I ○ escape from the system ○ I

7 1 0
                                    

Wieder einmal war es einer dieser Nächte wo man sich fragte wieso man das alles eigentlich tag ein tag aus ertrug... 《wieso leben wir alle in diesem kaputten system als wäre uns unser Leben egal? Ich mein... kommt schon, also ob wir alle wirklich total zufrieden mit dieser scheiße sind... es macht einen doch einfach nur krank...》deprimirt über diesen gedanken schüttelte ich meinen kopf und warf einen kurzen Blick auf meine Handy das ich in meiner Jacken Tasche zu greifen bekamm, dabei drückte ich in der selben sekunde den Rauch meiner fast ausgebrannten Zigarette aus meiner Lunge. 03:28 Uhr. 《 Es ist definitiv zu früh...》zu früh und doch irgendwie alles zu spät. Ich mein versteht ihr mich? Ich bin Anfang 20 und eigentlich schon genauso ausgebrannt wie der Krebserregende Stummel in meiner Hand, der jetzt mit einer einfachen kleinen Handbewegung seinen Platz auf dem kalten mit Pflastersteinen überzogen Boden fand. Wie konnte es sein das die Menschheit noch immer nicht verstanden hat das es so einfach nicht weiter gehen konnte. "Wir gehen doch eh alle an diesem beschissenen System drauf." Genervt drückten sich meine Finger in meine Hand innen Seiten, zogen jedoch keine zwei Sekunden später die schwarze Kapuze meiner Jacke tiefer in mein Gesicht. Ich liebte die Dunkelheit, keine Frage. Die Nacht war meisten ziemlich ruhig und die kühle Luft war im Gegensatz zu dem Rest meines Lebens unglaublich erfrischend. Doch in der Sicherheit der Dunkelheit versteckten sich doch sehr oft Menschen denen ich ungern über den Weg laufe wollte. "Was lässt dich denken das alleine das System an allem schuld hat?" durch diesen satz der die zuvor herrschende Stille durchbrach und mir einen angenehmen schauer über den rücken jagen ließ blieb mein Körper langsam stehen, nur um nach dem Ursprung der Person zu suchen, zu dem die unglaubliche tiefe Stimme gehörte. Meine Augen schweiften von einem Punkt zum anderen nur um am Ende bei einem tief triefenden Karamell braunen augen paar zu landen. Kurz stockte mir der Atem bei dem Anblick der sich mir bot. Gut so gut konnte ich ihn nicht erkennen, da er einige Meter in einer Gase angelehnt an einer Wand ebenfalls mit einem schwarzen Kapuzen pullover bekleidet von mir entfernt stand. Aber das was ich sah, lies mich doch kurz auf meine Zunge beiße. Man konnte leicht die Straßenköter blonden Haare unter seiner Kapuzen hervor stehen sehen, an seiner rechten Augenbraue trug er ein in Silber glänzendes Piercing genauso wie an seiner Nase und Lippe. Sein Outfit war schlicht, schwarz, ein paar Risse hier und da, eine Kette hing an zwei Gürtel löchern befestigt. Man konnte auch umrissen einiger Tattoo an seinen Händen und auch an seinem Hals ausmachen, das aber auch nur da ihn das Licht einer der Straßen Laternen minimal beleuchtet. Mein Blick wanderte von den Tattoos an seinen Händen zurück zu seinem Gesicht wo sich mittlerweile ein verschmitzes Lächeln gebildet hatte. Kleine kribbelnde Blitze zogen sich durch meine Magen gegend. 《Fuck...Verlegen bieß ich mir auf meine unter Lippe und starrte ihn einfach weiterhin scharmlos an. Ich konnte sehen wie seine Augen kurz, wirklich nur für eine Sekunde zu meine Lippen zuckten. Seine Augen trafen wieder auf meine, er zog belustigt einer seiner Augenbrauen nach oben und legte seine kopf leicht schief. Ich hatte in dem Augenblick total vergessen das er mir ja eigentlich eine frage gestellt hatte. 《Wieso bin ich eigentlich immer so peinlich. Reiß dich verdammt nochmal zusammen Cara!》 räuspernd versuchte ich mich von seinem Anblick zu lösen und wendete meinen Blick von ihm ab nur um an die Wand neben ihm zu staren an dieser zick tausende von werbe Plakaten und anzeigen hangen die eh nie wer zu beachten schien. Kurz schlossen sich meine Augen. Mir war bewusst das er wusste wie sehr er mich aus dem konzept gebracht hatte. Aber bitte wen hätte es nicht genauso getroffen? "Weil das System nun mal bestimmt wie wir zu leben haben. Es bestimmt wer wir sein soll. Genauso wie es bestimmt das wir funktionieren sollen. Folgt man diesem nicht, sticht man auch nur etwas heraus. Hat man verloren." kalt blickte ich ihm wieder ihn seine bewundernswerten warmen augen. Es überraschte mich selbst wie kalt aber selbstbewusst ich doch klang. Eigentlich passt das so gar nicht zu mir. 《Was mach ich hier eigentlich? Ich will doch nur nachhause in mein kuscheliges Bett!》 Es fühlt sich an als würden Stunden vergehen in denen er mich einfach nur nachdenklich musstert und mit seinem Lippen Piercing spielt. 《Wie kann so was simples so unglaublich anziehend sein?》 Ich merke langsam wie meine Hände trotz der kühlen Nacht Luft anfingen zu schwitzen. Mein Herzschlag hat sich auch minimal erhöht...gefühlt spür ich ihn an meinen ganzen Körper. 《Das darf doch wohl nicht war sein. Wieso bin ich eigentlich noch hier!》 Schnell schenkte ich ihm nochmal einen kurzen Blick bevor ich mich langsam von ihm weg drehte um meinen Weg nachhause fort zu setzten. Mein Blick wanderte wieder auf meinen Handy Display. 04:13 Uhr. 《Na super. Ich glaub das wird heute nichts mehr mit schlafen.》 Ein genervtes seufzen huscht über meine noch leicht vor Aufregung zitternden Lippen. Wieso passierte so was auch immer mir? Kann nicht irgendwer anderes in der Nacht von nem wildfremden Schönling an gequatscht werden? Meine Schicht war doch eh schon anstrengend genug gewesen! Ich wusste wirklich nicht was mit so machen Typen eigentlich falsch war aber anscheinend glaubten sie Frauen fanden es attraktiv wenn man sich um sie prügelte. Bullshit! Seh ich aus wie ein Pokal? Ne Medaill? Nh Preis den man gewann nur damit er dann verstaubend im regal stand? Definitiv nicht! So endete mein Schicht in der RED LINE BAR heute darin das ich Streit schlichter spielen durfte. Die Bar war heute ziemlich voll. Kein Wunder es war Samstag, und die Red line gang hatte wieder mal einen Aufnahme Abend. (Was so viel hieß wie, viel Alkohol, viele Frauen und noch viel mehr Schlägereien.) Was ich ihn ner Gang Bar machte? Tja mein Dad war ein lang jähriges Mitglied und da er vor einiger Zeit in ner Schießerei um kam hatten sie mich so zu sagen auf genommen. Ich wollte damit jedoch nie direkt etwas mit ihren Geschäften zu tun haben weshalb sie mir erlaubt hatten einfach nur hinter der Bar zu stehen und sonst größten teils mein Ding durch zu ziehen...wenn das nur so einfach wäre... jetzt fragt man sich aber sicher wo meine Mutter war? Keine Ahnung. Is mir auch herzlichst egal. Wieder bei dem Gedanken an meinen Vater verzogen sich meine Gesichtszüge kurz zu einem leidenden bis ich mit einem Kopf schütteln in die nächste Straße ein bog. 《Ich sollte ihn mal wieder besuchen gehen. Es ist schon Wochen her seit ich das letzte mal bei ihm war.》 "Es ist ziemlich unhöflich einfach so zu gehen wenn man mitten in einem Gespräch ist." wieder kroch ein komisches prickeln über meinen Körper und mein Kopf schnellte nach hinten über meine Schulter nur um fest zu stellen das der *hust* gut aussehende *hust* geheimnisvolle unbekannt keinen halben Meter hinter mir stand und mich angrinste. Meine rechte Augenbraue schnellte nach oben, kurz mussterte ich ihn nochmal abschätzend bis ich meinen Blick mit einem Schulter zucken wieder nach vorne richtete. "Ich weiß ja nicht wie du normalerweise gespräche führst aber ich hab gelernt das man dafür aktiv kommunizieren muss... also wörter benutzt. Also wenn du mich entschuldigst, ich würd gern nach Hause und zumindest noch die mickrigen 2 Stunden dir mir noch zum schlafen bleiben auch genau dafür nutzen." Ich weiß nicht woran es lag das ich auf einmal so schlagfertig und selbstbewusst war..oder vielleicht auch einfach lebens müde wenn man genauer über die ganzen situation nachdenken würde. Aber ehrlich gesagt glaubte ich nicht das er mir was an tun würde. Er schien mir ja regelrecht das Gefühl von geborgenheit geben zu wollen mit seinem scheiß charmant Lächeln und diesen scheiß vor wärme glänzenden Augen. Fuck wie mich das nervt!》gerade als ich weiter gehen wollte, wurde ich an meinem Handgelenk gepackt und gegen die kalte Hauswand neben uns gepresst. Holy shit!》 Mit leicht geweiteten Augen sah ich ihn die jetzt leicht bedrohlich wirkenden vor mir. Gepresst versuchte ich meinen eigene spucke herunter zu schlucken. Er war verdammt nah. Sein warmer Atem strief in vorm einer kleinen sichtbaren wolke meine Haut. Seine Gesicht und somit auch seine Lippen sind nur wenige cm von meinem entfernt. Dadurch das er jetzt so nahe war konnte ich jedes noch so kleine Detail an ihm erkennen. Er hatte noch einen schmalen cut neben seinem Piercing, seine Wimpern qaren leicht geschwungen grade so das es nicht feminin wirkt, nein genau richtig. Seine Augen strahlten in dem Augenblick so eine Faszination aber auch Dominanz aus, so das meine Beine kurz an halt verloren. Wäre da seine Hand nicht die mich auf einer Seite an meiner Taille stüzten. Er hatte zwei unscheinbare Narben, eine fast direkt unter seinem linken auge, und eine an seiner rechten wange. Wäre er mir nicht so verdammt nahe hätte ich sie warscheinlich nicht mal ansatzweise war genommen. Seine Lippen waren in einem hellen Ton gezeichnet und schön geschwungen auch gerade so das es nicht feminin wirkte..nein sie schienen wie der rest an ihm einfach perfekt zu passen. Die Piercings schienen das ganze nur noch schöner zu machen. Langsam merkete ich wie er mir vorsichtig und fast unscheinbar näher kamm. Da merkte ich wie stark mein ganzer Körper am zittern war. Hitze stieg mir in die Wangen. Meine Augen wanderten immer wieder von seinen Augen zu seinen Lippen und um gekehrt. 《Er wird doch nicht? Nein. Niemals. Beruhig dich Cara. Ein atmen und aus atmen》 ein atmen und aus atmen, angespannt versuchte ich das so locker wie möglich um zu setzten jedoch ward mich seine plötzlich ziemlich nahe nähe noch mehr aus dem konzept wie seine aus dem nichts kommende frage vorhin! Außerdem hatte ich das Gefühl als würden mich diese augen komplett ein nehmen wie eine art suchtmitteln. Sie waren so unglaublich faszinierend, ein nehmend, fesselnd. Ich wusste nicht ob ihm bewusst war wie viele seiner Emotionen er mir von sich einfach nur wegen dieses Blickes schon preisgab. Aber es war mir egal. Gerade war mir alles egal, denn aus irgendeinem Grund hatte ich das Gefühl gerade jetzt so unendlich frei zu sein und das in dem ich ihm einfach nur in seine vor Gefühlen strotzenden Augen sah. Ich merkte noch nicht mal wie er seine linke Hand zu meiner Wange bewegte und mir eine Strähne sanft zurück hinter mein Ohr strich, nur um sie dann gänzlich an meine Wange zu platzieren und sachte mit seinem Daumen darüber fuhr. Ein wohlig warmes Gefühl durchzog meinen ganzen Körper bis in die letzten Millimeter. "Du hast unglaublich schöne Augen..." leise fast schon hauchend schlüpften diese Wörter über meine Lippen. Kurz meinte ich zu glauben das er es nicht gehört hätte bis sich seine Augen minimal weiteten und sein Gesichtsausdruck sich somit in überrascht änderte. Er schien kurz zu brauchen um meine Worte richtig zu realisieren, jedoch sah ich wie sich nicht nur ein kleines Lächeln auf seine Lippen schliech, nein, sondern auch ein minimaler, fast unscheinbarer rosa Ton auf seinen Wangen Platz nahm. Immer noch mit einem Lächeln auf denn Lippen räusperte er sich bevor seine nächsten Worte genauso leise wie meine seine Lippen verließen. "Ich glaube...du hast keine Ahnung wer ich bin..." Stirn runzelnd sah ich ihn weiter hin an. Er schien zu verstehen das ich nicht wusse was er genau von mir wollte. "Ich werde dich nicht mehr gehen lassen. Ich kann dich nicht mehr gehen lassen." Jetzt bin ich es die kurz brauchte um seine Worte zu realisieren. Jedoch lösten seine Wörter weder Angst noch Unbehagen in mir aus, eher das Gegenteil. "Ach ja?" Herausfordernd blickten meine grauen in seine braunen. Grinsend lehnte er sich so weit zu mir vor das sein warmer Atem meine wange und mein Ohr streifen. Gänsehaut bildete sich auf meine Körper und eine kleine Welle an Strom Schlägen zog abermals durch meine Bauch gegend. 《Wieso fühl ich so? Ich muss doch krank sein? Kein gesunder Mensch der auch nur ansatzweise bei Verstand ist würde das einfach so mit sich machen lassen!》 "Vordere niemals jemanden heraus der es schaft dir so nahe zu kommen Prinzessin. Denn du wirst verlieren." Im Augenwinkel bemerkte ich wie er etwas aus seiner Hosentasche holte. Sagt mir nicht was mich dazu riet nicht hin zu sehen und ihm einfach zu vertrauen. Ich wusste es wirklich nicht aber ich tat es. Seine Augen strahlten gerade in diesem Moment etwas aus das mir sagt ich konnte ihm vertrauen. Vorsichtig zog er mich etwas von der Wand weg und schob darauf hin mein Kaputze sachte von meinem Kopf. Meine Augen beobachteten derzeit jeden einzelnen Millimeter seiner Gesichts Züge, Vorsichtig macht er mir den zu vor raus gehollten Gegenstand um und hob dann meine Haar sanft an nur damit er die Kette richtig platzieren konnte. Wüsste ich nicht das jetzt eine Kette um meinen Hals lag, wäre mir nicht einmal aufgefallen das ich sie trug da sie sich so unscheinbar leicht anfühlt. Das einzige was etwas schwerer wirkte und auch im ersten Moment etwas kalt auf der Haut lag, war der Anhänger darauf, denn ich mir aber warscheinlich erst später genauer ansehen würde. Kurz wechselte er nochmal seinen Blick nachdenklich zu mir und wieder zur Kette bis er sich wieder nach vorne lehnte nur um mit seinen Lippen einen federleichten Kuss auf meiner Stirn zu hinterlassen. "Wir werden uns wieder sehen Prinzessin. Bis dahin pass gut darauf auf." und mit diesen Worten wendete er sich mit einem letzten kleinen und unscheinbaren Lächeln an mich ab und verschwand in einer der unendlichen Gassen dieser Stadt.
Erst jetzt merkte ich das ich die letzten Minuten die Luft angehalten haben musste. Meine Hände glieten zittern in den Stoff meines Pullis. Blinzelne und räuspernt stellte ich mich wieder richtig hin. Mein Herz schlug so unglaublich schnell das ich glauben könnte es sprang mir gleich aus der Brust. 《Was zur Hölle war das...》diese stimme, dieses Lächeln, diese verdammten Augen! Seine Hände hatten sich so angenehm auf meiner Haut angefühlt auch wenn sie nur meine Wange berührt hatten. Gefühlt brennt mein ganzer Körper nach dieser Begegnung... ich verstand aber nicht wieso...《ich werde sicher einfach nur krank...ja daran wirds liegen.》
Ich wusste nicht wie lange ich noch hier stand und darüber Philosophiere was in den letzten anderthalb Stunden passiert war jedoch machte ich mich schluss endlich auf den weg nach hause. Den ganzen Weg bis vor meine Haustür war ich in meinen Gedanken bei ihm...seufzend öffnete ich die Haustür des mehr Stöckigem wohn komplexes und ging auf den Fahrstuhl zu der sich nach dem ich denn knopf betätigte auch schon nach kurzem warten öffnete. Abwesend drückte ich auch hier auf den Knopf der mich in die 12 Etage brachte, von der aus ich keine 10 Sekunden brauchte um endlich in meiner Wohnung zu sein. Sie war nicht relativ groß aber für mich reichte es alle mal. Echtzend zwang ich mich noch aus meinen Schuhen genauso wie auch aus meinen arbeits Klamotten, so wie meinem Pullie denn ich drüber gezogen hatte. Und schlüpfte in mein Schlaf Shirt. Duschen würde ich später, ich war zu erschöpft um auch das jetzt noch zu erledigen. Mein Handy das mittlerweile 4:50 Uhr anzeigte und mir somit mitteilt das es sich eigentlich nicht mehr auszahlte schlafen zu gehen landete auf dem nacht schrank. Stöhnend ließ ich mich auf meine Bett fallen, wobei mir die Kette um meinem Hals wieder einfiel. Neugierig fassten meine Hände nach dem länglichen Anhänger und hielten ihn so das ich ihn gut sehen konnte vor mich. Interessiert aber auch mit einem funken überraschen betrachtete ich die silberne Kugel. Das einzige was man darauf erkennen konnte waren die Initialen I.R.

Thoughts that became stories  Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt