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play these games || linda dallmann x alexandra popp

- Sicht Linda Dallman -

Der große Raum ist erfüllt von lauten und leiseren Gesprächen, im Hintergrund dudelt Popmusik. Mein Blick streift über die vertrauten Gesichter, die in kleinen Grüppchen zusammen stehen und sitzen und den Abend genau so zu genießen scheinen, wie ich.

"Erde an Frau Dallmann", sagt da plötzlich Lina Magull und fuchtelt wild mit der Hand vor meinem Gesicht herum, "bist du mental noch anwesend?" "Klaro", erwidere ich und knuffe ihr leicht in die Seite, "ich wollte nur kurz diesen Abend genießen, wenn ich darf." "Darfst du, darfst du. Aber erst, wenn du uns auf den allerneusten Stand gebracht hast", schaltet sich nun Feli Rauch ein und Anne Berger nickt zustimmend. "Ich weiß nicht, was ihr meint", entgegne ich unschuldig und muss aufpassen, mein Grinsen zu verstecken.

"Lindaaaa, komm schon, spill the tea", nörgelt Feli scherzhaft, "es ist echt ungerecht, die ganzen Bayern- und Wolfsburg-Girls sind immer auf dem neuesten Stand und wir bekommen gar nix mit! Anne hat schon ausführlich von ihrer Verlobung erzählt und Lina und ich haben nichts wirklich zu berichten, also erzählst du uns jetzt gefälligst, wie es bei dir und unserer Frau Kapitänin läuft." "Okay, okay", hebe ich abwehrend lachend die Hände, "schon gut! Eigentlich gibt es gar nicht so viel zu erzählen, bei Alex und mir ist alles supi. Wir können uns ja leider nicht zu oft sehen, aber wir versuchen, das Beste draus zu machen und wir haben ja schon ein bisschen Übung."

"Ich kann immer noch nicht glauben, dass ihr uns das so lange verschwiegen habt!", meint Anne kopfschüttelnd, "I mean, ich musste mich sehr zusammenreißen, euch erst nach drei Monaten von Jess zu erzählen und ihr beide-" "Wir wollten es euch ja erzählen. Aber erstmal wollten - mussten - wir für uns selbst herausfinden, ob das wirklich was werden könnte mit uns. Aber weil wir, wie gesagt, an den gegensätzlichen Enden Deutschlands spielen und wohnen, ist das bei uns halt etwas langsamer abgelaufen und dann wollten wir erstmal ein bisschen Ruhe und irgendwie ist es dann ein bisschen länger geworden", zucke ich mit den Schultern.

"Ein bisschen länger?", fragt Lina mit hochgezogener Augenbraue, "ihr habt uns vor zwei Monaten eröffnet, dass ihr seit anderthalb Jahren zusammen seid!" "Ja man, das passiert halt, ich-" "Was ist denn hier los?", fragt da Lea Schüller über meine Schulter und legt ihre Arme von hinten um meine Hüfte. "Wir quetschen Linda gerade über sie und Frau Popp aus", grinst Lina und erntet ein Lachen von Lea. "Oh, die beiden sind wie zwei verliebte Teenager! Ständig heißt es 'Alex hier, Alex da, Alex Tralala', die telefonieren mindestens zweimal die Woche stundenlang und sobald sie eine der gefühlt hundert täglichen Nachrichten von Poppi liest, hat sie noch bessere Laune, als ohnehin schon. Und wenn sie beieinander sind, kleben sie quasi aneinander."

"Schüller!", sage ich rot wie eine Tomate und ramme ihr leicht meinen Ellebogen in den Bauch, "du bist so doof! Außerdem ist sie doch jetzt gar nicht hier, also stimmt das gar nicht." "Oh, das stimmt alles", meint Lea und ich kann das Grinsen in ihrer Stimme hören, "und sie ist vielleicht nicht hier, aber eure Blicke kleben durchgehend aneinander." Ertappt schnellt mein Blick zurück zu den Mädels um mich herum und weg von dem kleinen Grüppchen um Pia Wolter, Sara Doorsoun, Lena Lattwein und Alex, die mir gerade noch zugezwinkert hat. "Oh wow, das erinnert mich echt an meine erste Teenage-Liebe", lacht Feli, "aber es freut mich sehr für euch." "Danke", murmele ich etwas schüchtern.

Der Abend vergeht wie im Flug und als ich das nächste Mal auf mein Handy schaue, ist es schon kurz nach elf. "So spät schon?", meint auch Marina Hegering, mit der ich die letzte halbe Stunde gequatscht habe, "ich mach mich dann mal auf ins Bett, die alte Frau braucht Schlaf." "Alex ist auch noch hier", erwidere ich grinsend, "aber wenn die alte Frau das so will..." "Na, Alex ist erstens ein ganzes Jahr jünger als ich und im Moment dank dir ja auch eher wieder ein Teenager", zwinkert sie, "aber ich hab gerade keine Frau an meiner Seite, die mich jung und fit hält." "Du bist manchmal so bescheuert, Hegering", lache ich mit etwas roten Wangen, "und warte mal ab, für dich finden wir auch schon noch jemanden!"