⋙| Kapitel 10: Die Vorführung |⋘

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Ich wachte recht recht früh am nächsten Tag auf.

Die Sonne war gerade dabei auf zu gehen, als ich meine Beine über die Bettkante schwang.

Ich hatte vielleicht so vier oder fünf Stunden geschlafen - und das nicht gerade gut.

Zum einen hatte ich Alpträume, zum anderen war ich auch nervös wegen heute.

Heute würde sich entscheiden, ob ich vom nutzen bin oder ob ich hingerichtet werde.

Ich stand kurzer Hand auf.

Zuerst machte ich mich frisch und zog mir meine Klamotten von gestern an.

Danach machte ich das Bett und lass noch ein wenig in meinem Buch, als es an der Tür dreimal Klopfte und ich hörte wie die Tür aufgeschlossen wurde.

Der Hauptgefreite trat ein und schien für einen Bruchteil einer Sekunde verwirrt.

"Du bist schon wach...", stellte er fest und schaute mich durch seine grauen Augen misstrauisch an.

Ich schlug mein Buch zu.

"Ja bin ich. Außerdem habe ich bereits das Bett ordentlich zurecht gemacht sowie mich selber.", meinte ich trocken und packte mein Buch in meinen Rucksack.

"Gut. Dann komm...Wir gehen jetzt frühstücken und dann werden wir gemeinsam zur Mauer gehen. Dort werden die anderen bereits auf uns warten.", erklärte er mir.

Ich nickte und folgte ihm aus dem Zimmer durch die unzähligen Gänge.

Nach ein paar Minuten kamen wir in einer Küche an.

Dort standen bereits zwei Teller und zwei Tassen.

Es wurde Brot, Butter, eine kleine Menge an Fleisch sowie Äpfel hin gestellt.

Als wir uns setzten, stellte uns eine Köchin eine große Kanne Tee hin.

Ich war so frei und nahm mir die Kanne und schenkte uns beiden eine Tasse warmen Tee ein.

Ich stellte sie ihm hin und bemerkte einen erneuten verwirrten Blick - fragte aber nicht weiter nach.

Wir aßen in Ruhe. 

Naja essen konnte man es bei mir nicht nennen. 

Ich aß gerade mal eine halbe Scheibe Brot mit etwas drauf gekratzter Butter.

"Isst du immer so wenig?", fragte mich der Hauptgefreite und schaute mir direkt in meine grünen Augen.

"Meistens. Im Wald gab es nichts im Überfluss. Die Zeit auf dem Feld - nach dem Fall der Mauer - sowie jetzt im Trainingslager esse ich schon etwas mehr wegen der körperlichen Anstrengung, aber wirklich zunehmen tu ich nicht.", erklärte ich und griff nach meiner Tasse. 

Ich nahm sie am Rand hoch und trank einen Schluck.

"Warum hältst du  die Tasse so?", fragt er weiter und nahm in der selben Position einen Schluck Tee zu sich.

"Fragt der Richtige...Es gibt eine einfache Erklärung...in meiner Hütte besahs ich keine Tassen mit Henkel...und den Tee kalt werden lassen wollte ich auch nicht...also habe ich angefangen so die Tasse zu halten...ich habe mich so dran gewöhnt, dass ich es eben immer noch mach...", erklärte ich und schaute ihn auffordernd an.

"Ich hatte mal ein Missgeschick mit einer Tasse Tee...Mir ist der Henkel abgebrochen und der gute Tee wurde verschüttet...Seitdem trinke ich immer so meinen Tee...", erklärte er mir ruhig.

Ich nickte verstehend.

Während er aufaß, trank ich meine Tasse leer und wartete geduldig auf ihn.

Nachdem er fertig gefrühstückt hatte, trank er in einem Zug seine Tasse leer und stand dann auf.

Treu ergeben | AOT FF | Levi FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt