1. Kapitel -Die Offenbarung-

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"Mary! Kommst du mal bitte?" rief Onkel Remus von unten. Ich bin Mary Potter, bin sechszehn Jahre alt und Voldemort hat meine Eltern, Lily und James Potter, getötet. Ich bin dann zu einem sehr guten Freund meiner Eltern gekommen, Remus Lupin,und Harry zu Tante Petunia und Onkel Vernon. Remus war demzufolge gar nicht mein Onkel, aber ich nenne ihn schon seit ich denken kann so.
Den Ruf meines Onkels folgend, ging ich runter ins Wohnzimmer. Dort angekommen, konnte ich meinen Augen nicht trauen. Dort stand niemand anderes als mein verhasster Zaubertranklehrer aus Hogwarts, Severus Snape.
"Mary, es gibt da etwas was wir dir sagen müssen." meldete sich Onkel Remus zu Wort. "Und was hat der da damit zu tun?" fragte ich und sah zu Snape rüber, der mich mit einer Mischung aus Wut und Besorgnis anstarrte.
"Severus spielt in der ganzen Geschichte eine sehr wichtige Rolle. Setz dich bitte." Remus wies auf das Sofa. Widerwillig ließ ich mich auf das Sofa fallen während Onkel Remus neben mir Platz nahm und Snape mir gegenüber. Ich würdigte Snape mit keinem Blick mehr und wandte mich meinem Onkel zu. "Nun was gibts?"
Remus atmete tief durch. "Also, das was wir dir sagen müssen, wird ziemlich verstörend für dich sein. Um nicht lange um den heißen Brei herum zu reden, kommen wir am Besten gleich zur Sache. Den Mann, den du jahrelang für deinen Vater gehalten hast, ist nicht dein Vater." Das sollte wohl ein schlechter Scherz sein!
" Das ist nicht lustig!" sagte ich aufbrausend.

"Wenn James nicht mein Vater ist, wer ist es dann?" fragte ich ungläubig.

Bevor Remus antworten konnte, meldete sich Snape zu Wort: "Ich."

Ich blickte in verabscheuend an. DER sollte mein Vater sein? Das war wohl ein schlechter Scherz! "Das kann nicht sein! Ihr lügt mich an! Ich seh ihm nichtmal ähnlich!"

"Wirklich nicht?" meinte Snape schmunzelnd. " Weder Lily noch James hatten schwarzen Augen. Und keiner von ihnen hatte solch eine Nase wie du." Er hatte einen wunden Nerv getroffen. Ich hab mir schon oft Fotos von meinen Verwandten angeschaut, und mich gefragt von wem ich diese Dinge geerbt hatte. Tief in meinem Innern wusste ich das die beiden die Wahrheit sagten. Warum sollten sie mich anlügen? Ich hatte mich schon oft gefragt, ob irgendwas mit meinen Eltern nicht stimmt... Plötzlich fiel mir etwas ein. "

"Ich hab eine Frage, oder gleich mehrere." ich sah Snape an. " Wenn das Alles wirklich stimmt, warum haben sie mir das nicht schon früher gesagt? Ich sitze seit 4 Jahren bei ihnen im Zaubertrankunterricht. Und ich weiß zufällig, das James Potter sie gehasst hat. Warum sollte er noch mit Lily zusammenkommen, wenn er wusste das sie ein Kind mit Ihnen haben? "

"Ich werde dir alles erklären. Nachdem du geboren warst, entschied sich Lily dafür, dich von mir fern zu halten. Sie wollte nicht, das du mit einem Vater aufwächst, der etwas mit den dunkeln Künsten zu tun hatte. Und James, den das natürlich freute, schmiss sich sofort an sie ran. " Snape klang verbittert. " und ich hab nicht früher schon was gesagt, weil ich Angst vor deiner Reaktion hatte."

2 Monate später

Die Ferien waren leider vorbei. Normalerweise freute ich mich ja immer, nach Hogwarts zu kommen, aber diesmal war es anders. Ich hatte Angst. Davor wie Snape mich behandeln würde, jetzt wo er mir gesagt hatte das ich seine Tochter bin. Während den Ferien war Snape noch ein paar mal vorbei gekommen um mich "besser kennen zu lernen."

Ich habe mich aber immer sehr distanziert gegenüber Snape verhalten. Seinen Wunsch, ihn doch bei seinem Vornamen zu nennen und ihn zu duzen, habe ich strikt abgelehnt. Teilweise bin ich auväch sauer auf ihn und meinen Onkel. Sauer, weil sie mir all die Jahre verschwiegen haben, das mein Vater noch lebt.

Nun saß ich also zusammen mit Harry, Hermine und Ron in einem Abteil im Hogwarts- Express. Ich hatte noch keinem von ihnen die "frohe" Botschaft mitgeteilt. Ich wollte zuerst mit Harry allein reden.

Dann kam auch schon die passende Gelegenheit, denn Ron und Hermine verließen das Abteil mit den Worten:" Wir müssen nur kurz in das Vertrauensschülerabteil. "

Kaum waren die beiden draußen ergriff ich das Wort.

"Harry, kann ich kurz mit dir reden?"

Er schaute auf. "Ja, natürlich. Was gibt's denn?"

"Also," ich atmete tief durch " es gibt da etwas, was ich dir sagen muss. Ich hab es selbst auch erst in den Sommerferien erfahren. Also, es ist nur so, also dein Vater ist nicht auch mein Vater."

Harry erbleichte. "Was soll das heißen? Willst du damit sagen, das wir keine Geschwister sind? "

"Nein, also wir sind bloß Halbgeschwister."

" Wer hat dir das gesagt? Dumbeldore? " fragte Harry.

"Nein, Onkel Remus hat es mir
gesagt. Und- und Snape."

Harry blickte mich erst fragend an, dann trat ein Ausdruck des Verständnisses auf sein Gesicht.
"Ist Snape dein Vater?"
"Ja." Und dann gab es für mich kein Halten mehr. Ich weinte los.
Ich spürte wie Harry sich neben mich setzte, und mir einen Arm um die Schultern.

"Hey, alles wird gut....Nur weil wir jetzt keine "richtigen" Geschwister mehr sind, wird sich nichts zwischen uns ändern. Du bist und bleibst meine große Schwester. "

Erleichterung machte sich in mir breit. " Danke Harry," murmelte ich, " meine größte Angst war, das du nichts mehr mit mir zu tun haben willst, weil Snape mein Vater ist."

"Ach Quatsch. Warum sollte ich?"

"Ach, ich weiß auch nicht."

Keine 5 Minuten später kamen Ron und Hermine zurück. Als sie sahen, dass ich geweint hatte, fragte Hermine gleich: "Oh Gott, was ist passiert?"
Als wir es ihnen erzählt hatten, waren sie beides schockiert.
"Aber erzählt bitte niemanden davon, ok? Ich möchte nicht das es gleich die ganze Schule weiß." bat ich die beiden.
"Natürlich." antworteten die beiden wie aus einem Munde.

Snapes TochterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt