"Nicht so schnell, Lilly!" keuchte Severus Snape außer Atem, während er beide Hände auf seinen Schenkeln abstützte. "Dein alter Vater kann nicht mehr so schnell." Als sich das kleine Mädchen umdrehte, ihren Vater mit diesem riesigen Lächeln auf dem Gesicht angrinste, wurde ihm klar, dass er ohne sie gar nicht mehr hier wäre.
Für ihn, war die kleine Lilly die Entschuldigung für all die Dinge, die ihm genommen und entrissen wurden. Sie war der Grund warum er weitermachte. Sie war der Grund warum er lebte und atmete.
"Sie rennen uns schon nicht weg, kleine Schlange." beruhigte er sie und fing an ihr kleines Bäuchlein zu kitzeln bis sie sich vor Lachen krümmte. Dann nahm Severus sie bei der Hand, um sich zu versichern, dass sie kein zweites Mal von ihm weglaufen würde.
"Komm schon, Papa-" drängelte Lilly und zog so feste, wie sie es mit gerade einmal drei Jahren nur konnte, an der Hand ihres Vaters. Snape verrollte die Augen, schenkte aber seiner Tochter trotzdem noch ein winziges Lächeln. Er hasste es, wie sehr sie es liebte mit dem Malfoy Jungen zu spielen. Schon allein, wenn er den Namen Malfoy hörte, stellten sich seine Nackenhaare auf. Aber hin und wieder, wenn Dumbledore wollte, dass Severus die Malfoy Familie ausspionierte, nahm er sein kleines Mädchen mit sich mit.
Lilly hatte nicht oft die Möglichkeit mit Kindern in ihrem Alter zu spielen, was vielleicht auch daran lag, dass ihr Vater die Anwesenheit von anderen Hexen und Zauberern nicht so sehr genoss. Für Lilly, tat es ihm mehr als nur leid und wenn die Gelegenheit es ihm Bot, Lilly glücklich zu machen, dann tat er das.
Als sie am Herrenhaus der Malfoys hielten, entwisch Lilly ein aufgeregtes Quieken. Ein Schauer lief ihm den Rücken hinunter, als sich das große Tor öffnete und Lucius dahinter auftauchte. Zu seiner Linken stand Narcissa mit ihrem einzigen Sohn Draco Malfoy auf dem Arm.
"Severus, alter Freund!" Lucius hob beide Hände zur Begrüßung in die Höhe. Dieses süffisante, arrogante Grinsen hätte Severus ihm so gerne aus dem Gesicht Avada Kedavrat. Es war nur um so Schade, dass Kinder Anwesend waren, er einen Eid zu Dumbledore schwor und Lilly keinen Vater in Azkaban brauchte. "Es ist mir eine Ehre dich wieder zu sehen, Severus." nickte Narcissa mit einem freundlichen Lächeln auf den Lippen.
Er hatte nie verstanden, warum sie sich von allen Reinblütern diesen Lucius Malfoy ausgesucht hatte. Aber verurteilen tat er sie dafür nie, denn Severus wusste ganz genau, was es hieß sich in die falsche Person zu verlieben. "Danke, dass wir hier sein dürfen." Der Professor grinste und behielt seine perfekt einstudierte Maske auf dem Gesicht. Er umgriff die Hand von Lilly ein wenig fester, so als könnte all dies nur ein unverschämter Hinterhalt sein und man ihm seine Tochter jeden Augenblick wegnehmen könnte.
Lilly war jedoch ganz aus dem Häuschen. Sie sprang auf und ab und versuchte den Malfoy Jungen auf den Armen seiner Mutter zu fangen. "Oh, bist du aber groß geworden, mein liebes Kind." Narcissa kniete sich mit Draco auf ihrem Arm vor sie. Stolz nickte Lilly. "Wie schön du doch bist." hauchte sie, als sie ihr eine Haarsträhne hinters Ohr strich. Sie war hin und weggerissen von hier.
Es gab Gerüchte, dass Narcissa, seit der Geburt ihres ersten Sohnes sich nichts sehnlicher wünschte als ein kleines Mädchen. Aber bis jetzt trug es noch keine Früchte. Und jedes weitere Jahr, das verging, ließ die Fröhlichkeit aus Narcissas Augen verblassen.
"Schau mal deine Freundin ist hier, Draco." erklärte sie dem Jungen und rieb ihm dabei den Rücken. Schüchtern vergrub er den Kopf im Arm seiner Mutter. Man sah nichts als einen eisblonden Haarbüschel, der sich ab und zu hin und her bewegte. Verglichen zu Lilly war Draco ein eher misstrauischer und schüchterner kleiner Junge. Vor allem dann, wenn er jemanden schon lange nicht mehr gesehen hatte, so wie Lilly und Severus.
"Hallo Draco." Lilly wank ihm zu und war etwas verwirrt darüber warum er sich denn so benahm. Wäre es nach Lilly gegangen, wären die Zwei schon längst über alle Berge und würden irgendwo ihren Unfug treiben. Sie legte den Kopf schief und ließ ihn keine Sekunde mehr aus den Augen. Entschuldigend lächelte Narcissa Severus zu, was er mit einem verständnisvollen Nicken beantwortete. "Komm schon, Junge. Benehm die nicht wie ein totaler Idiot." grummelte Lucius wütend und beschämt zur gleichen Zeit. "Sag Hallo zu deiner Freundin Lilly." Er fletschte schon beinahe mit den Zähnen, bald würde er vermutlich zu Knurren beginnen. Severus und Narcissa sahen ihn beide schockiert an. Lucius Malfoy war ohne jeden Zweifel ein verfluchter kleiner Wichser.
Die geborene Black drückte ihrem Sohn einen Kuss auf die Stirn und flüsterte ihm etwas ins Ohr, bevor er es überhaupt in Erwägung nahm Lilly und ihn anzusehen. "H-Hallo." stotterte Draco schüchtern, als er seine kleinen Finger in die Bluse seiner Mutter bohrte. Es reichte allerdings aus, um Severus' Tochter zum glücklichsten Mädchen auf der ganzen weiten Welt zu machen.
"Ich habe Schokofrösche und Eismäuse in meiner Tasche." Lilly zeigte auf den Rucksack der fest auf ihren Schultern saß. "Willst du welche abhaben?" fragte sie ganz aufgeregt. Es tat Severus im Herzen weh. Er wusste tief im inneren, dass er sie von zu vielen Sachen ausschloss und ihr somit wichtige Erfahrungen nahm. Sie hatte ihm die ganze vergangene Woche, wenn er ihr Abends etwas vorlas, erzählt, was sie denn alles mit Draco spielen wollte.
Draco sah zu seiner Mutter auf und hatte dabei dieses Leuchten in den Augen, das alle Kinder haben, wenn sie das Wort Süßigkeiten hören. "Na auf, Draco." lächelte Narcissa und ließ ihn von ihren Armen herunter.
Lilly riss sich so schnell wie möglich den Rucksack von den Schultern und wollte schon voreilig den Reißverschluss öffnen, doch Narcissa schritt ein. "Möchtest du Lilly nicht dein Kinderzimmer zeigen?" fragte sie ihren Sohn.
"Ihr könnt die Süßigkeiten auch dort oben essen." Draco blieb misstrauisch. Er runzelte die Stirn, dachte dabei nach und musterte die Hand des Mädchens skeptisch."Komm schon, Junge!" Lucius schien sichtlich beschämt, auch wenn es nichts gab wegen dem er sich denn hätte schämen müssen. Draco war einfach nur ein schüchterner kleiner Junge, das war alles. Es war nichts, was sich nicht mit dem Alter legen würde. Lucius zwickte ihm mit dem Finger in den Oberarm.
Keine weitere Sekunde verstrich, da schnappte Draco nach Lillys Hand. Severus war sich nicht einmal sicher, ob er Lillys Hand nahm weil er es wirklich wollte, oder er es einfach nur tat, um es seinem Bastard von Vater recht zu machen. "Schokofrösche, sagst du?" Der längste Satz den Draco bisher gesagt hatte. "Ganz, ganz viele!" Sie rannte mit ihm davon und lachte so laut und herzlich wie noch nie zuvor.
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Flawless
Fanfiction'Verstand so scharf wie die Fänge einer Schlange, der Halbblut Prinz küsste ihre Wange. Von Salazar erlesen um zu tragen die grünen Thesen. Genannt wie eine Pflanze, erkoren um zu sein des dunklen Lords Wanze.' Von Anfang an war klar, dass Lilly Sna...