Kapitel 4

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Wir gingen zurück in unsere Lounge. Die Luft im Bootshaus war stickig und pulsierte im Takt der Musik. An unserem Tisch angekommen, standen bereits die Getränke bereit. "Auf uns!", rief Volkan und stieß mit seinem Glas gegen meins. Wir tranken ausgiebig, und die Stimmung wurde immer ausgelassener. Die Zeit schien stillzustehen, während die Wirkung des Alkohols langsam zunahm. Meine Gedanken wurden etwas verworren, aber gleichzeitig fühlte ich mich unglaublich frei und glücklich.

Die Zeit verflog und so langsam kamen wir in Ausbruchstimmung. Nachdem Luciano drei Songs aus seinem neuen Album performte, verabschiedeten wir uns von ihm und verließen den Club.

Hakan und Johannes waren stets top organisiert, sodass unsere Fahrer bereits auf uns warteten. Hakan, Johannes, Mustafa und Sasan stiegen in den ersten Wagen, während Volkan und ich in den zweiten stiegen. Die Fahrt war kurz und wir kamen wieder in der Tiefgarage des Hyatt an.

Gemeinsam fuhren wir alle mit dem Aufzug in die oberste Etage, wo sich unsere Zimmer befanden. "So Jungs, das war doch mal ein erfolgreicher Abend!", sagte Volkan euphorisch in die Runde. Die Jungs nickten allesamt und stimmten ihm zu. Johannes fuhr fort: "Ich würde vorschlagen, wir schlafen morgen erstmal aus und gehen dann gemeinsam frühstücken, bevor wir wieder nach Hause fahren." "Bruder, ich glaube so eine gute Idee hattest du noch nie!", antwortete ihm Sasan, während alle anfingen zu lachen. Joe schaute ihn herausfordernd an. "Gute Nacht!" verabschiedete sich Musti. "Schlaft gut!", rief Volkan allen zu, während jeder sich in Richtung seines Zimmers begab.

Nachdem wir uns voneinander verabschiedeten, standen Volkan und ich alleine im Gang. Wir schauten uns an und mir wurde klar, dass ich diesen Abend nie vergessen würde. "Danke für alles, Volkan", sagte ich leise. "Es war wirklich toll."

Er lächelte mich an. "Bitte, gern geschehen. Ich habe mich auch sehr gut amüsiert." Er nahm meine Hand und hielt sie sanft. "Weißt du, ich finde dich total interessant. Wir sollten uns unbedingt mal wieder treffen. Also sofern du möchtest." Mein Herz schlug schneller. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass er so etwas sagen würde. "Ja, gerne", antwortete ich. "Wie wäre es gleich mit morgen beim Frühstück?", gab ich lachend von mir. "Abgesehen von morgen..." , erwiderte er und fing ebenfalls an zu lachen.

"Denk daran, ich fahre dich morgen nach Hause. Dann haben wir auch etwas Zeit zum plaudern."  "Das ist ausgesprochen lieb, aber wirklich nicht nötig." "Das ist ein fester Bestandteil meiner Entschuldigung und kann nicht umgangen werden!" Ich lächelte Ihn verlegen kann. "Wer zuerst wach ist, klopft beim beim anderen?" "Tamam. Geht klar."  Wir nahmen uns in den Arm und ein Gefühl von Geborgenheit überkam mich. Er flüsterte mir ins Ohr: "İyi uykular küçük melek" (Schlaf gut kleiner Engel). "Ich weiß zwar absolut nicht, was du gerade gesagt hast, aber ich wünsche dir eine Gute Nacht. Schlaf gut!" "Gute Nacht.", gab er schmunzelt von sich, während wir uns aus der Umarmung lösten.

Ich öffnete meine Zimmertür und legte mich ins Bett während ich den Abend Revue passieren ließ. Nach wenigen Minuten stand ich auf und ging zum Waschtisch. Glücklicherweise gab es hier etwas zum Abschminken und Zähne putzen. Als ich fertig war, ging ich wieder in den Wohnbereich. Mir fiel ein, dass ich überhaupt nichts zum Schlafen dabei hatte. Sollte ich Volkan nach einem Shirt fragen? Ach was, er schläft sicherlich. Ich nahm mein Smartphone in die Hand, um meine Nachrichten auszuchecken und die Bilder vom heutigen Abend anzusehen. Doch der Akku war leer.

Ich zog mich bis auf die Unterwäsche aus und legte alles ordentlich zusammen. Ich wollte mich eigentlich schlafen legen. Sattdessen sammelte ich mich kurz und klopfte zaghaft an Volkans Tür. Er öffnete die Tür und stand nur in Boxershorts gekleidet da. "So schnell sieht man sich also wieder. Hast du mal auf die Uhr geschaut? Es ist kurz vor vier. Du kannst doch nicht einfach so meinen Schönheitsschlaf stören." Er schaute mich ernst an. "Oh...ehm... das tut mir leid..."  Er fing an zu lachen "Mensch Kaisa, nimm das Leben nicht immer so ernst. Ich hab doch gesagt, dass du dich jederzeit melden kannst. Außerdem schaue ich noch einen Film." Ich schlug ihm auf die Brust. "Aua, das tat weh!", sagte er und lachte herzhafter den je. Sein Lachen steckte mich an und wir lachten gemeinsam. "Sorry, aber ich habe nochmal eine Frage. Könnte ich deinen Pulli, beziehungsweise mein wunderschönes Kleid von heute Abend gegen ein Shirt tauschen? Im BH ist es etwas unbequem zu schlafen und für oben ohne ist es zu frisch." "Also oben ohne hört sich doch ausgesprochen gut an", antwortete er zwinkernd. "Gehts noch?", sagte ich spielerisch entsetzt. "War doch nur ein Spaß!" "Jaja..." "Nicht so frech, Fräulein... komm rein, ich schaue mal eben."

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