breathing is so incredibly difficult ...

4 1 0
                                    

Nach einem langen und stressigen Tag lag die gerade mal 19 Jährige alleine in ihrem Bett. Die Stille war ohrenbetäubend, und doch tobte ein Sturm in ihrem Inneren. Sie wusste nicht mehr, wann es angefangen hatte, wann ihr Leben so schwer geworden war, dass jeder Atemzug wie eine Last schien. „Wann habe ich aufgehört richtig zu leben?“, dachte sie, ihre Finger zitterten leicht, während sie in die Dunkelheit starrte und die Tränen ihre Augenwinkel verließen. Die Zeit schien stehen geblieben zu sein, doch fühlte es sich trotzdem so an als würde sich jeder weite Moment endlos in die Länge ziehen.

Vor einige Jahren noch, hatte sie aus tiefstem Herzen lachen können. Sie erinnerte sich an Momente, in denen sie sich frei gefühlt hatte, als wäre die Welt voller endloser Möglichkeiten. Doch nun war das Lachen erstickt, tief vergraben unter Schichten von Wut, Verzweiflung und einer bleiernen Müdigkeit, die niemals nachließ. „Wann habe ich aufgehört, Fröhlichkeit zu fühlen?“, fragte sie sich immer wieder, ihre Gedanken drehten sich endlos im Kreis.

Alles fühlte sich so unfassbar hart an. Jeder Schritt war ein Kraftakt, jede Begegnung eine Herausforderung. „Warum muss das Leben so schwer sein?“, flüsterte sie, als ob jemand ihr zuhören würde. „Wieso machen wir es uns selbst so verdammt schwer?“ ihre worte glichen einem wimmern, jedes einzelne davon kamm zittrig und schwer über ihre lippen.
Die erhoffte Antworten blieben aus. Ihr Kopf war ein Chaos, ihre Gefühle ein unkontrollierbarer Strom, der sie von innen heraus zerriss.

Lynn versuchte, ihre Emotionen in Schach zu halten, sie wegzuschieben, zu unterdrücken. Doch es war wie ein Staudamm, der kurz vor dem Brechen stand. Jeden Tag setzte sie die Maske auf, lächelte und sagte den Leuten, dass es ihr gut ging. „Wieso kann ich meine Gefühle nicht rauslassen?“, fragte sie sich verzweifelt. Ihre Hände Grube sich in ihre braunen Haare. Sie wusste die Antwort doch bereits: „Weil niemand mich wirklich verstehen würde.“ egal wie sehr sie es sich wünschte...

Die Vorstellung, ihre tiefsten Gedanken mit jemandem zu teilen, machten ihr Angst. Es würde nichts ändern, es würde nur alles noch schlimmer machen. Das wusste sie...es war jedes mal so..
Sie wollte schreien, weinen, alles zerstören, was ihr in den Weg kam. Doch sie tat nichts davon. Stattdessen blieb sie still, verschloss sich, kämpfte mit ihren Gefühlen, bis sie schließlich nichts mehr fühlte. Nur Leere.

„Ich will frei sein... einfach ich sein...“ Tränen liefen über ihr Gesicht, und sie fühlte, wie die Verzweiflung sie überwältigte. Es war, als würde sie ertrinken, die Luft blieb ihr weg, und sie fand keinen Ausweg. Jedes Mal, wenn sie versuchte, einen neuen Anfang zu machen, brach alles wieder zusammen. „Es wird einfach nicht besser“, flüsterte sie zu sich selbst, ihre Stimme kaum hörbar.

Das Gefühl, am Ende zu sein, nagte an ihr. Sie hasste es, so zu sein. „Ich bin es so satt, so müde davon, immer wieder zu versuchen, aufzustehen, nur um erneut auf die schnauze zu fallen.“ Sie wusste nicht mehr, wohin mit all dem Schmerz. Alles fühlte sich hoffnungslos an, und der Gedanke, dass es niemals besser werden würde, drückte schwer auf ihre Brust.

Sie legte sich zurück auf ihr Bett, ihre Augen starrten an die Decke. Die Tränen versiegten langsam, und das vertraute Gefühl der Leere kehrte zurück. Es war ein ständiger Begleiter, der sie nie wirklich losließ. Sie wusste, dass sie wieder lächeln würde, morgen oder übermorgen, vor den anderen, vor Finn, vor ihren Freunden. Aber dieses Lächeln würde eine Lüge sein, wie immer. Und niemand würde merken, wie sehr sie innerlich zerbrochen war. Wie sehr sie jeden Tag darum kämpfte nicht in einer Welt zu ertrinken in der es für jeden anderen so aus sah als wäre es ein leichtes zu atmen.

Als sie ihre Augen schloss, flackerte eine Erinnerung in ihr auf – ein Sommertag vor zwei Jahren. Sie saß mit Finn am See, beide lachten, völlig losgelöst von allem. Die Sonne hatte auf ihrer Haut gebrannt, das Wasser war warm und einladend. Damals war alles so einfach gewesen, so unbeschwert. Jetzt schien es fast wie das Leben eines anderen, eine Version von sich selbst, die sie kaum noch erkannte. „Wie konnte alles so anders werden?“, fragte sie sich, während ihr Herz schwerer wurde bei dem Gedanken, dass solche Tage nie wieder zurückkehren würden.

Die Leere hatte ihren Platz eingenommen, und sie wusste nicht, wie sie das jemals ändern sollte. Finn war noch da, aber irgendwie auch nicht. Sie spielte die Rolle der fröhlichen Freundin, derjenigen, die immer da war, um zuzuhören, die für jeden einen Witz auf den Lippen hatte. Doch sie wusste, dass Finn sie nicht wirklich sah. Nicht so, wie sie wirklich war. Er würde nie verstehen, wie tief die Dunkelheit in ihr reichte. Niemand würde es.

„Ich bin so müde...“, dachte sie, während ihre Augen langsam zufielen. Der Schlaf brachte keine Erlösung und doch war er der einzige Ausweg, den sie kannte. Der einzige in dem sie nicht um jeden weiteren Atem Zug kämpfen musste...

Thoughts that became stories  Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt