𝟬𝟲. 𝐢𝐧𝐬𝐭𝐚𝐠𝐫𝐚𝐦 𝐚𝐜𝐭𝐢𝐨𝐧

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₊ ⊹ ࣪˖ — 𝐓𝐄𝐒𝐓𝐓𝐀𝐆 𝐒𝐀𝐊𝐇𝐈𝐑 ˎˊ ˗

Ich stand in der Ecke der Teamgarage und versuchte, meine Gedanken vom Testtag ein wenig abzulenken, als plötzlich Daniel wie aus dem Nichts vor mir auftauchte, das Handy in der Hand und ein breites Grinsen im Gesicht.

»Na, Max!«, rief er mit diesem unmissverständlichen Aussie-Charme, der immer so ansteckend war, dass ich unweigerlich zurückgrinsen musste. »Bereit, den Fans mal so richtig zu zeigen, was wir hier so treiben?«

»Na klar«, antwortete ich trocken und warf einen Blick auf sein Handy. »Was hast du dir diesmal ausgedacht, Ricciardo?«

Er zuckte mit den Schultern und zeigte mir das Display. »Die Mädels von Social Media wollen, dass wir noch ein paar Storys drehen. Nichts Großes, nur ein bisschen Spaß. Aber ich dachte, du könntest uns ein wenig zeigen, wie der echte Max Verstappen hinter den Kulissen aussieht.«

»Der echte Max Verstappen?«, wiederholte ich mit einem schiefen Lächeln. »Du weißt schon, dass der 'echte Max' meistens eher in Rennanzügen steckt und schweißgebadet im Auto sitzt, oder?«

Daniel lachte laut, als hätte er gerade den besten Witz aller Zeiten gehört. »Stimmt, aber die Leute wollen auch den Max sehen, der mal kurz durch die Garage schlendert, anstatt nur in seinem Boliden zu verschwinden. Also, was sagst du? Zeigen wir den Fans mal, wie es bei dir im Fahrerzimmer aussieht?«

Ich rollte mit den Augen. »Klar, warum nicht. Es gibt nicht viel zu sehen, außer ein paar leere Red Bull Dosen und etwas Chaos. Aber du kannst ja mal gucken.«

Ich nahm das Handy von ihm und stellte mich vor die Kamera, während Daniel sich daneben stellte, das Grinsen auf seinem Gesicht immer breiter werdend. »Also, hier sind wir, direkt in Max' heiligem Tempel – das Fahrerzimmer!«, sagte er und nahm mir das Handy aus der Hand, um dieses anschliessend zu schwenken, um die bescheidene, aber funktionale Einrichtung zu zeigen.

»Wow, beeindruckend«, kommentierte ich trocken, als er einen weiteren Blick auf das Zimmer warf, das vor allem aus einem Schreibtisch, einem bequemen Sessel und unzähligen Rennkleidungsstücken bestand. »Hier passiert die Magie.«

Mein Fahrerzimmer war nichts besonders. Es sah nicht wirklich kahl, aber auch nicht wirklich heimisch aus. Das einzige, was mir ein wenig Heimatgefühl in dem grauen Raum brachte, war die Niederländische Flagge, die über dem Sessel hing.

Auf der Flagge hatten all meine Freunde und Familienmitglieder unterschrieben. Die Flagge war also mehr oder weniger zu einem kleinen Glücksbringer geworden, der von Rennen zu Rennen mit mir um die Welt flog.

Daniel hob eine Augenbraue. »Oh ja, du bist ein echter Party-Mensch, Max. Aber was ist das da?« Er deutete auf die zwei Red Bull Dosen, die auf meinem Schreibtisch standen, jede von ihnen leer.

»Das ist die Energie, den ich heute Morgen in mich hinein geschüttet habe, um wach zu werden« , erklärte ich, während ich Daniel wieder das Handy aus der Hand nahm und weiter in die richtige Richtung hielt, um den Raum zu filmen. »Der ist quasi mein treuer Begleiter. Mehr gibt es hier nicht zu sehen.«

Daniel lachte und holte einen Löwen aus einer Schublade, welcher ein orangenes kleines Tuch um den Hals trug, auf dem 'Go Max' drauf stand. Seine Augen wurden einiges Sekunden groß und ich konnte ein leichtes funkeln in ihnen erkennen, bevor er sich leise räusperte und weiter fort fuhr, als wäre nichts passiert : »Und was ist hier mit diesem Stofflöwen? Das sieht aus, als hättest du ihn täglich ordentlich durch geknuddelt. Bist du etwa ein kleiner Softie?«

Ich zog den Stofflöwen aus seiner Hand und knuddelte ihn, nur um zu zeigen, dass er mich damit nicht blamieren konnte — wie er es sich wahrscheinlich erhofft hatte. »Ja, genau. Ich habe die Softie Seite in mir entdeckt und betrete die Strecke nur noch mit einem Stofflöwen in meinem Rucksack. Das ist mein Geheimnis.«

Dabei wusste der Aussie jedoch ganz genau, wer mir den Löwen geschenkt hatte, nämlich er selbst. Es war vor einigen Jahren gewesen, als der Aussie eines Tages mit dem Stofflöwen unter den Arm in mein Fahrerzimmer gekommen war und ihn mir als mein Maskottchen überreicht hatte.

Seitdem war der klein Löwe, den ich Jimmy getauft hatte, immer dabei.

Daniel schüttelte den Kopf, immer noch lachend. »Du bist echt ein Typ, Max. Aber hey, mal im Ernst – wie läuft es mit der Vorbereitung für diese Saison? Bist du bereit, die Jungs wieder alt aussehen zu lassen? Und worauf freust du dich am meisten? «

Ich merkte, wie mein Herz kurz schneller schlug. Irgendwie war diese Frage anders als die üblichen Fragen, die man nach einem Testtag hörte. Sie kam unerwartet, fast schon wie ein echtes Interview.

»Bereit?«, wiederholte ich, während ich überlegte. »Klar, ich fühle mich gut. Die Tests liefen bisher gut, aber...« Ich machte eine kurze Pause und sah ihm dann direkt in die Augen, während ich meine Antwort formulierte. »Worauf ich mich am meisten freue? Endlich wieder mit dir zusammen im Team zu fahren.«

Die Worte waren raus, und für einen Moment war es still zwischen uns. Daniel starrte mich mit weit aufgerissenen Augen an, und ich konnte das leicht nervöse Zucken in seiner Miene sehen, bevor er das Gesicht wieder in die Kamera hielt und zu lachen begann.

»Wirklich?«, fragte er, als wäre das Thema plötzlich ein wenig zu... persönlich geworden. »Du bist also wirklich froh, dass wir wieder zusammen im Team sind?«

Ich grinste und versuchte, es mit einem flapsigen Spruch abzutun, während mein Herz immer noch ein bisschen zu schnell schlug. »Ja, warum nicht? Du bist ja schließlich derjenige, der immer für den Spaß sorgt.«

Daniel schien für einen Moment ein wenig verlegen, als er seine Worte wieder ordnete. »Na, dann hoffe ich, dass du dir deinen Humor für die Saison bewahrst. Wird bestimmt interessant, das zu sehen.«

Ich konnte nicht anders, als einen Augenblick länger zu warten, bevor ich antwortete. Diese kleinen Momente zwischen uns... Sie waren immer da, aber heute fühlten sie sich anders an.

»Das wird es,« sagte ich schließlich, ohne den Blick von ihm abzuwenden.

Für einen Moment stand alles still, und dann riss Daniel das Handy wieder hoch. »Okay, zurück zum Programm!« sagte er laut und fuchtelte mit der Hand in der Luft. »Max hat also endlich zugeschlagen, und wir können es kaum erwarten, zu sehen, wie er sich auf der Strecke schlägt. Aber jetzt, genug der ernsten Fragen. Was ist dein geheimes Talent, Max?«

Ich lachte und zuckte mit den Schultern. »Wenn du es wirklich wissen willst – ich kann Jonglieren. Aber du wirst es nie zu Gesicht bekommen.«

»Das wollen wir sehen!«, rief Daniel sofort und hielt das Handy fast schon wie einen Fernseher vor sich. »Los, Maxie, zeig uns dein wahres Talent.«

Ich konnte nicht anders, als laut zu lachen, während Daniel die Kamera zurück auf mich richtete und ich mir drei orangene Bälle griff und mit diesen versuchte zu jonglieren, was anfangs gut klappte, bis der dritte Ball dazu kam und alle drei Bälle im hohen Bogen durch den Raum flogen.

Daniel lachte so laut, dass ich fast schon die Vorstellung hatte, wir würden den halben Raum mit unserem Chaos in Brand setzen. Aber genau so war es – wenn wir zusammen waren, gab es nichts anderes als Lachen, Albernheit und die unbestimmte, aber wachsende Erkenntnis, dass irgendetwas zwischen uns war, das wir noch nicht ganz begreifen konnten.

Und nachdem wir uns irgendwie gesammelt hatten, was weit aus länger dauerte, als gedacht, begannen wir beide den restlichen Tag ein wenig vernünftigere Storys für den Instagram Account zu filmen, wobei hin und wieder eine weitere lustige Aktion entstand — doch wenn wir ehrlich waren liebten die Fans uns beide doch dafür.

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⏰ Letzte Aktualisierung: 3 days ago ⏰

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𝐲𝐞𝐥𝐥𝐨𝐰 | 𝐌𝐚𝐱𝐢𝐞𝐥 Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt