Mein Albtraum

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Ich hörte Gelächter und Geräusche, weswegen ich meine Augen aufmachte. Ich schaute nach vorne und sah Mama, Cems Mama und Nina dort stehen. ,,Was macht ihr hier und wieso filmst du, Nina?" fragte ich mit verschlafener Stimme. Nina deutete mit ihren Fingern neben mich, und erst jetzt merkte ich, dass ich auf Cems Brust lag. Warte, was? Cem ist in meinem Bett? Wie ist das denn passiert? Ich stand auf und schob die drei hinaus. Dann ging ich wieder zu meinem Bett, nahm mir ein Kissen und schlug es auf Cems Gesicht.

Jamila: „JUNGE, SPINNST DU? WAS MACHST DU IN MEINEM BETT?" schrie ich ihn an.
Cem: „Warum schreist du wie eine Behinderte am frühen Morgen rum?"
Er setzte sich hin, oberkörperfrei, und meine Augen fixierten sich direkt darauf.
Cem: „Ey, meine Augen sind hier." Plötzlich kam ich wieder zu mir. Oh Mann, wie peinlich.
Jamila: „Ja, äh, was machst du hier?"
Cem: „Hä, du wolltest doch, dass ich in deinem Bett schlafe."
Jamila: „Bist du auf den Kopf gefallen? Ich wusste, dass du dumm bist, aber so dumm hätte ich niemals gedacht. NIEMALS WÜRDE ICH DAS ZULASSEN!"
Cem: „Halt einfach die Fresse. Wie kann man so hart nerven?"

Sagte er und warf ein Kissen in mein Gesicht. Was fällt dem eigentlich ein? Er nahm sein T-Shirt und zog es sich an, während er einfach rausging. Oh Mann, wie peinlich! Warum musste ich ihn auch umarmen, als gäbe es kein Morgen?

Ich ging ins Bad und machte mich fertig. Ich war dabei, meine Zähne zu putzen, und auf einmal klopfte es an der Tür. „Herein", bat ich die Person, und es war Nina. „Zieh dir schnell was Gemütliches an und komm direkt runter, wir müssen noch zum Friseur", gab sie mir Bescheid. „Ach ja, da war ja noch was", antwortete ich ihr. Sie lächelte mich mit einem dreckigen Grinsen an. „Was?" „Ich glaube, da haben sich zwei Personen schon vertragen", sagte sie und zwinkerte mit ihrem Auge. „Nie im Leben, ich weiß selber nicht, wie er auf einmal da lag", sagte ich genervt. „Jajajajaja", genervt schob ich sie aus dem Bad raus, weswegen sie laut lachte. Ich putzte meine Zähne zu Ende und zog mir einen Under Armour Anzug an, da es das Gemütlichste in meinem Schrank war.

Als ich fertig war, ging ich hinunter, und wir fuhren direkt zum Friseur. Mir wurden zuerst die Haare gemacht. Ich hatte Wellen und einen schönen Seitenscheitel. Währenddessen brachte mir Nina einen Kaffee und ein Brötchen, das ich auch zu mir nahm, da ich wirklich Hunger hatte. Meine Haare waren fertig, und nun war mein Make up an der Reihe. Ich erhielt ein wunderschönes Braut Make up. Als die anderen auch fertig waren, fuhren wir wieder nach Hause und bereiteten uns etwas vor. Malik kam mit meinem Brautkleid in mein Zimmer, und ich nahm es, ging ins Bad und zog es an. Als ich heraus trat, standen Malik und Hamza da. Sie schauten mich von oben bis unten an und weinten. ,,Mann, hört auf zu weinen, mein Make up verschmiert gleich", sagte ich zu ihnen, ebenfalls mit Tränen in den Augen. Ich ging auf sie zu und umarmte sie.

Wir gingen gemeinsam hinunter, und ich umarmte meine Eltern und alle anderen. Dann setzte ich mich hin und wartete nur noch darauf, dass mich mein Albtraum gleich abholte. Sekunde für Sekunde kam ich Cem näher, was ich überhaupt nicht wollte, doch so hatte es mein Vater entschieden, und wie gesagt, niemand kann sich ihm widersetzen.

Es verging eine Weile, und mein Kopf war voll. Plötzlich hörte ich laute Trommeln, Musik und das Piepen vom Auto, was nur eins bedeuten konnte jetzt geht's los. Cem kam zur Tür hinein und direkt zu mir. Er schaute mich lange an, doch ich erwiderte seinen Blick nicht. Er streckte die Hand aus, und ich zögerte zunächst, doch nach ein paar Sekunden nahm ich sie. Hand in Hand gingen wir hinaus zu der G-Klasse. Er machte die Tür auf und bat mich hinein. Nachdem ich eingestiegen war, setzte er sich auch hinein. Es war niemand im Auto, nur Cem, Anouar und ich.

„Du siehst toll aus, Jamila", sagte Anouar mit Tränen in den Augen. „och herm, Anu, Dankeschön", bedankte ich mich und kämpfte mit meinen Tränen. Ich sah im Rückspiegel, wie Anouar mich während der Fahrt mitleidig ansah, doch ich nickte ihm zu, um ihm zu vermitteln, dass alles gut ist. Doch nichts war gut es war ständig eine Lüge, die ich mir selbst erzählte.

Ich sah aus dem Augenwinkel, wie Cem Bilder von sich machte, und ich schaute ihn komisch an. Wie kann ein Mensch sich so krass fühlen? „Lass uns eins zusammen machen", fragte er mich plötzlich. „Hör auf, nie im Leben", antwortete ich. „Dann schau nicht so wie ein hässliches Pferd", entgegnete er. Plötzlich bremste Anouar scharf. „Du redest nie wieder so mit ihr, verstanden?" sagte er zu Cem mit einer strengen Stimme. Cem nickte nur, und ich lachte. Cem sah mich nur mit einem bösen Blick an. Ich nahm mein Handy und machte selbst ein paar Bilder von mir, bis Anouar uns Bescheid sagte, dass wir am Saal angekommen sind.

„Nimm jetzt meine Hand, bevor ich ohne dich gehe und es peinlich für dich wird", sagte Cem, als er aus dem Auto ausstieg. Ich hielt mich an seinem Oberarm fest und flüsterte in sein Ohr: „Warte nur ab, bis diese scheiß ekelhafte Hochzeit vorbei ist." Ich hätte kotzen können. Wieder Hand in Hand betraten wir nun den Hochzeitssaal und machten uns direkt auf den Weg zu unseren Stühlen, wo wir uns erstmal hinsetzten. Mein Papa hielt eine Rede und begrüßte uns alle. Dann lief etwas Musik, und die Gäste tanzten ein bisschen. Währenddessen kamen meine Mädels zu mir und umarmten mich. Sie gratulierten mir jedoch nicht, da sie genau wussten, wie schlimm dieser Tag für mich ist.

Nima, Soufian, Enes und Memo kamen auch, und wir alle quatschten ein wenig. Sie konnten nicht fassen, dass ausgerechnet wir zwei heiraten und fragten sich, wie es unsere Familien überhaupt wagen konnten.

„Wir bitten einmal den Bräutigam Cem Anhan mit seiner Frau Jamila Kaya auf die Tanzfläche für den romantischen Tanz", sagte meine Mama ins Mikrofon. Ich schaute Cem nur mit einem angewiderten Blick an. Zum Glück konnte ich meinen Nachnamen behalten, denn zu den Anhans wollte ich wirklich nicht gehören. Gezwungen liefen wir beide auf die Tanzfläche und tanzten. Er legte seine beiden Hände auf meine Hüften und ich legte meine Hände an seinen Nacken. Wir tanzten eigentlich gut miteinander, aber die ganze Zeit wünschte ich mir nur, dass der Abend schneller vergehen würde.

Wir standen diesmal vor unseren Stühlen, und es war an der Zeit, dass jeder uns gratulieren und Geschenke überreichen konnte. Es waren wirklich viele Gäste da, und plötzlich kam eine Person, von der ich es überhaupt nicht erwartet hatte Alex, mein Ex. Er kam auf uns zu und streckte seine Hand aus, die ich annahm. „Ihn heiratest du, aber mich nicht nh", sagte er sauer. Er ließ meine Hand nicht los und drückte ganz feste, weswegen ich etwas zu Cem schaute, der es zum Glück verstand. Er nahm Alex' Hand von mir weg und zerrte ihn ein wenig zu sich. Dann klopfte er Alex auf die Schulter, und er verließ den Saal. Es fühlte sich an wie in einem Film. Ich hatte irgendwie Panik, dass er gleich mit einer Waffe auftaucht, so sauer wie er war.

„Wer war das?" fragte mich Cem mit einer etwas strengeren Stimme. „Das war dieser eine Alex, mein Ex", antwortete ich ihm. „Was macht der denn hier?" „Keine Ahnung, Mann." Ich sah Cems Hand an, und er hatte sie zu einer Faust geballt. Er soll sich mal beruhigen.

Es verging wieder eine Weile, und es kam endlich zum Ende. Wir als Familie und unsere Freunde machten noch ein gemeinsames Bild zusammen und machten uns auf den Weg zu Anouars Auto. Doch meine Mama zog mich am Arm und führte mich zu Cems Auto.

Jamila: „Hä, was soll das?"
Jamilas Mama: „Du ziehst ab jetzt bei deinem Mann ein."
Jamila: „Aber was ist mit meinen Sachen?"
Jamilas Papa: „Deine Brüder bringen dir alles in den nächsten Tagen vorbei."
Jamila: „Ach ja, und so leicht gebt ihr mich weg?"
Jamilas Mama: „Hey Maus, das ist das Beste für euch."

Ich antwortete ihr nicht und setzte mich ins Auto, wo Cem bereits saß. „Fahr bitte schnell los", sagte ich ihm mit Tränen in den Augen. Er schaute mich an und fuhr direkt los. Im Auto lief schon wieder seine Musik. Wie kann man so selbstverliebt sein? Ich fragte mich, die ganze Zeit ob ich ihm fragen, denn ich wollte ihm schon lange diese eine Frage stellen.

Jamila: „Cem?"
Cem: „Hm?"
Jamila: „Darf ich dich fragen, was mit deinem Papa ist?"
Cem: „Er starb, als ich noch ein kleines Kind war. Ich habe leider nicht so viele Erinnerungen an ihn."
Jamila: „Oh, tut mir leid."
Cem: „Alles gut."

Hätte ich lieber doch nicht gefragt. Ich lehnte meinen Kopf an das Fenster und schloss meine Augen.



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OFFIZIELL VERHEIRATET!!!!!!!!!

Mein größter Alptraum, oder doch mein nasip? | CAPOWo Geschichten leben. Entdecke jetzt