Meine Gedankengänge überschlugen sich und ich wusste nicht was ich antworten sollte. Matt schaute mich weiterhin mit einem fragenden Blick an und ich wurde nervöser. "Ja, ich komme mit" kam es schließlich aus mir heraus und Matt nickte mir zu. "Okay, dann treffen wir uns Samstagabend bei dir um 8 Uhr. Ich hole dich dann ab." Ich nickte und Matt ging wieder zu seinen Freunden zurück. Ich schaute suchend um mich, bis ich das Gesicht sah nach dem ich suchte und seine grünen Augen sahen in meine. Ich schaute ihn fragend an. Er lächelte, doch seine Körperhaltung war angespannt und irgendetwas beunruhigendes ging von ihm aus. Dario redete mit Alessandro, doch seine Augen waren weiterhin auf mich gerichtet. Die Schulglocke ertönte und die Pause war beendet. Sein Blick ließ langsam von mir ab und sie liefen langsam Richtung Eingangshalle. Ich wollte nur noch zu meinen Freundinnen zurück und ihnen alles erzählen. Sarah und Liv fragten mich die ganze Zeit über das Gespräch mit Matt aus und ich erzählte Liv noch alles über Alessandro. Der Deutschunterricht hatte sich als langweilig erwiesen und die meiste Zeit unterhielten wir uns nur über Matt und Alessandro. Die Stunde ging schnell vorüber, sowie der restliche Schultag. Das ich auch mal nur über Alessandro reden würde, hätte ich mir vor einem Jahr nie erträumen lassen. Auf dem Heimweg trennten sich unsere Wege und ich lief alleine Nachhause. Ich ging zur Tür hinein und keiner war Zuhause, meine Mum und mein Dad haben sich getrennt, als ich 12 Jahre alt war. Mein Dad hat eine andere Frau und wohnt weiter weg. Er kommt mich nur einmal im Monat besuchen. Meine Mum ist oft auf Geschäftsreise und die Woche bin ich alleine Zuhause. Nun da ich auf Alessandros Party am Wochenende gehen würde, musste ich nach einem Kleid suchen. Ich durchsuchte meinen Schrank auf irgendetwas brauchbarem. Matt zieht bestimmt seine üblichen Klamotten an. Eine Jeanshose mit einem weißen T-shirt und weiße Schuhe. Ich wollte ihn aber diesmal wirklich beeindrucken. Mir fiel als erstes mein schwarzes Kleid ein, aber ich hatte es schon so oft getragen, dass es irgendwie nichts neues sein würde, wenn ich es anziehen sollte. Ein rotes Kleid wäre zu auffällig. Ich wollte ja eigentlich unscheinbar sein und ich brauche nicht noch mehr Aufmerksamkeit. Mir wäre es am liebsten in einen Naturton, keine auffällige Farbe. Irgendetwas was sexy, aber dennoch elegant ist.
Mein Handy klingelte, der Name Liv war darauf zu lesen. "Und hast du dich entschieden was du anziehst oder müssen wir in die Stadt shoppen gehen?" fragte mich Liv. Ich suchte derweil weiter in dem Kleiderschrank, um eigentlich nichts passendes zu finden. "Ich glaube wirklich wir müssen in die Stadt, die meisten Kleider hatte ich schon so oft getragen die kann ich doch nicht schon wieder anziehen. Ich will das Matt mich nicht mehr als Freundin sieht sondern eher als potenzielle Partnerin." antwortete ich ihr. "Okay, ich komme so gegen 17 Uhr vorbei. Wir gehen dann in die Stadt ein bisschen shoppen. Ich kenn da so einen Laden der hat total schöne Kleider und er ist auch nicht so teuer". Wir legten auf und ich machte mir meine Haare zurecht. Meine braunen Locken machte ich mir zu einem Dutt nach oben und ich schminkte mich dezent. Ich zog mir noch schnell eine Jeans und ein beiges T-shirt an und wartete auf Liv. Wir gingen zusammen in die Stadt mit dem Bus und zu dem besagten Laden. Der Laden sah sehr nobel aus und ich bezweifelte das ich mir ein Kleid davon leisten konnte. Liv stöberte die ganzen Kleider durch und ich zog mindestens 10 Kleider an, doch irgendwie war nicht das richtige dabei.
Also gingen wir in die Mall. Dort reihten sich die Läden mit Kleidern nebeneinander. Ich ging in meinen Lieblingsladen. Bei Deans Wear hatte ich immer etwas gefunden. Wir gingen in die hintere Abteilung und mein Blick fiel auf ein Braunes enganliegendes Strickkleid hinten ist es Rückenfrei mit dünnen Schnüren und was ich besonders schön fand, es hatte einen tiefen Beinausschnitt. Auch Liv fiel es sofort ins Auge, sie zog es aus der Kleiderstange und ich ging mich umziehen. Sie wartete gespannt auf dem Hocker vor der Umkleide und als ich aus der Umkleidekabine rauskam nickte sie aufgeregt. "Oh ja, das ist es. Matt wird dich damit nicht nur als eine Freundin sehen. Du siehst umwerfend aus". Ich schaute mich nochmal im Spiegel an und ich fand es auch perfekt. Es schmeichelte meiner Figur und ich hoffte wirklich das Matt es auch gefallen würde. Wir gingen zur Kasse und ich zahlte. Wir beschlossen uns noch bei Starbucks einen Kaffee zu holen und liefen daraufhin zum Brunnen, in der Mitte von der Mall. Am Brunnen waren Sitzplätze in unterschiedlichen Höhen. Es sah aus wie ein Berg an dem ein Wasserfall hinunter lief. An jedem Sitzplatz waren kleinere Bäume die, die Sicht zum nächsten Platz versperrte doch ich erkannte trotzdem ein Gesicht. Neo saß an einem Tisch und wenn Neo hier war, waren auch die zwei anderen hier. Ich schaute mich um und kurze Zeit später sah ich Alessandro und Dario mit einem Kaffee auf Neo zulaufen. Die beiden bemerkten uns und Alessandro blieb kurz stehen. Mein Herz pochte laut und ich hörte mich schneller Atmen. Irgendetwas löste seine Anwesenheit bei mir aus. Ich weiß nicht warum es so war. Die letzten Jahre hatte ich mich kaum für ihn interessiert. Er redete kurz mit Dario und beide liefen kurz darauf auf uns zu. Ich nahm Liv an die Hand die mich schulterzuckend ansah. Ich wollte ihr ein Signal geben das wir gehen sollten, doch es war zu spät Alessandro stand vor uns. Wieder grinste er mich an, doch komischerweise war sein grinsen nicht bedrohlich sondern zart. Er schaute mir zuerst in die Augen und dann auf die Lippen. Mein Körper zitterte leicht. Ich war aufgeregt und ich wusste nicht mal weshalb. Ich hatte gedacht, dass er mich bei Matt verraten hatte, doch er hatte nichts gesagt. "Und wirst du kommen?" fragte er mich ohne eine Begrüßung oder sonst irgendetwas zu sagen. "Was willst du und warum lädst du mich ein?" fragte ich ihn und mein Blick verhärtete sich doch meine Atmung ging so schnell und ich hoffe man konnte nicht sehen wie nervös ich war.
"Ich wollte dich sehen, deswegen hab ich gedacht ich lade dich ein. Ich glaub du bist ein interessantes kleines Mädchen und für dich wäre es doch auch perfekt mit Matt dorthin zu hingehen" sein lächeln wurde breiter und ich muss sagen er sieht umwerfend aus, wenn er lacht. "Du kannst auch deine hübsche Freundin hier mitnehmen. Ich denke sie passt perfekt zu unserer Party und ich würde mir diese Party nicht entgehen lassen. Sie wird sich überall rumsprechen" sagte Dario zu mir und schaute Liv dabei von oben bis unten an. Nun baute sich Liv auf und schenkte ihn einen bitterbösen Blick. Bevor Liv ein Wort sagen konnte redete Alessandro dazwischen "Ich denke du wirst kommen, du lässt dir die Chance mit Matt nicht entgehen und du" nun schaute er zu Liv " du kommst, weil du deine Freundin nicht im Stich lassen willst". Er bewegte sich auf mich zu und ich ging ein Schritt zurück. Mein Körper stieß gegen einen Zaun der den Bereich des Brunnens absperrte. Sein Kopf ging nach vorne zu meinem Ohr und er bemerkte meine schnelle Atmung. Ich konnte sein Grinsen und seinem Blick spüren. Er hauchte einen leises. "Das Kleid hätte ich an deiner Stelle auch gekauft. Nur hättest du es nicht solange angehabt." Ich schaute zu Liv hinüber und sie blieb wie angewurzelt Stehen auch von Dario kam kein Wort, doch sein Grinsen nach zu beurteilen, hatte er gefallen daran, was Alessandro in mir auslöste. Mein Körper begann zu zittern. Ich bekam eine leichte Gänsehaut und mein Gesicht wurde rot. Ich beugte mein Kopf nach unten und hoffte das man die Farbe meines Gesichtes nicht zu sehen bekam. Doch Alessandro wusste was er machte. Ich nahm meine Freundin an die Hand und ohne ein weiteres Wort zu sagen zog ich sie hinter mich her.
Als wir ein Stück weitergingen erzählte ich was Alessandro zu mir gesagt hatte und sie hörte mir erstmal nur zu. Als ich endlich fertig war mit reden fing sie an. "Was will er von dir? Denkst du er steht auf dich. Ich mein all die Jahre hat er uns ignoriert. Wir waren unsichtbar und jetzt sagt er einfach zu dir das du das Kleid nicht lange angehabt hättest? Du hättest mal sehen sollen wie er dich angesehen hat. Als wärst du sein Eigentum, seine Beute. Auf die er jagt macht." sie lachte kurz. "Und was ich noch schlimmer finde, hat er dich gestalkt oder woher weiß er wie du in dem Kleid ausgesehen hast?" Ich überlegte kurz und antwortete "Ich weiß nicht, vielleicht ist er ja an dem Laden vorbeigelaufen oder er war selbst drinnen. Es ist alles komisch und jedes mal, wenn er in der Nähe ist, bekomme ich einen leichten Schauer in mir, als wäre er das pure Böse. Irgendetwas stimmt nicht. Ich weiß nur noch nicht was. Die Party macht mir auch Sorgen. Ich glaube er führt irgendetwas im Schilde". Wir spekulierten weiter über Alessandro, doch irgendwie kam nichts dabei heraus. Liv wollte mich, aber wirklich nicht allein gehen lassen zur Party und organisierte sich ein Date für den Tag. Sie würde Matt und mich begleiten und Alessandro im Auge behalten. Der Tag ging langsam dem Ende hinzu und Liv und ich trennten uns am Eingang der Mall. Ich lief nachhause und telefonierte mit Sarah und wir redeten über das was gerade eben passiert war. Sie hatte auch die wildesten Geschichten darüber, was Alessandro den alles planen könnte. Als ich endlich Zuhause ankam legte ich mich sofort ins Bett es dauerte auch nicht lange bis ich eingeschlafen war. Am nächsten Morgen weckte mich mein Handy und ich hörte es unten in der Küche poltern. Was war das jetzt? Die Zimmertür stand ein Spalt weit offen. Ich versuchte zu erkennen wer das sein könnte. Ich dachte zuerst an meine Mum, doch die müsste sich noch auf Geschäftsreise befinden. Ich zog mir mein Morgenmantel an und ging sehr langsam mit einem Baseballschläger in der Hand ins Wohnzimmer und versuchte so wenig Krach zu machen wie nur möglich. Ich erkannte ein paar teurere Schuhe und einen Mann im Anzug, den ich jedoch nicht kannte und neben ihm stand mein Dad.
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Der letzte Kuss
FantasíaDas letzte Jahr der Schule beginnt, die letzte Chance meinen Schwarm zu beeindrucken. Was mich alles erwartet hätte ich mir nie träumen lassen. Wer ich bin und wohin mich alles führt, dass wusste ich zu diesem Zeitpunkt auch nicht. Alles sollte sich...