⋙| Kapitel 11: Abmachung |⋘

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Als wir nach einer Zeit im Hauptquartier ankamen wurde erst einmal im Speisesaal zusammen zu Mittag gegessen.

Es gab einen einfachen Eintopf und dazu Brotscheiben mit Butter.

Alles aßen fleißig, nur ich stocherte mit dem Löffel mehr im Eintopf rum als was zu essen.

Ich war einfach zu nervös.

Auch wenn sie sagen, dass meine Fähigkeiten beeindruckend sind...ich bin und bleibe ein Monster...was hindert sie nicht daran mich gleich nach dem Essen einfach zu töten...

Levi, welcher neben mir sahs, stieß mich leicht mit seinem Ellenbogen in die Seite, als niemand hinsah.

Ich schaute ihn mit hochgezogener Augenbraue an.

"Iss ordentlich...", flüsterte er und nickte in Richtung meines Tellers.

Ich nahm widerlich immer wieder einen Löffel voll von meinen Teller und hatte schließlich mit Müh und Not meinen Teller leer gegessen.

Nach dem wir mit dem Mittag fertig waren gingen wir wieder in Pyxis Büro.

Am Anfang herrschte eine erdrückende Stille.

Pyxis hatte sich auf seinen Platz gesetzt.

Der Premierminister und Kommandant Smith saßen auf ihren Plätzen vom Vortag.

Hannes und Hanji hatten sich auf das Sofa gesetzt.

Levi stand bei Kommandant Smith.

Und ich?

Ich stand in der Raummitte und fühlt mich so, als würde ich gleich sterben.

"Also....", begann Pyxis und schaute mich direkt an. 

"Wie du bereits mitbekommen hast, finden wir alle, dass du eine herausragende Fähigkeit besitzt, welche ein enormen Vorteil gegen den Kampf der Titanen bringt. Zu dem finden wir, dass du damals überragend gehandelt hast bei dem Vorfall in Shiganshina. Wir verstehen ebenfalls, dass du dein Geheimnis so lange verschwiegen hast und können dementsprechend deine Angst verstehen. Um dir etwas Ballast von den Schultern zu nehmen: Du darfst weiter leben!", sagte Pyxis und ich merkte wie mein Herz stehen blieb.

Ich darf leben...!

"Wir werden jetzt natürlich überlegen müssen wie wir nun genau weiter verfahren damit jeder - einschließlich du - einverstanden ist.", erklärte Pyxis weiter und schaute abwechseln zu Kommandanten Smith und dem Premierminister.

"Ich würde vorschlagen, dass Rekrutin Clara Müller ihre Ausbildung weiter fortsetzt. Denn sie muss ihren menschlichen Körper ja ebenfalls trainieren, denn wir dürfen nicht davon ausgehen, dass sie in jeder Situation als Titan auftreten kann. Außerdem hat sie ja erzählt, dass in ihrer Trainingseinheit ihre Familie ist. Und diese würde sie nie verletzten - bedeutet das eine Verwandlung in der Nähe ihrer Familie sehr gering ist und sie dementsprechend keine Gefahr darstellt. Zudem hätte sie letzte Nacht oder heute Morgen uns alle töten können und dies tat sie nicht.", erklärte der Premierminister und schaute mich leicht anerkennend durch seine Brille an.

Ich sank auf die Knie.

"Ich habe aber ein paar Bedingungen", erklärte er weiter.

"Alles...Alles was sie wollen...!", sagte ich und langsam liefen mir Tränen vor Erleichterung über die Wangen. 

"Erstens: Du wirst nach deiner Ausbildung in den Aufklärungstrupp gehen. Zweitens: Du wirst dem Hauptgefreiten Levi direkt unterstellt, sowie Kommandanten Erwin Smith und Hanji Zoe. Sobald du im Aufklärungstrupp bist hast du Levi nicht mehr von der Seite zu weichen. Und Drittens: Du wirst regelmäßig einmal im Monat für ein paar Tage von Hanji und Levi besucht werden. Hanji wird mit dir Test machen damit wir unser Wissen bezüglich Titanen erweitern können. Levi wird mit dir ein Spezialtraining machen um dich körperlich auf ein hohes Niveau zu bringen.", zählt der Minister seine Bedingungen auf.

Ich verbeugte mich so tief wie es ging auf den Boden vor allen und heulte nun hemmungslos.

Sollen sie meine Tränen sehen...das ist mir egal...ich darf leben und meine Ausbildung bei Mikasa, Armin und Eren machen...und kann der Menschheit von nutzen sein...endlich habe ich einen Sinn...!.

Jemand tippte mich sachte an der Schulter an.

Ich schaute durch meinen Tränenschleier und erkannte die Umrisse von Hanji.

Sie hatte sich zu mir runter gekniet, nahm mich sanft in den Arm und strich behutsam über meinen Rücken damit ich mich beruhigte. 

Nach einer Weile schaffte ich es auch und sie half mir auf zu stehen.

Ich war etwas wackelig auf den Beinen und drohte mit samt Hanji hinzufallen.

Doch ein gewisser Mann mit schwarzen Haaren und grimmigen Blick reagierte schnell und stütze mich auf der rechten Seite.

"Ich glaube du solltest dich erstmal ausruhen Clara. Wir wecken dich, wenn es essen gibt.", sagte Pyxis und lächelte mich fürsorglich an.

Ich nickte und verließ, gestützt von Hanji und Levi, das Büro.

"Hey Vierauge! Du kannst sie los lassen! Ich bring sie zu ihrem Zimmer - ich muss eh noch Papierkram erledigen!", meinte Levi und schaute Hanji kalt an.

"Okay...Dann schlaf gut Clara und bis später!", meinte Hanji und ging wieder ins Büro.

Levi nahm mich wie vorhin an der Mauer auf den Arm und trug mich zu meinen Zimmer.

Wir schwiegen.

Als wir nach ein paar Minuten bei meinem Zimmer ankamen, drückte er mit dem Ellenbogen die Türklinge runter und öffnete mit einen kleinen Fußtritt die Tür.

Er legte mich vorsichtig auf dem Bett ab, half mir die Decke über mich auszubreiten, ging zum Fenster und machte dies auf.

"Frisch Luft tut gut...außerdem kann ich dich dann hören, sollte was sein...", meinte er und verließ ohne einen weiteren Kommentar mein Zimmer.

Ich machte mir keine weiteren Gedanken darüber.

Für mich zählt gerade einzig und allein, dass ich leben durfte.

Mit diesen Gedanke der Erleichterung fiel ich in einen traumlosen Schlaf.

Treu ergeben | AOT FF | Levi FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt