Kampf Um Die Liebe

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Es heißt, wer kämpft, kann verlieren und wer nicht Kämpft, der hat schon verloren.
Doch was ist, wenn man schon so lange gekämpft hat, dass es einem für sinnlos erscheint, weiterzumachen?
Was ist, wenn man einfach nicht mehr kann?
Wenn man zu schwach ist, um sich nach einem Fall wieder aufzurichten?

Ich schaute in zwei dunkle Augenpaare, nicht wissend, was ich tun sollte.
Die Luft wurde immer Kühler und eine weitere Gänsehaut streifte über meinen Körper.
Ein Windstoß raschelte in den Bäumen und sorgte dafür, dass sich Blätter aus den Ästen lösten, die langsam routierend zu Boden fielen.
"Du musst wählen," sprach Harry und sah mich erwartungsvoll an.
Für einen Moment wusste ich, dass es er sein wird.
Es wird immer er sein.
Doch als ich Luke in die Augen sah, wusste ich, dass ich ihm nicht weh tun wollte.
"Das ist nicht fair, " flüsterte ich.
Der Wind verschluckte meine Worte und dennoch schienen beide gehört zu haben, was ich gesagt hatte.
"Es mag zwar nicht fair sein, aber es ist deine Entscheidung," meinte Harry. Ich wandte mich von Luke ab, konnte ihm nicht in die Augen sehen.
"Es ist doch eh klar, wofür du dich entscheiden wirst," sagte er auf einmal.
Ich fühlte mich zerrissen zwischen Harry und Luke, zwischen Pflicht und Herz. Als Luke sich abwandte, spürte ich den Schmerz in meinen Entscheidungen. "Es tut mir leid, Luke," flüsterte ich leise, doch er antwortete bestimmt: "Das reicht nicht."
Seine Worte hallten in der kalten Luft wider, während ich versuchte, die Worte zu finden, die alles ändern könnten.
"Bitte warte, lass mich erklären," flehte ich, doch die Worte schienen im Wind zu verwehen. Harry sah mich mit einem ruhigen Blick an und sagte: "Ich denke, du hast genug gesagt. Du brauchst es mir nicht zu erklären. "
In dem frostigen Hauch der Luft spürte ich die Kälte der Realität, als Luke sich endgültig von mir abwand und ging.
Doch dann, inmitten dieser Kälte, legte Harry sanft seine Hand an meine Wange und ich fühlte seine Wärme, die mich tief berührte. Ein Ozean aus Emotionen überflutete mein Herz - die Trauer darüber, dass Luke gehen musste, aber auch das Glück, endlich die Person lieben zu dürfen, die ich seit Jahren begehrte. Es war ein Moment des Neuanfangs, des Sich-Findens und des Sich-Verliebens.
Als Harry mir seine Liebe gestand, durchströmte mich ein Gefühl von Zuneigung und Verbundenheit.
Seine Worte hallten in meinem Inneren wider, und ich spürte, wie sich ein neues Kapitel in meinem Leben auftat. Die Wärme seiner Berührung ließ die Kälte der vergangenen Momente verblassen, und ich fühlte mich in diesem Augenblick lebendiger als je zuvor. Zwischen Trauer und Freude, zwischen Abschied und Neuanfang, fand ich mich wieder, hin- und hergerissen in einem Strudel der Gefühle, die mich gleichzeitig erschütterten und erfüllten.
Es war, als ob das Universum selbst in diesem Augenblick innehielt, um uns beiden Raum zu geben für diese aufrichtige und tiefe Verbindung, die zwischen uns entstand.
In diesem Moment der Offenbarung fühlte ich, wie sich die Welt um mich herum zu verändern schien. Harrys Geständnis berührte mich tief, und ich erkannte, dass dies der Beginn eines neuen Kapitels in meinem Leben war.

"Wie kann ich mir sicher sein, dass du mich nicht anlügst?, fragte ich ihn leise.
" Habe ich das jemals getan? "
Seine Stimme klang sanft und beruhigte mich.
Für einige Momente schloss ich meine Augen und versuchte, einen freien Kopf zu bekommen.
Ich machte mir viel zu viele Gedanken über alles.
Noch immer lag seine Wärme Hand an meiner Wange und sanft zog er mich näher zu sich heran.
Ich umarmte ihn und versuchte mich zu entspannen, noch immer mit geschlossenen Augen und tausenden von Gedanken im Kopf, die immer lauter wurden.
Ich hatte ihn nicht verdient, und dennoch war er für mich da.
In meinem Leben hatte ich nie etwas richtig gemacht und dennoch hatte ich das bekommen, was ich mir immer gewünscht hatte.
Verständnis, Liebe und Zuneigung.
Womit hatte ich das verdient?
Der Wind spielte noch immer in den Bäumen, verschluckt jedes Geräusch und machte daraus ein Rauschen.
Ich spürte plötzlich etwas nasses an meiner Wange und öffnete die Augen.
Ein Tropfen.
Nach diesem einen folgte noch ein weiterer, bis es anfing, zu nieseln.
Von da an entwickelte sich ein schneller Schauer.
Regentropfen sammelten sich auf meiner Brille und sorgten dafür, dass ich kaum etwas sah.
Harry nahm meine Hand und zog mich aus dem Park.
Früher als gedacht kamen wir nass bei ihm Zuhause an.
Im Flur war es warm und trocken, ich zog meine tropfenden Schuhe aus und stellte sie zu seinen.
"Du schläfst heute bei mir," bestimmte er.
Ich nickte nur und wischte mir mit der Hand die Gläser meiner Brille trocken.
Zitternd ging ich hinter ihm her, die Treppen hoch, in sein Zimmer.
Es war eine dumme Idee gewesen, keinen Pullover anzuziehen.
Harry ging an seinen Schrank und holte ein paar Sachen raus.
"Zieh das an," meinte er mit sanfter Stimme und reicht mir den kleinen Klamottenstapel.
Während er sich umzog, tat ich dasselbe, aber etwas zögernd.
Früher war es für mich in Ordnung gewesen, mich neben ihm umzuziehen, doch irgendwie fühlte es sich jetzt... anders an.
Als er sein Shirt auszog, bemerkte ich, dass er etwas trug, was ich nicht kannte.
"Was ist das?", fragte ich und zeigte auf das Plastikteil um seinen Oberkörper.
"Ein Korsett," antwortete er und zog sich ein neues Shirt an.
Ich nickte nur und wechselte meine Kleidung.
Die neue fühlte sich warm und kuschelig an.
Harry setzte sich auf sein Bett.
"Kann ich dich was fragen?"
Er sah zu mir hoch.
"Klar."
"Seit wann magst du mich?"
"Schon sehr lange. Ich wollte es glaube ich nur nicht wahr haben. Du warst der Schwarm eines jeden Mädchens an der Schule. Ich dachte, ich hätte niemals eine Chance bei dir. Außerdem wollte ich unsere Freundschaft nicht zerstören."
Er legte sich hin und schloss seine Augen.
"Ging mir genauso," murmelte ich.
Ich setzte mich neben ihn und schaute ihn an.
Er war leicht blass, dennoch so wunderschön wie immer.
Die Luft war warm, man hörte das Trommeln des Regens gegen die Fensterscheibe.
Ich legte mich neben ihm hin und drehte mein Gesicht zu seinem.
"Darf ich..."
Er öffnete seine Augen.
"Hmm?"
Ich atmete mit schnell klopfendem Herzen durch.
".. Darf ich dich..."
"...küssen?", fragte er.
Ich nickte leicht und rutschte ihm ein Stückchen näher.
"Ja."
Er überbrückte die letzten Zentimeter und legte seine hellen Lippen auf meine.
Ich legte meine Hand an seine Wange und schloss die Augen.
Harry legte eine Hand an meine Tailie und richtete sich mit mir auf, sodass wir nebeneinander saßen.
Langsam wanderte meine freie Hand wie von selbst und verschränkte sich in seinen Finger.
Meine Hand Strich von seiner Wange in seinen Nacken, schon sich ein paar Zentimeter nach oben und Strichen durch seine weichen Haare.
Seine Hand legte sich unter meinen Pullover, auf meine nackte Haut und beschrieb mit den Fingerkuppen kleine Kreise auf Meinem Bauch.
Nach kurzer Zeit löste ich mich mit warmen Wangen von ihm.
"Ist alles in Ordnung?", fragte er besorgt.
"Hmm? Ja."
Und das war zum ersten Mal seit einigen Jahren nicht gelogen.

Die Liebe ist oft dass, was sich jeder Mensch wünscht.
Doch um diese erreichen zu können, musst du es wollen.
Du musst für die Liebe opfern.
Es ist oft mehr, als du dir vorstellen kannst und meistens opfert du dich der Liebe wegen selbst, doch dass bringt es mit sich.
Während der Kopf vernünftig ist, ist das Herz blind.
Es sieht nicht, wie viel man geben muss und wie sehr man leidet.

🖤

|Shameless| BoyLoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt