❤️‍🔥Kapitel 03❤️‍🔥

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Zum dritten Mal stelle ich mich vor den Spiegel und betrachte mich. Das dunkelgrüne Kleid aus Seide mit den dünnen Trägern schmeichelt meiner Figur, dennoch bin ich mir unsicher, ob ich es tragen soll.
Seufzend greife ich nach meiner Tasche und schaue auf die Uhr. Noch zwanzig Minuten, bis es sechs Uhr ist. Da ich vor Preston in dem Restaurant ankommen möchte, verlasse ich meine Wohnung eilig, kreische aber erschrocken auf, als ich mit jemandem zusammenstoße.
»Was, zum Teufel, suchst du hier, Preston?«, fauche ich. Er betrachtet mich von oben bis unten.
»Braves Mädchen«, flüstert er und greift nach meiner Hand.
»Fass mich nicht an«, zische ich, entziehe ihm meine Hand. Er sieht mich ausdruckslos an.
»Wir gehen«, knurrt er und geht voran.
Ich folge ihm, steige in sein Auto ein, welches er vor meinem Treppenhaus geparkt hat.
Während der Fahrt wechseln wir kein Wort miteinander, was mir sehr gut gefällt. Ich will eigentlich nicht hier sein. Seine ganze Präsenz macht mich nervös. Preston parkt vor dem Restaurant, welches früher unser Stammlokal gewesen ist.
Obwohl das Lokal sich nicht allzu weit weg von meinem Haus befindet, weiß ich genau, warum wir mit dem Wagen hergekommen sind. Er möchte mein Verhalten testen. Das Arschloch möchte wissen, ob ich mich angemessen benehme. Irritiert möchte ich gerade die Tür aufmachen, als ich ihn fauchen höre.
»Tu das nicht«, gibt er verärgert von sich. Augenrollend öffne ich die Tür und steige aus.
»Wieso willst du mich provozieren?«, fragt er, als er ebenfalls aussteigt und auf mich zukommt. Schulterzuckend gehe ich in das Restaurant hinein. Er hat keine Macht über mich, er hat keine Macht über mich. Rufe ich mir in Gedanken immer wieder zu. Nachdem wir uns hingesetzt und bestellt haben, starrt mich das Arschloch einfach nur an.
»Warum bin ich hier?«, frage ich.
»Ich möchte mit dir reden.« Ich lache verächtlich auf.
»Worüber? Darüber, dass du mich bewusst betrogen hast, oder darüber, dass du danach für ein Jahr nach Spanien verschwunden bist?«, erwidere ich. Er seufzt.
»Ich weiß, dass ich Mist gebaut habe, Olympia. Gott, ich habe richtig Scheiße gebaut!«, erwidert er.
»Mist gebaut? Preston, du warst zu feige, um mit mir Schluss zu machen. Also hast du mich dazu gezwungen, es für dich zu übernehmen. Ich sollte dich verlassen, weil du es nicht konntest. Weißt du eig... ich woll... Oh Gott.« Tränen bilden sich in meinen
Augen und ich schnappe nach Luft. Ich will, dass er wieder verschwindet!
»Olympia, nach dem Tod meines Vaters war ich ein Wrack. Ich wollte nichts mehr fühlen, aber deine Gegenwart hat mich viel zu viel fühlen lassen. Ich war nicht mehr ich selbst«, erklärt er sich.
»Und deswegen hast du unsere vierjährige Beziehung aufgegeben? Einfach so?« Er möchte nach meiner Hand greifen, doch ich verweigere sie ihm.
»Ich war einfach nicht ich selbst, Baby. Gott, ich wollte dir wehtun, Olympia. Nicht auf die gute Art«, gibt er nachdenklich von sich.
»Ich ... ich verabscheue mich für die Gedanken, die ich vor einem Jahr hatte«, sagt er leise. Ich wische mir die Tränen weg und sehe ihn fragend an.
»Was wolltest du mit mir machen?«, möchte ich wissen. Er ringt mit sich.
»Preston!''
»Messerspiele«, antwortet er nach wenigen Sekunden.
Meine Augen weiten sich vor Schock. Bitte?
»Ich weiß, dass Messerspiele außerhalb deiner Komfortzone liegen, aber ich wollte es. Ich wollte sehen, wie du mich vor Angst anflehst, aufzuhören«, fügt er hinzu. Von dieser Information überfordert, greife ich nach meinem Wasserglas, nehme einen
Schluck und erhebe mich.
»Leb wohl, Preston«, sage ich und möchte mich wegdrehen.
»Setzt dich hin, Olympia!«
»Nein! Du hast geredet und ich habe zugehört. Leb wohl«, fauche ich. Die Reue in seinen Augen verschwindet und wird durch Wut ersetzt.
»Hältst du es wirklich für eine gute Idee, mich in der Öffentlichkeit zu provozieren?«, fragt er gefährlich leise. Die Warnung in seiner Stimme ist nicht zu überhören. Schluckend sehe ich mich in dem Restaurant um und setze mich anschließend wieder
hin. Ich kenne diesen Mann viel zu gut, um nicht zu wissen, was passieren würde.
»Braves Mädchen«, lobt er mich. Ich funkle ihn zornig an.
»In welcher Sprache muss ich dir sagen, dass du mich in Ruhe lassen sollst?''
»Du hast dir die Haare geschnitten«, ignoriert er meine Frage.
»Lass mich doch einfach in Ruhe«, murmele ich.
Preston erhebt sich, schiebt seinen Stuhl ganz nah neben mich und setzt sich wieder hin.
»Du siehst bezaubernd aus, Baby«, flüstert er mir ins Ohr. Ich schließe die Augen.
»Lass mich in Ruhe, ... bitte«, flehe ich, als seine Hand unter den Tisch wandert, wo er anfängt, meine Oberschenkel zu streicheln.
»Du weißt, dass ich das nicht kann«, raunt er.
»Hast du mich vermisst?«, will er wispernd wissen. Ja.
»Nein«, erwidere ich mit einer zittrigen Stimme. Seine Hand auf meinem Oberschenkel wandert immer höher. Ich beiße mir auf die Lippe, um jegliche Regung meinerseits zu unterdrücken. Zu sagen, dass seine bloße Anwesenheit mich erregt, wäre die reinste
Untertreibung, denn allein sein fordernder Blick bringt meinen Körper zum Kribbeln. Wie denn auch nicht? Seit einem Jahr hatte ich keinen Orgasmus und das ist seine Schuld! Ich brauche ihn, um zu kommen. Ich brauche seine Erlaubnis, um loszulassen.
Dementsprechend bin ich kurz vorm Explodieren. Als seine Hand meine Mitte erreicht, schiebt er mein Höschen zur Seite und seufzt zufrieden auf.
»Du hast mir gefehlt«, säuselt er. Ich schließe erneut die Augen und versuche, nicht aufzustöhnen, als er mit zwei Fingern in mich eindringt.
»Bitte«, flüstere ich. Er weiß genau, worum ich bitte. Ich brauche Erlaubnis, um kommen zu dürfen.
»Nein«, flüstert er und nimmt seine Hand von meinem Geschlecht weg. Wütend erhebe ich mich.
»Du kannst mich mal!« Wutentbrannt eile ich nach draußen, öffne meine Tasche und suche nach meinem neuen Handy. Plötzlich werde ich am Nacken gepackt.
»So sprichst du nicht mit deinem Daddy, mitkommen!«, faucht Preston und schon zerrt
er mich mit sich.

Preston- In seinem Willen gefangen| Leseprobe Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt