35. Nathalie

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Etwas sanftes und weiches bewegte sich gleichmäßig gegen meine Lippen und weckte mich sanft. Es war Valentin, der mich vorsichtig küsste und seine Arme fest um mich geschlungen hatte. Lächelnd erwiderte ich den Kuss.

"Guten Morgen, Liebling.", flüsterte Valentin dann und sah mir in die Augen.

"Guten Morgen, Teddybär.", kicherte ich.

Er lächelte und verteilte Küsse über mein ganzes Gesicht. Ich musste lachen, weil das kitzelte.

"Hab ich dir schonmal gesagt, wie unglaublich süß du lachst?", fragte Valentin und lächelte mich verliebt an.

"Naja, jetzt schon.", grinste ich.

Er gab mir schmunzelnd einen Kuss auf die Stirn.

Dann setzte er sich auf, streckte sich und gähnte. "Heute gehen wir minigolfen.", lächelte er und man merkte ihm an, wie sehr er sich freute. Dabei bin ich mir sicher, dass es nicht die Aktivität an sich ist, die ihn vor Freude strahlen ließ, sondern viel mehr die Tatsache, dass seine Mutter endlich nochmal etwas mit ihm unternehmen wollte.

Ich setzte mich ebenfalls auf. "Ich freue mich auch total.", sagte ich. "Dann kann ich deine Mutter auch ein bisschen besser kennenlernen."

Dann standen wir auf und gingen erstmal ins Bad, um uns fertig zu machen.

"Wollen wir zusammen duschen?", grinste Valentin mich an, nachdem wir unsere Zähne fertig geputzt hatten.

"Z-zusammen?", fragte ich und wurde ein wenig rot.

"Ja klar, dann dauert es nicht so lange. Und es macht bestimmt auch mehr Spaß."

"O-okay.", stammelte ich etwas nervös.

Daraufhin zogen wir uns aus. Wie immer fasziniert von Valentins muskulösem Körper starrte ich ihn an. Valentin grinste, als er das bemerkte, nahm meine Hand und führte sie an seinen Oberkörper. "Du darfst ruhig auch mehr mit meinem Körper machen als ihn bloß anzustarren."

Meine Wangen glühten und ich strich vorsichtig seine Muskeln entlang. Valentin küsste mich kurz, dann bemerkte er: "Man sieht übrigens, dass du auch Fortschritte gemacht hast."

"W-was meinst du?", fragte ich etwas verwirrt.

"Naja, seit du bei mir bist trainierst du ja regelmäßig. Deine Arme und Beine sind etwas kräftiger geworden.", lächelte Valentin. "Das gefällt mir. Nicht, dass du mir vorher nicht auch gefallen hättest. Aber das hat eben auch was."

Ich lächelte geschmeichelt. Dann ließ ich das Wasser an und überprüfte die Temperatur. Als ich sie für genau richtig empfand stieg ich unter die Dusche und Valentin tat es mir gleich.

"Das Wasser kocht ja fast.", erschrak er ein wenig als er merkte wie heiß ich das Wasser eingestellt hatte.

"Also ich mag das so.", grinste ich schief.

"Na gut..."

Wir machten uns beide erstmal ordentlich nass vom Haaransatz bis zu den Zehen und dann schäumten wir uns gegenseitig ein. Es fühlte sich schön an, wie Valentin mir das Shampoo in den Kopf einmassierte und sanft meinen Rücken mit Duschgel einschäumte. Ich tat es ihm gleich und er genoss das ebenfalls. Dann spülten wir uns nacheinander ab.

"Beeil dich, das ist kalt.", jammerte ich als Valentin sich gerade abduschte und ich so daneben stand, dass das Wasser mich kaum noch berührte.

"Du wirst es überleben.", lachte Valentin, beeilte sich aber, wofür ich ihm echt dankbar war und ich duschte mich dann auch ab.

Als wir fertig waren stellte ich das Wasser aus und wir trockneten uns ab. Anschließend zogen wir erstmal unsere Unterhosen an und gingen dann zu Valentins Kleiderschrank. Er zog ein schwarzweiß gemustertes T-Shirt und eine schwarze Jeans an. Ich jedoch konnte mich nicht entscheiden, ob ich lieber ein dunkelrotes oder ein blaues T-Shirt  tragen sollte. "Nimm das rote, rot steht dir besser als blau.", sagte Valentin. Also entschied ich mich für rot.

Anschließend gingen wir in die Küche und machten uns beide eine Schale Cornflakes. Nun kam auch Valentins Mutter ins Zimmer herein.

"Na Jungs, gut geschlafen?", fragte sie.

Valentin nickte bloß und ich sagte: "Ja, haben wir, Frau-"

"Du kannst mich ruhig duzen.", unterbrach sie mich lächelnd. "Nenn mich Nathalie."

"Okay, Nathalie.", lächelte ich.

Sie legte zwei Toastscheiben in den Toaster und stellte ihn auf Stufe 3. Dann setzte sie sich zu uns an Tisch. "Ich denke, es wird Zeit, dass wir uns auch ein bisschen besser kennenlernen, wo du ja quasi bei uns wohnst, Elian. Also, ich weiß, dass es mit deiner Mutter scheinbar Streit gab. Aber wieso denn? Auf mich wirkst du echt wie ein ganz vernünftiger junger Mann."

"Nunja...", erzählte ich etwas verlegen. "Erst meinte sie, dass Valentin ein schlechter Einfluss wäre und hat mir Hausarrest gegeben und dann hat sie durch einen unglücklichen Zufall herausgefunden, dass ich schwul bin und ist total ausgerastet... und jetzt hasst sie mich scheinbar deswegen..."

Nathalie legte mir tröstend eine Hand auf die Schulter und sah mich an. "Das tut mir wirklich leid für dich. Bei uns bist du aber immer willkommen, ja? Bleib ruhig solange bis du dein Abitur beendet hast, ja?"

Ich nickte. "Danke, das weiß ich wirklich zu schätzen.", lächelte ich. "Ich hoffe bloß, dass ich nicht allzu viele Umstände mache."

"Aber nicht doch. Ich sagte doch bereits, dass ich es gut finde, dass Valentin endlich mal einen vernünftigen Freund gefunden hat.", beteuerte sie. "Er hat sich sogar in Mathe verbessert seit du hier bist."

Dann klingelte der Toaster und sie belegte sich die Scheiben und schnitt sich einen Apfel klein.

"Was das angeht, Mama...", fing Valentin nun an und nahm meine Hand. "Elian und ich sind mehr als bloß Freunde." Überrascht weiteten sich meine Augen. "Wir haben uns gestern gestanden, dass wir uns lieben.", fügte er noch hinzu.

"Was, wirklich?", lächelte Valentins Mutter uns zu. "Das freut mich total für euch! Herzlichen Glückwunsch. Bedeutet das, ihr führt nun eine Beziehung?"

Valentin und ich sahen uns gegenseitig fragend an und machten gleichzeitig: "Eeeeh..."

Bis jetzt hatten wir noch garnicht darüber gesprochen, ob wir nun zusammen sind oder nicht.

"Ich würde sagen ja, oder?", fragte Valentin und lächelte mich liebevoll an.

Ich nickte heftig und mit leicht geröteten Wangen.

Nathalie biss gerade ein Stück von ihrem Toast ab, als Valentin mich zu sich heranzog und mir wie zur Bestätigung noch einen kurzen Kuss auf den Mund gab.

"Ihr seid echt ein süßes Paar.", lächelte Valentins Mom uns zu.

"Danke.", sagten wir beide geschmeichelt.

Gefühls-Chaos (boyxboy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt