Manchmal treffen wir Entscheidungen, die uns unser ganzes Leben lang verfolgen.
Mit der Zeit lernt man, zu vergessen, doch den Schmerz wirst du immer spüren.
Die Zeit heilt keine Wunden.
Man gewöhnt sich nur an den Schmerz und den Verlust.Ich spürte, wie leer mein Magen war, doch Hunger verspürte ich keinen.
Im Gegenteil. Mir war schlecht.
Immer wieder, wenn ich daran dachte, was gestern passiert war, dachte ich gleichzeitig an Luke.
Er war nett zu mir gewesen, hatte sich das angehört, was ich bereit, war zu sagen und hatte mich nicht allein gelassen.
Für einen Moment schaute ich auf mein Handy.
Es war um drei.
Ich ließ mich wieder ins Kissen fallen, leider hellwach, sodass ich bestimmt nicht noch einmal einschlafen könnte.
Ich wollte später nicht zur Schule.
Jeder würde sehen, dass ich geweint hätte und außerdem wollte ich Harry nicht sehen.
Es würde doch eh keinen interessieren, wenn ich nicht da wäre.
Ich nahm mir mein Handy noch einmal zur Hand und ging auf Snapchat.Ich:
Du wirst bestimmt schon schlafen, doch ich wollte dich fragen, ob wir am Wochenende vielleicht etwas gemeinsam unternehmen könnten.Diese Ablenkung bräuchte ich jetzt am allermeisten und Luke hatte Verständnis.
Ich hoffte inständig, dass er ja sagen würde.
Es dauerte nicht lange, bis er online war.Luke:
Am Wochenende schmeißt mein bester Freund eine Hausparty und ich habe ihm versprochen, da zu sein ...Naja, es war irgendwie klar, bei meinem Pech, dass es nicht klappen würde.
Ich:
OkEs dauerte kurze Zeit, bis dann eine weitere Nachricht dortstand.
Luke:
Wenn du möchtest, kannst du ja mit mir hingehen. Also wirklich nur, wenn du möchtest.
Ich könnte dich abholen.Ich war noch kie auf einer Party gewesen.
Zumindest nie richtig anwesend.
Ich war immer die Person gewesen, die einsam in irgendeiner Ecke stand oder einem Sofa saß und sich den ganzen Spaß entgehen ließ.Ich:
Ich überlege es mir.Luke:
Gut :), Schlaf SchönIch:
Hmm, du auch.Ich stand in der Reihe, zwischen all den anderen Jungs unserer Klasse und der Parallelklasse und wartete.
Der Sportlehrer suchte gerade zwei Leute aus, die die Leute für ihr Team wählten.
Wir spielten heute Volleyball.
"Harry und... Luke."
Beide traten vor.
Gleichzeitig sahen sie mich an, mit der selben Geste, die bedeuten sollte, dass sie mich als erstes wählen werden.
Ich spürte meine Wangen warm werden und blickte zu Boden, damit niemand sah, dass ich errötete.
"Entschuldigen Sie, Sir. Wer wählt zu erst?", fragte Harry.
"Macht das unter euch aus. Schere, Stein Papier oder so."
Ich schaute hoch und wartete ab, wer gewinnen würde.
Luke gewann mit Schere gegen meinen besten Freund.
"Tyler."
Langsam trat ich vor und sah dabei nicht zu Harry.
Ich wusste, dass er mich verwirrt ansah, doch ich stellte mich einfach nur still hinter den dunkelhaarigen Jungen und schaltete ab.
Ich wollte nicht zwischen beide Fronten geraten, zwischen den Jungen, der mich kannte und den Jungen, den ich liebte.
Ich konnte es einfach nicht.
Egal, wie sehr ich mich bemühte, es war mir ein Rätsel, zu verstehen, warum es so weit gekommen war.
Nach der Auswahl trat Harry ein paar Schritte an mich heran, doch bevor er mir etwas sagen konnte, legte Luke eine Hand an meinem Rücken und führte mich unter dem Netz hindurch in unser Feld.
Ich stellte mich hinten rechts hin und der Sportlehrer warf mir den Ball zu.
"Aufschlag," rief er mir zu und setzte sich auf die Bank.
Ich schaute zu Harry, der vorne am Netz in der Mitte stand und mich anstarrte, dann machte ich einen Aufschlag, der sofort den Boden im Feld der anderen landete.
Meine brannte, so doll hatte ich ihn geschlagen, doch meine Gedanken waren frei.
Ich bekam den Ball noch einmal und schlug ihn wieder rüber, beinahe noch doller als vorher.
Ich musste insgesamt vier Aufschläge machen, bevor einer ihn annahm.
Von da an war ein interessanter Ballwechsel zu beobachten, bei dem meistens Luke und Harry annahmen.
Ich hatte beinahe das Gefühl, dass sie mir etwas beweisen wollten.Zum Ende hin gewannen wir das Gespielt vier Punkten mehr.
In der Umkleide schaute ich fast nur auf Meine Sachen, in dem Wissen, dass wenn ich aufschauen würde, mir direkt mehrere nackte Oberkörper bevorstehen würden, bei dessen Anblick ich wahrscheinlich genauso rot werden würde, wie vorhin auch.
Nach kurzer Zeit verließen einige Jungs die Umkleide.
Der letzte ließ mich mit Luke und Harry alleine.
Ich konnte es echt nicht wahrhaben.
Ohne einen von beiden anzusehen, setzte ich mich auf die Bank und zog mir meine Schuhe an.
"Hey. Du sagtest, dass wir uns heute treffen können."
Harrys Stimme.
"Wirklich?", fragte ich und Band mir den ersten Schnürsenkel zu.
"Ja, gestern nach dem Unterricht. Du hast unser Treffen auf heute verschoben."
Ich ließ meine Schultern hängen.
Sollte ich wirklich noch Zeit mit ihm verbringen.
Aus seiner Sicht waren wir doch eh nur beste Freunde.
"Ich habe keine Zeit," murmelte ich also.
"Das kannst du aber nicht jeden Tag sagen, dass weißt du, oder?",
"Hey, er hat gesagt, er hat keine Zeit. Kapier es, oder lass es."
Ich schaute auf.
Luke, komplett umgezogen schukterte er seine Tasche und legte seine Hand auf die Türklinke.
"Alles in Ordnung, Tyler?", fragte er und sah mir in die Augen.
Ich nickte nur schwach.
"Du kennst ihn?", fragte Harry skeptisch.
"Ja, im Gegensatz zu dir kenne ich ihn sogar sehr gut," erwiderte der Dunkelhaarige.
"Du weißt schon, dass wir beste Freunde sind?"
"Du weißt schon, dass mir das Egal ist?"
Ich stand auf.
"Könnt ihr bitte aufhören?"
Die Jungs sahen mich beide an.
"Wir sehen uns spätestens am Wochenende. Schreib mir noch deine Adresse."
Mit diesen Worten verschwand Luke aus der Umkleidekabine.
"Was läuft da zwischen euch? Ist er der Grund, weshalb Du nie Zeit hast?"
Seine Stimme klang beinahe eifersüchtig, während er mich etwas aufgebracht ansah.
"Wir sind... Freunde. Und nein. Ich habe einfach Keine Lust.... Du hast ja eine Freundin."
Harry runzelte die Stirn.
"Hä? Das hat doch nichts damit zu tun. Wir sind doch trotzdem noch Freunde."
Das will ich aber nicht.
Ich wollte es ihm sagen, ich wollte es ihn wissen lassen, dass ich ihn liebte.
Wie sehr ich ihn liebte.
"Ist auch egal."
Ich nahm mir meinem Rucksack von der Bank und schulterte diesen.
"Tyler. Was ist mit dir los?"
Mein Herz klopfte schnell.
Ich wollte es ihm so dringend sagen.
Ich wollte ihm die Wahrheit erzählen.
Langsam holte ich tief Luft, bereit dies zu tun.
Doch dann klopfte es.
Ich öffnete die Tür.
Es war Harrys Freundin.
"Hey. Ich will dich nicht stören, aber ist Harry da?"
Ich nickte nur.
"Es ist gleich draußen."
Verbittert schloss ich die Tür und drehte mich um.
"Wie lange seit ihr eigentlich schon zusammen?", fragte ich ihn.
Mein bester Freund schloss seinen Rucksack und sah zu mir hoch.
"Seit knapp fünf Monaten. Wieso?"
"Und dass hast du mir all die Zeit verschwiegen?"
"Ich..."
"Vergiss es einfach. Bis Morgen."Egal, wie sehr du versuchst, die Fehler in einer anderen Person zu finden, es wird nicht klappen.
Statt einem Fernrohr solltest du einen Spiegel benutzen.
Es bist immer du, der für sich selbst einstehen muss.
Irgendwann bist du alleine. Und sobald du niemanden mehr hast, erkennst du, dass manche Dinge, die du einmal hattest, wichtiger waren als die, die du brauchen wirst.
Manchmal schätzt du die Dinge erst dann, wenn sie nicht mehr dein sind.🖤
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|Shameless| BoyLove
Storie d'amoreDas wahre Leben ist ganz anders, als es in Büchern niedergeschrieben ist. In Filmen sehen wir das perfekte Leben, gefolgt von einem Happy End mit der wahren Liebe. Jeder erhofft sich ein Happy End. Doch die Realität sieht anders aus. Diese Geschic...