14. Ich kann nicht

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Seit ich angefangen habe darüber nachzudenken, ob ich möglicherweise schwul bin war ungefähr ein Monat vergangen. Ich bin trotzdem mit Juna zusammengeblieben. Ich redete mir immer wieder ein, dass ich sie liebte und dass meine Gedanken an Valentin nichts zu heißen hatten.

Jede Nacht stellte ich mir jedoch vor, was Valentin alles mit mir anstellen würde. Wie er mich berühren und mich küssen würde, in mich eindringen würde und wir Sex miteinander hätten. Aber das alles behielt ich für mich. Und meinen Suchverlauf löschte ich ebenfalls regelmäßig. Ich hatte viel zu panische Angst, dass meine Mutter oder Juna irgendwann auf die ganzen Pornos in meinem Suchverlauf stoßen würden.

Dieses Wochenende würde Juna wiedermal bei mir übernachten. Das bedeutet, ich müsste wohl darauf verzichten, mir diesen Samstag Abend auf meine Fantasien mit Valentin einen runterzuholen. 

Jedenfalls musste ich mich stark zusammenreißen, als Juna am Samstag Abend neben mir lag. Meine Gedanken wanderten immer wieder zu Valentin, aber ich versuchte immer und immer wieder, es zu unterdrücken.

Ich kuschelte mit Juna und küsste sie sanft. Unwillkürlich musste ich an Valentin denken.

Scheiße. Schnell, denk an Juna! Immerhin ist sie deine Freundin. Du bist mit ihr zusammen, nicht mit Valentin. Und Valentin hat sowieso nur Mädchen im Kopf.

Juna erwiderte den Kuss und ich hörte sie wohlig seufzen. Sie legte ihre Arme um meinen Nacken und der Kuss wurde allmählich intensiver. Plötzlich spürte ich ihre Zunge auf meinen Lippen. Überrascht öffnete ich den Mund und sie ließ ihre Zunge in diesen hineingleiten. Irgendwie war das unangenehm. Mit Valentin würde sich das sicher besser anfühlen, oder? Ich stellte mir vor, nicht Juna, sondern Valentin zu küssen. Und dann ging es einigermaßen.

Sie führte meine Hände sanft an ihre Brüste. Wie viel lieber ich statt ihrer Brüste doch Valentins Sixpack berühren würde.

Und dann stellte ich mir auch das vor.

Langsam wurde ich hart. Juna bemerkte das natürlich und löste den Kuss grinsend.

Ich sah sie beschämt an. Ich hoffte sehr, dass sie mir nicht anmerkte, dass ich hierbei garnicht an sie dachte.

"Ich bin ziemlich feucht.", flüsterte Juna in mein Ohr. "Willst du mir nicht vielleicht heute meine Jungfräulichkeit nehmen?"

Ich schluckte. Ich wurde extrem nervös. Ist es verdächtig, wenn ich jetzt plötzlich nein sage?

"W-wir könnten es ja m-mal versuchen.", stammelte ich.

Kurz darauf zog sie mein Tshirt aus und küsste meinen Oberkörper. Ich schloss die Augen und stellte mir vor, dass es Valentins Lippen wären. Ich stellte mir auch vor, es wäre Valentin als sie mir sanft meine Hose auszog und meinen Penis in den Mund nahm, um mir einen Blowjob zu geben. Kurz bevor ich kommen konnte löste sie sich und ich öffnete meine Augen wieder. Sie zog ihr Oberteil und ihren BH aus.

Ich sah ihre Brüste an, aber irgendwie erregte mich das kein bisschen. Auch als sie auch ihren Unterkörper frei machte und mir ihre Vagina zeigte erregte mich das überhaupt nicht.

Sie streifte mir ein Kondom über und wollte sich gerade auf meinen Penis setzen, aber ich hielt sie ab

"I-ich kann nicht.", sagte ich beschämt.

"Warum nicht?", fragte sie und wirkte leicht gekränkt. "Mache ich irgendwas falsch?"

"Nein, mit dir ist alles super. Wirklich.", versicherte ich ihr. "Ich glaube, ich bin einfach immernoch nicht bereit dafür. Tut mir leid."

Sie nickte traurig, aber verständnisvoll. Dann zogen wir uns wieder an, aber keiner sagte ein Wort.

Am liebsten wäre ich davongerannt. Das alles war mir einfach unglaublich peinlich.

Nach einer Weile kuschelte sie sich an mich und es dauerte nicht lange bis sie einschlief.

Ich hab sie ja eigentlich echt gerne. Aber nicht auf diese Weise. Sie zu küssen fühlt sich bereits irgendwie nicht richtig an, aber Sex mit ihr haben? Nein, das geht ganz einfach zu weit. Fuck, was mache ich hier bloß? Ich will eigentlich nicht ihre Gefühle verletzen, aber was soll ich denn tun? An ihr erregt mich einfach überhaupt nichts. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, jemals mit ihr zu schlafen. Wie soll ich ihr das bloß beibringen?

Ich seufzte verzweifelt. Ich sollte auch schlafen. Aber ich konnte einfach nicht. Die Gedanken an Valentin hielten mich wach.

Gefühls-Chaos (boyxboy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt