Noch immer sitze ich an seinem Bett und halte krampfhaft seine Hand in meiner. Ich habe meine Finger mit seinen verschränkt, in der Hoffnung er würde, wie durch ein Wunder festzudrücken, um mir zu zeigen, dass er noch da ist.
»Bitte, gib nicht auf.«, flüstere ich unter Tränen. Ich habe die ganze Zeit versucht, stark zu bleiben. Habe versucht, diese leere, die ich in mir spüre zu verdrängen, doch ich schaffe es einfach nicht. Diese Ungewissheit quält mich zu Tode.
»Grace...« Blakes Stimme reißt mich aus meinen Gedanken, weshalb ich aufschrecke und ihn durch meine verweinten Augen ansehe.
»Mh...«, murmle ich.
»Lass uns gehen. Wir können im Moment sowieso nichts für ihn tun.« Ich weiß, dass er Recht hat, aber ich will ihn nicht allein lassen. Er soll wissen, dass ich bei ihm bin und nicht vorhabe, ihn im Stich zu lassen.
»Ich will hierbleiben.«, erwidere ich voller Entschlossenheit.
Er seufzt. »Du kannst morgen wiederkommen. Ich kläre das mit Nathan.«
»Versprochen?« Fragend blicke ich zu ihm auf. Er schenkt mir ein sanftes Lächeln. »Versprochen.«
Widerwillig, stehe ich auf und lasse Aiden allein.
Mit gesenktem Kopf und heruntergezogener Cap, laufe ich neben Blake her, in Richtung Aufzug. Als dieser endlich die Türen öffnet, treten wir hinein und schweigen uns an. Weder er noch ich, scheinen das Bedürfnis zu haben, miteinander zu sprechen. Um ehrlich zu sein, denke ich sogar, dass wir beide von allen am meisten leiden.
Nicht einmal Emilio, hat bei mir den Eindruck erweckt, als würde er sich tatsächlich Sorgen um seinen Bruder machen.
»Ich will nicht zu Tracy.«, sage ich, als wir zu Blakes Auto laufen.
»Wohin willst du dann?«, fragt er.
»Entweder du bringst mich in mein Wohnheim, oder du nimmst mich mit zu dir.« Ich verschränke die Arme vor der Brust, während ich darauf warte, dass er mir die Tür zu seinem Auto öffnet.
»Ich denke nicht, dass du jetzt allein sein solltest.«, erwidert er.
»Dann schlafe ich eben bei dir!« Die Tatsache, dass ich einfach über seinen Kopf hinweg entscheide, scheint ihm nicht wirklich in den Kram zu passen.
»Anstatt so ein Gesicht zu ziehen, kannst du auch einfach sagen, dass du kein Bock auf mich hast.«, zicke ich ihn an. Die Gefühle gehen mit mir durch und ich lasse das ausgerechnet an ihm aus.
»So ist es nicht, verdammt.«
»Wie ist es denn dann, huh? Wie soll ich deinen Blick sonst deuten?«, frage ich aufgebracht.
»Ich bin einfach total fertig. Falls es dir entgangen ist, ist Aiden auch mein Freund. Du bist nicht die Einzige, die hier tausend Tode stirbt, weil sie sich sorgt.« Ich weiß, dass er Recht hat. Ich denke schon wieder nur an mich und dass, obwohl ich ganz genau weiß, wie sehr Blake diese Seite an mir hasst.
DU LIEST GERADE
𝐷𝑖𝑟𝑡𝑦 Desire | Band 2
Romance»𝐈𝐜𝐡 𝐡𝐚𝐛𝐞 𝐝𝐢𝐫 𝐯𝐨𝐧 𝐀𝐧𝐟𝐚𝐧𝐠 𝐚𝐧 𝐠𝐞𝐬𝐚𝐠𝐭, 𝐝𝐚𝐬𝐬 𝐝𝐮 𝐝𝐢𝐜𝐡 𝐟𝐞𝐫𝐧𝐡𝐚𝐥𝐭𝐞𝐧 𝐬𝐨𝐥𝐥𝐬𝐭. 𝐉𝐞𝐭𝐳𝐭 𝐦𝐮𝐬𝐬𝐭 𝐝𝐮 𝐦𝐢𝐭 𝐝𝐞𝐧 𝐊𝐨𝐧𝐬𝐞𝐪𝐮𝐞𝐧𝐳𝐞𝐧 𝐥𝐞𝐛𝐞𝐧.« Band 2 der Dirty Reihe. Bist du bereit, für neues...