Sonntag. Morgen war der Maskenball. Wriothesley musste schon zugeben, dass er nervös war. Erst recht, nachdem es mit Neuvillette schon so gut gelaufen war gestern. Ihm fegte jedes Mal ein Lächeln über die Lippen, als er an gestern zurückdachte. An den Tag beim Meer und auch an ihren Spaziergang durch die Stadt:
Nachdem sie ihren Weg zurückfanden, entschieden die beiden sich, in das nahegelegene Café Lutèce zu gehen, um sich eine kleine Stärkung zu besorgen. Aufgrund dessen, dass Neuvillette sich wohl schuldig fühlte wegen Wriothesleys Geschenk, bestand er vehement darauf, zu zahlen. Somit saßen sie kurz darauf an einem der Tische und warteten dort auf ihre Bestellungen. "Übrigens, wie läuft es bei dir momentan so? Hast du viel zu tun im Palais Mermonia?" Fragte Wriothesley. "Hm, es gibt natürlich die ein oder andere Sache, die nach wie vor meine Aufmerksamkeit benötigt. Erst recht mit den Vorbereitungen für übermorgen. Aber wie erwähnt, habe ich anderweitig ziemlich viel Zeit an den Händen. Sicherlich wird sich das nach dem Ball wieder ändern." Antwortete Neuvillette. Kurz darauf wurden ihre Speisen und Getränke an den Tisch gebracht: Wriothesleys Kristallmuschel-Madeleines mit gesüßtem Tee und Neuvillettes
Île Flottante mit einem Glas Wasser. "Und wie steht es um Méropide?" Fragte Neuvillette dann ununterbrochen. "Nun, alles beim Alten, ich kann mich nicht beschweren. Übrigens, wo wir gerade schon von übermorgen sprachen... Du wirst doch auch dort erscheinen, oder?" Erkundigte sich Wriothesley.Neuvillette trank einen Schluck aus seinem Wasserglas. "Ganz recht. Ich werde hauptsächlich dort erscheinen, um sicherzustellen, dass alles mit rechten Dingen zugeht. Abgesehen davon ist der Austragungsort ja direkt vor dem Palais Mermonia, da fände ich es respektlos, in meinem Büro zu bleiben." Erklärte er dann. Wriothesley runzelte die Stirn. "Hast du selbst denn nicht vor, an der Veranstaltung teilzunehmen? Ich meine, sicher möchtest du an dem Abend doch auch irgendwas unternehmen." Neuvillette sah ihn für einen Augenblick nachdenklich an, bevor er etwas erwiderte: "Ich wüsste nicht was. Ich sagte dir ja bereits, dass ich die Tage viel Zeit habe. Selbst damit weiß ich immerhin nicht recht etwas anzufangen. Würdest du denn etwas vorschlagen?" "Hmm...weißt du, ich werd auch dort aufkreuzen. Also..." Wriothesley schweifte ein wenig ab. Wollte er ihn das jetzt wirklich fragen? Aber im Nachhinein würde es ihm die Sache am Montag wohl leichter machen. Wriothesley atmete, hoffentlich unterschwellig, tief durch, bevor er fortfuhr: "...Hättest du denn Lust, den Abend vielleicht... mit mir zu verbringen? Oder zumindest einen Teil davon!"
Überrascht musterte Neuvillette sein Gegenüber. Wriothesleys scheinbare Nervosität war ihm nicht entgangen. So kannte er ihn gar nicht...Er dachte an das Schmuckstück zurück, dass Wriothesley ihm zuvor geschenkt hatte. Was hatte das alles nur zu bedeuten? Und noch viel wichtiger... warum hatte Neuvillette so ein komisches Gefühl dabei? Kein unangenehmes, aber... auf jeden Fall war es ihm nicht sonderlich vertraut. Empfand er eine Art... Freude aufgrund von Wriothesleys Vorschlag? Irgendwie kam es ihm seltsam vor, zu lange darüber nachzudenken. Er beschloss, sich mit dieser Erkenntnis vorerst zufrieden zu geben. "Ein zu freundliches Angebot. Ich möchte es gern dankend annehmen, Wriothesley. Dann sehen wir uns spätestens bei dem Ball wieder." Sagte Neuvillette anschließend.
Nach dem Verzehr ihrer Speisen und dem Bezahlen, von Neuvillette natürlich wie abgesprochen, auch wenn letzterer nur vehement darauf bestanden hatte, brachen die beiden auf. Sie hatten schon den ganzen Nachmittag miteinander verbracht und der Himmel wurde orange als dir Sonne langsam unterging. "Möchtest du sonst noch irgendwas unternehmen?" Fragte Neuvillette. "Naja, ich würde gern, aber wahrscheinlich sollte ich so langsam zurück. Irgendwann muss ich in Méropide ja nach dem Rechten sehen." Meinte Wriothesley etwas enttäuscht. Es stimmte, selbstverständlich hätte er gern mehr Zeit mit Neuvillette verbracht, aber er konnte nicht ewig hier an der Oberfläche bleiben, selbst wenn er Back-up hatte. Außerdem würde die Zeit bedauerlicherweise nicht stehen bleiben, nur weil er nicht gehen will. Neuvillette nickte jedenfalls auf Wriothesleys Bemerkung hin. "Verstehe. Dann werde ich jetzt auch besser zurück zum Palais gehen." Sagte er. "In dem Fall, lass mich dich noch dorthin begleiten." Schlug Wriothesley vor. Tatsächlich sogar gänzlich aus Instinkt, er war selbst über die Aussage überrascht. Neuvillette lächelte. "Gerne." Antwortete er und somit gingen die beiden los.
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Wenn der Damm bricht
FanfictionIn Fontaine steht ein Maskenball an. Wriothesley, der seit Jahren bereits ein Auge auf Neuvillette geworfen hatte, bekommt die Gelegenheit, endlich reinen Tisch mit ihm zu machen. Wären da nicht die Eigenheiten seines Schwarmes, die es ihm erschwere...