Ich suchte im Internet alle Kinderheime der Umgebung ab und Fand drei. Das St. Josef Kinderheim, Evangelisches Sonnenhof-Kinderheim und das Kinderheim Elisabethstift. Ich nahm mir als erstes das sonnenhof-kinderheim vor. Dann die anderen beiden.
Ich wartete fieberhaft auf den Tag an dem ich endlich mit meiner Reise anfangen könnte. Ich hatte schon bei allen drei Kinderheimen angerufen und nach einem Tim Darko oder Tim Schmidt gefragt. Doch alle hatten gesagt, sie könnten mir keine Auskunft geben. Ich war mir sicher, dass ich vor ort meht interessante Infos bekommen würde...
Drei Tage später stand ich mit Inga am Hauptbahnhof, wartend au den Zug Richtung Ostsee. Die letzten Tage waren schrecklich langsam vergangen. von daher war ich froh, dass ich nun am Bahngleis Stand. Mit der großen Reisetasche in der rechten Hand und dem Rucksack in der linken. Was Inga nicht wusste war, dass ich nicht bis zur Ostsee fahren würde, sondern schon früher aussteigen würde. Sie ging auch davon aus, dass Melina noch nachsteigen würde. Mein schlechtes Gefühl bei der Sache wurde immer größer, aber ich durfte das jetzt nicht aufgeben. "Hast du auch genug Pullover eingepackt?" Fragte mich Inga "ja ich hab auch den mit den du mir vor ein Paar tagen mitgebracht hast", sagte ich grinsend. Sie wollte mich noch was fragen, doch dann kam bereits der Zug und wir verabschiedeten uns. Sie half mir, den Koffer rein zu transportieren. "Pass gut auf dich auf. Und ruf so oft wie möglich an!" Schrie sie mir noch hinterher, bevor die Türen schlossen. Ich winkte ihr, und langsam kam der Zug zum Rollen. Freiheit.
Nun musste ich nur noch einen Platz finden. Es war ziemlich voll, und in jedem 4rer saßen mindestens 2 Leute. Schließlich fand ich einen Platz, wo ich nur mit einem Jungen, der nebenbei echt gut aussah, in einem 4rer sitzen würde. er lass ein Buch. 'Das Schicksal ist ein Mieser Verräter' erkannte ich den Titel. "Hey" machte ich ihn auf mich aufmerksam. "Ist hier vielleicht noch frei?" Er sah von seinem Buch auf und ich sah, dass er grüne Augen hatte, was in Verbindung mit seinen Wuscheligen Haaren echt mega gut aussah. "Ja klar" antwortete er. Er sah mich einen Augenblick an, dann räumte er seine Jacke und seinen Rucksack von dem Platz gegenüber weg und verstaute sie neben sich. Dann deutete er auf den Platz gegenüber. "Setz dich". Etwas verlegen setzte ich mich auf den, mir zugewiesenen Platz.
"Und wo soll's hingehen?" Fragte er mich. "Nach Spandau. Da ist jemand den ich gern mal wieder sehen würde." "Oh eine Fernbeziehung?" Fragte er mich neugierig. "Nein. Ich hab keinen Freund." Überrascht sah er mich an. "Wie kommt's, dass du Single bist?" Lächelte er mich an. Ich wurde rot. Ich konnte nicht mit Komplimenten umgehen, also sagte ich nichts und biss mir unsicher auf die Unterlippe. "Was führt dich denn hier Hinn?" Fragte er erneut. Ich überlegte, ob ich ihm alles erzählen sollte, schließlich kannte ich ihn nicht. Er war sozusagen ein Fremder. "Es ist Kompliziert. Es ist nur, ich hab grade erst erfahren, dass ich einen Bruder hab, und ich will ihn suchen weil niemand mir antworten geben will. Egal was ich über ihn frage. Niemand weiß irgendwas..."
Er antwortete nicht, sondern sah mich ernst an, sodass eine unangenehme Stille entstand. "Und was führt dich in diesen Zug?" Brach ich das schweigen. er räusperte sich. "Naja. bei mir ist es auch ziemlich Kompliziert. Mein Vater will, dass ich auf so eine teure und oberflächliche Uni gehe. Ich will aber lieber Musiker werden. Meine Eltern erlauben mir das nicht, weil es ihnen nicht gut genug ist... Jetzt in den Sommerferien brauchte ich einfach mal abstand von ihnen." "Und wo willst du hin?" Fragte ich ihn. "Keine Ahnung. Ich bin da spontan" lächelte er mich an und ich spürte ein kribbeln. Wollte er mir was sagen?
Plötzlich sah er mich erschrocken an "hab ich dir überhaupt schon meinen Namen gesagt?" "Nein. Ich dir schon meinen?" fragte ich ihn lächelnd "nicht dass ich wüsste. Ich bin Nicklas" stellte er sich vor "Luna" erwiderte ich.
"Luna" wiederholte er "der Name gefällt mir."
Dann herrschte wieder stille. Ich lehnte mich entspannt gegen die Lehne meines Sitzes und sah die Landschaft an mir vorbei ziehen.
Plötzlich spürte ich eine Sanfte Berührung am Knie. Ich sah zu ihm herüber. Er lächelte mich an. Ich lächelte zurück. Was war das? War ich etwa verliebt? Man Luna du kennst den Kerl erst seit kurzem. Das kann doch nicht sein. Dachte ich bei mir.
Ich schrak auf, als die stimme des Zuges darauf hinwies, dass die Nächste Station schon Spandau war. Auch Nicklas wachte aus seinem Tagtraum auf. "Ich muss los" sagte ich. Und ich spürte, dass ich lieber bei ihm geblieben währe. Ich wollte ihn wiedersehen. "Na dann... Viel Glück auf deiner Reise ins Nirgendwo." Lächelte ich ihn an. Ich musste mich anstrengen, meine Enttäuschung zu verbergen. Wir hätten unsere Nummern austauschen müssen. Ach was. Ich kannte ihn doch kaum. Der Zug hielt an und ich nahm meine Reisetasche wieder in die Hand und setzte den Rucksack auf. Ich stieg aus und sah gleich durch das Fenster auf den Platz auf dem Nicklas gesessen hatte, aber er war leer. "Meine Spontane Reise startet wohl in Spandau" hörte ich eine Stimme hinter mir und ich drehte mich mit einem breiten Grinsen zu ihm um.
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Gone
Teen FictionLuna wohnt mit ihrem Vater Günter in Berlin in einem Großen Haus. Er misshandelt sie. Sie will ihren 19 Jahre alten Bruder Tim suchen, den ihr Vater früher mit 10 Jahren zur Adoption freigab. Doch das will Günter verhindern. Weiß Tim etwas, was bess...