Auch sein Vater würde ihn jetzt nicht mehr stoppen können.
Ein Zusatz jetzt erst Anzufangen war, dass er es zusammen mit Ayleen tuen konnte.
Dies war seine Chance.
Sie Beide waren nun nicht mehr an den Hof oder ihre Eltern gebunden. Sie konnten sich selbst Ziele setzen und Gayle wusste seines schon.
Er würde mit ihr reden!Du kannst das!
Stell dir vor sie wäre Ashlyn.
Finde einen Weg, Selbstbewusster zu sein und dann, tue es einfach.Entschlossen öffnete Gayle die Tür zu Zimmer, welches er mittlerweile erreicht hatte.
Morgen redest du mit ihr und zwar Selbstbewusst!
Es sagt es sich immer wieder vor, wie ein Mantra bis der Schlaf ihn umhüllte.
Doch selbst in seinen Träumen glaubte Gayle es zu hören.
Bis die ersten Sonnenstrahlen, den nächsten Tag ankündigten.
Er schlug die Augen auf und ging zu dem kleinen Waschbecken an einer Wand des kleinen Zimmers, ich welchem sich noch zwei weitere Betten befanden, doch diese würden erst heute Nachmittag bezogen werden.
Beim Waschbecken angekommen, tauchte Gayle seine Hände unter den Strahl, doch erst das kalte Wasser auf seinem Gesicht machte ihn wirklich wach. Das Wasser von seinem Gesicht tropfend schaute er in den leicht zersprungenen Spiegel und seine Augen spiegelten eine Sicherheit wieder, die er noch nicht kannte.HEUTE redet du mit ihr und zwar SELBSTBEWUSST.
Er glaubte es.
Mit Festem Schritt, machte Gayle sich auf den Weg zum Frühstück und mit festem Schritt ging er auch kurz darauf zum Trainingsplatz.
Schon vom weitem konnte er ihr Lachen hörte.HEUTE redet du mit ihr und zwar SELBSTBEWUSST.
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Keine Ahnung ob das jemand liest, aber ich hab eine kurze Frage. :)Ich habe für sehr viele Charaktere ziemlich ausführlich was zu deren Backstory, soll ich da irgendwann mal eigene Kapitel raus machen oder lieber in die Story einbinden (wäre dann halt nicht so ausführlich). Ich könnte auch so ne Art Steckbriefe irgendwann mal machen. (Hab ich für ein paar Charaktere eh schon)
Ich schreibe die Sachen für den Hintergrund sowie so, da ich sowas immer brauche zur Orientierung und Ordnung.Ok das war's, schönen Tag, Mittag oder Abend noch (je nachdem wann ihr das seht) :)
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Das Erbe der Auroren - Flüsternde Winde
Fantasía"I need no King to rule for me, nor beside me. No man to speak for me or advise me. I am the Queen, my word is justice, truth and law. And all I need is my Queen, because it is also not a man that I love, but her." --- Eine Soldatin. Eine Königin...