Kapitel 17

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Innerhalb weniger Sekunden hatten sich alle Lichter draußen vor dem Gehöft versammelt. Freya ließ den Blick über die angsterfüllten Gesichter der Jungen wandern. Die Stimmung, die in der Luft lag, machte ihr Angst, denn wenn die Lichter allesamt beunruhigt waren dann konnte das nichts Gutes bedeuten.
Newt neben ihr starrte gebannt die Mauern entlang rüber zum Osttor. Dieses stand tatsächlich noch offen. Und das obwohl sich der Himmel über der Lichtung bereits zu verdunkeln begann.
Einen Moment lang rührte er sich nicht und reagierte auf keine einzige Frage, die von den anderen Jungen um ihn herum gestellt wurde. Dann straffte er die Schultern. "Gabriel, Zart, Minho und Winston, ihr bringst sofort alle Kissen und Decken, die ihr finden könnt, rüber ins Gehöft. Ben, du und die Baumeister geht nach oben und nagelt die Fenster zu. Pfanne, du schnappst dir ein paar Leute und bringst so viel wie möglich vom Essen nach unten in den Bereich, in dem die Kranken untergebracht werden. Ihr anderen, ihr sucht alles zusammen, was ihr finden könnt, Tische, Stühle, Schränke, klonkegal was und stapelt es vor dem Tor auf." Er drehte sich herum und ließ jedem der Lichter einen ernsten und gleichzeitig festen Blick zu. "Na los! Bewegt euch, wir dürfen keine Zeit verlieren! Wenn wir diese Nacht überleben wollen, müssen wir den Arsch hochkriegen und zwar jetzt sofort!"
Einige der Lichter zuckten unter dem ungewöhnlichen Tonfall ihres Zweitanführers zusammen. Dann aber setze sich die ganze Meute in Bewegung, um die Aufgaben zu erledigen, die man ihnen zugeteilt hatte.
Freya wollte gerade loslaufen, um zu helfen, als Newt sie am Arm fasste und sie zurück hielt. "Du kommst mit mir." sagte er. "Wir bringen Alby nach oben, da ist er sicher."
Sie nickte und lief dann mit ihm zurück ins Gehöft.
Alby saß noch immer auf dem Bett, die Decke um die Schultern gelegt und den Blick gesenkt. Allerdings sah er schon wieder wesentlich weniger wie eine Leiche aus. Als er Freya und Newt bemerkte, sah er auf. "Was ist los?"
Als Freya seine Stimme hörte, zog sich etwas in ihrer Brust zusammen. Er tat ihr leid. Seine Stimme klang wie die eines verängstigten Kindes. Was auch immer mit ihm passiert war, es musste furchtbar gewesen sein.
Newt ging um den Jungen herum auf seine andere Seite. "Die Tore schließen sich nicht. Wir versammeln alle Lichter drüben im Gehöft, die anderen bringen Kissen, Decken und Essen her. Freya und ich bringen dich nach oben." erklärte er.
Alby nickte und ließ zu, dass sein Freund seinen Arm um seine Schultern legte. Freya wartete auf Newts zustimmenden Blick und legte den anderen Arm ihres Anführers um ihre Schultern, um ihm dann gemeinsam mit Newt auf zu helfen. Als Alby einen einigermaßen festen Stand gefunden hatte, setzten sie sich in Bewegung und brachten ihn die Treppe rauf nach oben. Dort waren bereits einige Lichter dabei, die Sachen von unten aus den Hängematten in den beiden Räumen zu verteilen.
Sie setzten Alby auf dem Bett hinten ab, wo dieser sich mit dem Kopf an die Wand lehnte und die Augen schloss. Eins stand fest, selbst wenn er es so aussehen lassen wollte, dass es ihm gut ging, war er immer noch nicht ganz wieder fit und wenn in dieser Nacht tatsächlich etwas passieren würde, würde er den Schutz der anderen Lichter brauchen.
"Okay." sagte Newt. "Jetzt suchen wir alles zusammen, was wir an Laternen haben und bringen das her."
Freya nickte.
Er drehte sich zu einem der Jungen um, der gerade einen Stapel Decken in den Raum brachte. "Du! Du bleibst hier sitzen und passt auf Alby auf."
Der Junge nickte und Newt lief zurück nach draußen.
Quer über der Lichtung gab es einiges an Laternen. Im Kartenraum, in der Küche, im Gehöft, im Bluthaus. Als sie alle eingesammelt hatten, verteilten sie die Lampen in den beiden Räumen im oberen Teil des Gehöfts und im unteren Bereich. Es schien immer schneller dunkel zu werden und Freya verspürte mehr und mehr ein flaues Gefühl im Magen.
Die Lichter hatten alles, was sie nur hatten finden können vor dem Osttor aufgetürmt. Stühle, Schränke, Gartenwerkzeuge, einfach alles. Sie hatten sich bemüht, den Turm möglichst hoch zu bauen, allerdings war er nicht viel größer wie zwei der Jungen übereinander. Er blockierte das Tor, das stand völlig außer Frage, aber wenn die Griewer tatsächlich angreifen würden, würde sie das nicht lange aufhalten.
Bratpfanne schleppte gemeinsam mit ein paar anderen Jungen seinen Bottich und ausreichend Schalen und Löffel in das Gehöft. Als sie an ihnen vorbei kamen, konnte Freya sehen, wie Newt beim Anblick seiner heißgeliebten grauen Pampe missbilligend das Gesicht verzog. Sie würde wahrscheinlich nie verstehen, was er gegen dieses Zeug hatte.

The Maze RunnerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt