Lauras P.o.v.
Das Koffer packen ging sehr schnell vonstatten und ich war mir ziemlich sicher mehr als die Hälfte vergessen zu haben. Das war bei mir eigentlich immer so.
Am Bahnhof mussten wir uns erst einmal orientieren. „Sassy, welches Gleis war das noch gleich??“, fragte ich mit ein bisschen Panik in der Stimme, als wir nach 10 Minuten immer noch nicht im Zug saßen. „Gleis 17.“, erwiderte Sassy ein bisschen genervt, „Schieb mal keine Panik. Wir haben noch 5 Minuten!“ „Und dann fährt der Zug ab!!“, erinnerte ich sie und sah auf einen Plan, „Sassy, verdammt! Gleis 17 gibt es nicht!“ „Wie?“, fragte Jens verwirrt, „Warum steht denn das dann auf unseren Tickets? Sassy, gib mal her!“, meinte Izzy und rupfte Sassy die Tickets aus der Hand und stöhnte auf. „Hier steht, Gleis 1, Wagon 7. Sassy! Lern doch mal Tickets zu lesen!“, sagte ich, als ich über Izzys Schulter sah. Sassy zog einen Schmollmund, „Dann besorgt ihr doch nächstes Mal die Tickets, wenn ihr das besser könnt.“ Dann lachte sie aber über ihre eigene Dummheit und die gedrückte Stimmung war nicht mehr da.
Eilig liefen wir zu Gleis 1 und schafften es sogar noch 2 Minuten bevor der Zug abfuhr auf unseren Plätzen an einem Tisch am Fenster zu sitzen. Nervös fuhr ich mir durch die Haare. Was wenn die Jungs mich nicht mochten? Ich hasste es die Kontrolle über mich selbst zu verlieren und war daher manchmal nicht so drauf wie Sassy und Izzy und auch Jens, die einfach immer so gut drauf waren und sich manchmal gehen ließen. Würden mich die Jungs so mögen? Oder wäre ich ihnen zu langweilig?
„Laura? Was ist los?“, fragte mich Izzy. Anscheinend bemerkte man, dass etwas nicht stimmte. „Nichts, nichts.“, erwiderte ich um sie nicht unnötig mit meinen Problemen zu beladen, denn ich wollte niemandem auf die Nerven gehen, „Alles in Ordnung.“ „Sieht aber nicht so aus.“, meinte auch Jens. Ich schüttelte den Kopf und atmete tief durch, „Alles okay.“ Izzy, Sassy und Jens warfen sich einen Blick zu, doch beließen es erst einmal dabei. Ich zog mein Buch aus meiner Tasche und versuchte mich mit dem Lesen abzulenken, doch die ganze Zeit spukten immer dieselben Fragen in meinem Kopf herum: Werde ich ihnen zu langweilig sein? Werden sie mich überhaupt richtig bemerken? Oder würden sie mich immer nur als 'Freundin von Sassy, Izzy' und Jens sehen? Ich bin nicht eifersüchtig auf die drei – sie sind meine besten Freunde, aber ich bin nun mal manchmal ziemlich zurück haltend und werde öfters übersehen.
Ich räusperte mich kurz um meine Gedanken abzulenken und sah wieder in das Buch. Die Buchstaben schienen vor mir zu verschwimmen. Ich konnte sie zwar lesen, aber sie kamen nicht bei meinem Gehirn an. Irgendwann legte ich seufzend das Buch weg. So würde das heute nichts mehr werden. „Was ist denn bloß los?“, hakte Sassy noch einmal nach, „Wir treffen gleich One FUCKING Direction und du siehst nicht gerade glücklich aus.“ Ich sah Sassy an. Ich hatte ihre Worte nur so gerade eben verstanden und musste erst einmal nach einer Antwort suchen. „Tut mir leid.“, brachte ich schließlich hervor, „Ich bin einfach ein bisschen nervös und kann mich nicht so ganz auf mein Buch konzentrieren.“ Mehr sagte ich nicht. Ich wollte ihnen dieses Treffen wirklich nicht vermiesen, nur weil ich meine Zweifel hatte, wirklich gemocht zu werden. „Achso.“, erwiderte Sassy und nun schien es, als würde sie mir glauben und verstehen, was in mir vorging. Auch Izzy lehnte sich beruhigt zurück. Jens war jedoch noch skeptisch. Er wusste, dass da noch etwas war, doch ich hatte nicht vor ihm es zu sagen. Ich stand auf und gab ein kurzes „Ich muss mal.“ von mir und lief in Richtung Toilette. Es wackelte ein bisschen, als ich durch die Gänge ging und ich spürte die Blicke der anderen Reisenden auf mir. Ich hasste das. Wenn alle einen ansahen, nur weil man durch den Zug ging um der Toilette einen Besuch abzustatten. Der Zug kam zum Halt an einer Station und ich flog praktisch den Gang entlang und knallte heftig gegen den Toilettenkasten. Ich stöhnte und rappelte mich auf, denn bei meinem Sturz war ich zu Boden gefallen. Noch mehr Augenpaare lagen jetzt auf mir. Ich wurde rot und rüttelte an der Toilettentür um den Blicken zu entfliehen. Verschlossen. Mist. Ich wurde immer röter unter den Blicken und atmete erleichtert aus, als die Tür sich öffnete und ein Mann heraus kam. Er sah mich komisch an, doch ich reagierte nicht darauf, raste durch die offene Tür und schloss von innen ab. Ein Blick in den Spiegel genügte um mir zu zeigen, warum der Mann so komisch geguckt hatte. Ich hatte eine große Schramme, die sich über meine rechte Wange zog. Kleine Blutstropfen stahlen sich den Weg nach unten auf mein Shirt. Ich fluchte leise und versuchte das Blut von meinem Oberteil mit ein bisschen Wasser abzuwaschen, was sich jedoch nicht bewerkstelligen ließ. Ich fluchte noch einmal und sah die Schramme auf meiner Wange genauer an. Wie hatte ich das denn hinbekommen? Ich wischte das Blut so gut es ging von meiner Wange und stellte fest, dass die Schramme sich bald blau verfärben würde und ein bisschen anschwoll. Super. Das konnte aber auch echt nur mir passieren. Wie sollte das denn jetzt auf die Jungs wirken? Als hätte ich mich geprügelt? Mist. Die Schramme war nicht gerade unauffällig. Ich lehrte meine Blase und wusch mir danach noch mal Gesicht und Hände. Vorsichtig öffnete ich die Toilettentür und ging hinaus auf den Gang. Jetzt sahen nur noch wenige Leute zu mir. Ich wollte unbedingt wissen, was mir diese Schramme verpasst hatte, also sah ich mir den Toilettenkasten noch einmal an. Ein blutiger Nagel schaute an einer Seite heraus. Wie hatte ich das nicht bemerken können? Tat das normalerweise nicht weh? Ich ließ mich nicht weiter beirren und ging zurück auf meinen Platz. „Laura! Was ist denn mit dir passiert?“, fragte Jens erschrocken, als er mich erblickte. „Die Toilette ist mir passiert.“, grummelte ich, doch anscheinend verstanden die anderen kein Wort, was ich ihnen auch nicht wirklich verübeln konnte. Also erkläre ich was passiert war und am Ende lachten wir alle, weil so etwas wirklich nicht normal für mich war. Normalerweise war ich nicht so tollpatschig. Vielleicht lag es einfach daran, dass ich so nervös war. Sonst passierten solche Dinge meistens Izzy. „Was sollen die denn jetzt bloß von mir denken?“, lachte ich – meine Unsicherheit und Verzweiflung von vorhin waren fast verflogen. Was kümmerte es mich denn, wenn sie mich nicht mochten? Wir würden ja nicht für ewig in London bleiben! „Also ich finde du siehst toll aus.“, meinte Jens. „Aw.“, erwiderte ich, „Du bist der beste schwule Freund, den man haben kann!“ „Ich weiß.“, grinste Jens und nahm mich in den Arm. Izzy und Sassy lachten über uns und der Rest der Zugfahrt lief halbwegs normal ab. Izzy plumpste bei einer Bremsung von ihrem Sitzplatz, Sassy rutschte über eine Bananenschale auf dem Weg zur Toilette und Jens lachte uns alle aus. So wie immer. Das einzig Abnormale war mein kleiner Unfall, aber es störte mich jetzt auch nicht mehr so.
Wir hätten fast verpasst richtig auszusteigen, hätte ich nicht noch in letzter Sekunde bemerkt, dass wir schon da waren. Ab da war meine Vernünftigkeit wieder da und ich fühlte mich vollkommen normal – es war alles so, wie es sein sollte. Wir griffen also so schnell wir konnten nach unserem Gepäck und sprangen gerade noch so auf den Bahnsteig, als die Türen des Zuges sich schlossen. Lachend gingen wir das Gleis hinab und durch den Ausgang. Izzy zog ihr Handy hervor um Niall zu schreiben, dass wir angekommen waren, doch da quiekte Sassy schon auf und starrte an uns vorbei. Ich stand immer noch wie angewurzelt da und sah zu Boden vor Sassys Füße, während sich die Izzy und Jens ebenfalls umdrehten. „Laura? Alles klar?“, fragte Jens leise, aber ich konnte in seiner Stimme hören, dass er total nervös war. Ich stand immer noch wie erstarrt da. Mein einziger Gedanke war: Ich hatte immer noch die Macke im Gesicht. Peinlich. Ich wollte nicht, dass man das sah. Ich hörte wie ihre Schritte noch näher kamen, dann quiekte Izzy einmal leise und dann hörte ich ihre Stimmen. Ich ließ meine Tasche zu Boden fallen und kniete mich schnell nach unten um alles wieder aufzuheben, was hinaus gefallen war. So musste ich sie wenigstens nicht ansehen. Ich wusste nicht, was dann passieren würde. Ich würde wahrscheinlich kein Wort heraus bringen. Ich schluckte während ich betont langsam meine Tasche wieder einräumte. Ich hörte, wie Sassy und Izzy wild drauf los plapperten und wusste, dass Jens genauso wie ich gerade nicht fähig war irgendetwas zu sagen. „Das ist so krass euch zu treffen!“, sagte Sassy in dem Moment. „Es ist so krass EUCH zu treffen!!“, erwiderte Louis lachend. „Endlich sehe ich dich mal in Natur.“, meinte Niall gerade zu Izzy und diese kicherte. Dann sagte niemand mehr etwas, was mir wirklich ziemlich komisch vorkam. Warum war es so still? Plötzlich legte sich ein Schatten über meine Tasche und ich blickte kurz auf, nur um meinen Blic gleich darauf wieder zu Boden zu senken und zu erröten, während eine tiefe Stimme „Willst du uns nicht begrüßen?“sagte. Es war Zayn. Ich schluckte und war nicht fähig etwas zu erwidern. Liam bückte sich hinab und half mir den Rest der Sachen in die Tasche zu füllen, dann stand ich langsam auf und bemerkte alle Blicke auf mir. „Äh, hi.“, sagte ich schnell, dann fingen alle an zu lachen und die Gespräche gingen weiter. Ich legte mir mit glühender Birne meinen Taschenriemen über die Schulter und stellte mich zu Jens, welcher die ganze Zeit „Oh mein Gott.“ in weiß ich nicht wie vielen Sprachen sagte. Ich wusste ehrlich gesagt nicht, weshalb er so viele Sprachen beherrschte und ich wusste auch nicht, ob er sich dessen bewusst war. Jens Augen lagen die ganze Zeit nur auf Liam, welcher sich gerade in ein Gespräch mit den Anderen vertiefte. Alle standen dort – nur Zayn nicht. Wo war denn der jetzt schon wieder? Ich sah mich um, bis eine Stimme hinter mir ertönte, „Suchst du nach mir?“ Ich zuckte furchtbar zusammen und fuhr herum. Jens war ebenfalls erschrocken und drehte sich auch um. Ich krallte mich an Jens Arm und sah Zayn einfach nur erstarrt an. Seit wann war ich denn so komisch drauf? Ich scheuerte mir innerlich eine und komischerweise schien es zu helfen. Ich lächelte und hielt Zayn meine Hand hin. Er nahm sie und ich begrüßte ihn mit einem kurzen Händeschütteln. Et voilà. Da bin ich wieder. Ich war wirklich froh meine Fassung wieder gefunden zu haben. Ich wollte schon weiter gehen um die anderen jetzt auch zu begrüßen, doch Zayns Stimme hielt mich zurück, „Hast dich wohl geprügelt, huh?“ Ich sah ihn mit weiten Augen an, „Nein! Nein!“, protestierte ich schnell, „Ich bin bloß hingefallen!“ Zayn schmunzelte. „Und ich habe dich für die Vernünftige gehalten!“, meldete sich Liam zu Wort, der auch plötzlich bei uns stand. „Ich BIN vernünftig!!“, rief ich laut. Jetzt wurden auch die anderen auf unser Gespräch aufmerksam und Izzy und Sassy fingen an zu lachen. Jens war immer noch zu gebannt von Liam. Izzy erklärte schnell, was im Zug passiert war und das das überhaupt nicht meine Schuld sei. Wir lachten alle ziemlich viel und als Sassy dann noch erzählte, wie Izzy von ihrem Sitzplatz gefallen war und sie auf der Banane ausgerutscht ist, konnten wir uns nicht mehr halten. Auch Jens lachte jetzt mit und schien langsam aufzutauen.
Ein extra langes Kapitel für euch :) tut uns leid, dass länger nichts kam!
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~Lotti005
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Troublemaker (iCarly für Arme) One Direction Fan Fiction
FanfictionEin einziges Video auf Youtube verändert ALLES. Die drei Mädchen Sassy, Laura und Izzy stellen ein Video auf Youtube, so eine Art Cupsong-Harlem Shake-Verschnitt, das dann in einer riesigen Essensschlacht endet. Sassy schmiert Izzy eine Banane ins G...