Kapitel 42

1.2K 56 0
                                    

Vergangenheit:
Er nickte und redete weiter. "Tage vergingen und es war Ruhe in Flamurs Familie. Man hatte akzeptiert, dass er keine Albanerin an seiner Seite hat. An diesem Tag, als ich angeschossen wurde, war ich auf dem Weg zu einem Auftrag. Ich musste Kleinigkeiten an einem Haus erledigen. Ich lief durch die Stadt und sah Flamur und seine Freundin. Sie stand jedoch nicht neben ihm, es war eine grössere Distanz zwischen ihnen. Beim genaueren Hinschauen sah ich Tränen in den Augen seiner Freundin und in Flamurs Hand eine Gaspistole. Flamur war rot angelaufen. Er sah wütend aus und könnte in jeder Sekunde ausrasten, das sah ich ihm an. Ich lief auf Flamur zu und redete ruhig auf ihn ein. Er war ja wie mein Sohn, ich konnte nicht zulassen, das er etwas Unüberlegtes tut. Seine Eltern und Flamur selber hätten sich das nie verzeihen können. Ich bat Flamur mir die Waffe zu geben. Er jedoch stand versteinert und angespannt da. Er rührte sich nicht. Ich ging näher und wie aus dem Nichts, hörte ich einen Schuss und noch einen. Er hatte mich getroffen – zweimal." "Deswegen bist du als Invalid angemeldet. Deswegen kannst du deinen rechten Arm nicht mehr bewegen." "Gona, du hättest das alles nicht erfahren dürfen - nicht erfahren sollen. Aber jetzt, da alles ernst wird zwischen euch, muss ich es beenden. Ich kann dich nicht in den Händen dieses Mannes lassen. Er würde dir unbewusst weh tun. Er ist unberechenbar." "Was ist danach passiert, Bab?" "Ich wurde ins Krankenhaus gefahren, Flamur ist an diesem Tag noch verhaftet worden und mit seinen Eltern habe ich von da an nie mehr geredet." "Hast du dir nie Gedanken gemacht, was mit ihm passiert ist?" "Doch Gona, oft. Aber er ist nicht mein Kind. Man hat sich bei mir entschuldigt, auch wenn nicht persönlich, doch das reichte mir, um mit dieser Familie keinen Kontakt mehr haben zu wollen." Fassungslos.. ich sass fassungslos da.

Die Kraft der LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt