What is the meaning of life

5 2 0
                                    

Es war ein warmer Spätsommerabend, und die Sonne sank langsam hinter den Hügeln, während die zwei besten Freundinnen Nikki und Chrisi gemeinsam auf dem Dach einer Garage saßen und die füße baumeln ließen. Die Luft war erfüllt vom leise Zirpen der Grillen, und der Himmel zeigte sich in einer sanften Mischung aus Orange und Rosa. Es war einer dieser seltenen Momente, in denen die Zeit stillzustehen schien.

Nikki starrte gedankenverloren in die Ferne, während Chrisi einen tiefen Atemzug nahm und sich auf ihren armen abstürzend zurücklehnte. Beide schwiegen, doch es war kein unangenehmes Schweigen. Es war das Schweigen zweier Menschen, die sich schon ihr Leben lang kannten und Worte oft nicht mehr nötig hatten.

Nach einer Weile durchbrach die blond/brünette haarige die Stille: „Hast du dich jemals gefragt, warum wir das alles machen? Wofür das Leben gut ist?"

Die braun haarige mit den rot gefährbten spitzen warf ihr einen kurzen Seitenblick zu und zog die Augenbrauen hoch. „Meinst du das jetzt philosophisch, oder geht es dir nur darum, warum du jeden Tag um sechs Uhr aufstehen musst, um zur arbeit zu laufen?" sie grinste leicht, doch Nikki blieb ernst.

„Nein, ich meine wirklich die große Frage. Den Sinn von allem. Wir rennen durch unser Leben, schule, arbeiten, essen, schlafen, wiederholen. Und zwischendurch, wenn wir Glück haben, erleben wir ein paar schöne Momente. Aber wofür das Ganze?"

Chrisi überlegte einen Moment, bevor sie antwortete. „Ich weiß nicht, ob es wirklich den einen Sinn des Lebens gibt. Vielleicht gibt es nicht eine allgemeingültige Antwort, die für jeden Menschen gleich ist."

Nikki nickte langsam. „Ja, aber das ist es ja. Wie sollen wir weitermachen, wenn wir nicht einmal wissen, wofür?"

Chrisi runzelte die Stirn und grief nach ihrer Kette, die sie nachdenklich zwischen den Fingern drehte. „Ich glaube, es geht nicht darum, dass uns jemand von außen sagt, was der Sinn ist. Wir finden ihn in den kleinen Dingen, die uns wichtig sind. In der Zeit, die wir mit den Menschen verbringen, die uns etwas bedeuten. In den Momenten, in denen wir uns lebendig fühlen. Wie jetzt."

Nikki sah aie an, als wollte sie etwas sagen, doch sie hielt inne. Chrisi hatte oft diese Art, einfache Dinge so zu sagen, so dass sie tiefgründig wirkten. „Und was, wenn man diese Momente nicht findet? Was, wenn man das Gefühl hat, dass alles bedeutungslos ist?"

„Dann", sagte die ältere der beiden leise, „muss man vielleicht anders suchen. Manchmal sind es nicht die großen Momente, auf die wir warten sollten, sondern die kleinen. Der Geruch von frischem Regen, das Lachen eines Freundes, eine zufällige Begegnung, die dich zum Lächeln bringt. Das Leben ist vielleicht nicht dazu da, um verstanden zu werden. Es ist dazu da, gelebt zu werden."

Die jüngere seufzte tief und lehnte sich zurück. „Das klingt alles schön und gut, aber was ist mit dem ganzen Schmerz, dem Leid? Es gibt so viel Elend auf der Welt, und manchmal fühlt es sich an, als ob nichts davon einen Unterschied macht."

Chrisi nickte langsam. Sie verstand was sie meinte. „Ja, das stimmt. Es gibt Schmerz, es gibt Leid. Sogar viel zu viel davon....Aber vielleicht ist es genau dieser Kontrast, der uns die schönen Momente überhaupt erst erkennen lässt. Ohne die Dunkelheit wüssten wir das Licht nicht zu schätzen."

Nikki war still, ihre Gedanken drehten sich um die Worte ihrer besten Freundin. Nach einer Weile sagte sie leise: „Und was ist, wenn man einfach nicht das Gefühl hat, dass man in seinem Leben etwas Bedeutendes erreicht?"

Chrisi sah sie darauf hin lange an, bevor sie antwortete. „Vielleicht geht es nicht darum, etwas Bedeutendes zu erreichen, wie es die Welt oder die Menschen definieren. Vielleicht geht es nur darum, dass du für die Menschen, die dich lieben, wichtig bist. Für deine Familie, deine Freunde. Für mich."

Nikki drehte sich zu ihr um und sah das ehrliche Lächeln in Chrisis Gesicht. In diesem Moment spürte sie, dass es nicht die großen Antworten oder Erfolge waren, die das Leben ausmachten. Es waren diese tiefen Verbindungen, die sie mit Menschen wie ihr hatte.

„Also", sagte sie schließlich und lächelte schwach, „meinst du, der Sinn des Lebens ist, einfach zu leben und die Menschen um uns herum wertzuschätzen?"

Die kleinere zuckte mit den Schultern. „Vielleicht. Oder vielleicht ist es mehr als das. Vielleicht müssen wir das für uns selbst herausfinden. Aber ich denke, wenn wir damit anfangen, sind wir auf einem guten Weg."

Die beiden schwiegen wieder, doch diesmal war das Schweigen von einer neuen Tiefe durchzogen. Nikki fühlte sich seltsam erleichtert. Vielleicht war der Sinn des Lebens nicht etwas, das man verstand oder definierte. Vielleicht war es etwas, das man jeden Tag auf seine eigene Weise schuf.

Die Sonne war inzwischen fast vollständig untergegangen, und die ersten Sterne begannen am Himmel zu blinken. Chrisi erhob sich langsam von dem Dach und streckte sich. „Komm, lass uns rein gehen. Morgen ist wieder ein neuer Tag."

Nikki nickte und stand auf. Als sie gemeinsam von dem Dach hinunter kletterten, fühlte sie sich leichter. Vielleicht war das Leben keine Frage, die man beantworten musste, sondern eine Reise, die man einfach Schritt für Schritt gehen sollte - und sie war froh, jemanden wie Chrisi an seiner Seite zu haben.

„Weißt du was?" sagte Nikki plötzlich. „Vielleicht ist der Sinn des Lebens ja auch einfach, dir den Rest deines Lebens auf die Nerven zu gehen."

Chrisi lachte. „Ja, vielleicht hast du recht." Und mit einem letzten Blick zum funkelnden Nachthimmel gingen sie gemeinsam durch die Tür, bereit für all das, was das Leben ihnen noch bringen würde.

Thoughts that became stories  Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt