Ino:
Ich bin noch bei Kiba zu Hause. Die anderen helfen alle beim Aufräumen, na ja, alle außer Shikamaru, wie immer. Wenn es nach ihm ginge, würde er den ganzen Tag nichts tun – und das mit einem Grinsen, das einem einfach den Ärger nimmt. Zum Glück sieht Temari das anders und zwingt ihn, wenigstens das Nötigste zu tun. Sei es, regelmäßig zur Schule zu gehen oder sich mit uns zu treffen. Shikamaru hört immer auf sie, wahrscheinlich aus Angst, weil Temari ziemlich schnell die Beherrschung verlieren kann, wenn es ihr nicht passt. Sie hat mir vorhin erzählt, dass Karin Sakura belästigt hat und sie dazwischen gehen musste. Das ist wirklich nicht schön für Karin, aber irgendwie kann man sie fast schon bemitleiden.
Ich bin gerade dabei, mit Sai die Küche aufzuräumen. Ich kenne ihn vielleicht nicht so lange wie Shikamaru, aber er ist mir über die Zeit richtig ans Herz gewachsen. Sai ist, auch wenn er manchmal einen ruhigen und zurückhaltenden Eindruck macht, ein echt toller Freund. Er ist erst in der 8. Klasse zu uns gewechselt, aber seitdem ist er ein fester Bestandteil unseres Freundeskreises. In der Mittelstufe gingen wir alle auf ein Internat, und ich habe mich schnell an das Schulsystem hier gewöhnt. Ich bin froh, dass viele aus meiner alten Schule ebenfalls auf dieses Internat gewechselt sind, was mir den Übergang erleichtert hat. Und ich bin sehr dankbar, dass ich auch Sakura hier kennenlernen durfte. Sie hat sich mittlerweile gut eingelebt, genauso wie Naruto und Sasuke, auch wenn man merkt, dass sie sich noch an das Leben im Internat gewöhnen müssen. Aber sie sind wirklich tolle Leute, und ich hoffe, sie kommen bald vollends in unserer Gruppe an.
Kiba war so überzeugt von ihnen, dass er sofort eine neue Gruppe für sie erstellt hat. Wir haben zwar noch keinen richtigen Gruppennamen, aber das wird schon noch kommen. Es ist nur eine Frage der Zeit.
Als ich darüber nachdenke, fällt mir plötzlich auf, dass Sakura und Sasuke vorhin zusammen gegangen sind. Ich hoffe, es geht Sakura gut. Vielleicht ist sie einfach nur müde oder will einfach ihre Ruhe haben, aber irgendetwas an der Situation macht mich unruhig.
„Sai, ich glaube, ich gehe jetzt. Ich möchte nach Sakura sehen", rufe ich ihm zu, während ich das Geschirr in die Spülmaschine stelle und mir die Hände abtrockne.
„Ich komme mit. Es ist dunkel, und es ist gefährlich, wenn du alleine gehst", sagt er ernst und schaut mich mit einem leichten Lächeln an. Das ist typisch Sai. Immer ein Gentleman. Ich schüttele den Kopf und lächle zurück. „Okay, dann komm mit."
„Ich komme auch mit", ruft Naruto, der gerade in die Küche kommt. „Ich will auch nach den beiden sehen. Sie sind ja irgendwie auch meine Freunde." Naruto grinst breit, und ich kann mir ein Schmunzeln nicht verkneifen. Er ist ein guter Kerl, auch wenn er manchmal ein bisschen laut und chaotisch ist. In Bio am Dienstag haben wir uns gegenseitig zum Lachen gebracht, weil keiner von uns beiden den Unterricht wirklich ernst genommen hat.
Also machen wir uns auf den Weg. Shikamaru hat sich uns angeschlossen, da er sowieso nichts zu tun hat, und gemeinsam laufen wir zurück zum Internat. Als wir dort ankommen, teilen wir uns auf: Sai, Naruto und Shikamaru gehen zum Ostflügel, und ich mache mich auf den Weg zum Westflügel, wo Sakura ihr Zimmer hat.
Ich stehe vor ihrer Tür und überlege, ihr eine Nachricht zu schicken, damit sie mir die Tür aufmacht. Aber was, wenn sie schon schläft? Also klopfe ich einfach. Ein paar leise Klopfgeräusche hallen durch den Flur, und schon wird mir die Tür geöffnet.
Vor mir steht eine leicht gerötete Sakura. Ist sie etwa krank? Hat sie Fieber? Ich sehe sie besorgt an, aber meine Sorgen verfliegen sofort, als Sasuke hinter ihr auftaucht und schnell wieder verschwindet.
Ich kann nicht anders, als zu grinsen. Das Schuljahr könnte doch noch spannend werden. Ich hatte schon befürchtet, dass zwischen Sakura und einem der beiden Jungs nichts laufen würde, aber jetzt scheint es so, als könnte doch noch etwas entstehen.
„So, so, das musst du mir jetzt erklären", sage ich mit einem breiten Grinsen. Ich erwarte, dass sie sich herausredet, doch plötzlich zieht sie mich in ihr Zimmer. Es ist ordentlich – fast schon zu ordentlich, bis auf das Bett, das nicht ganz makellos aussieht.
„Ino, ich muss dir was sagen", sagt sie ernst, während sie ihren Laptop vom Bett räumt und sich auf die Bettkante setzt.
„Hau raus, du weißt, dass ich nichts weitererzählen werde", antworte ich und setze mich neben sie.
„Also, weißt du, ich habe früher mal auf Sasuke gestanden. Aber das ist schon Jahre her", gesteht sie mir, und ich kann ein Grinsen nicht unterdrücken. „Habe ich es doch gewusst!", denke ich mir.
„Aber... ich habe Angst, mich wieder zu verlieben. Ich kann nicht..." Ihre Stimme zittert, und ich merke, wie schwer es ihr fällt, darüber zu sprechen.
Ich nehme sie in den Arm und drücke sie leicht. „Es ist in Ordnung, sich zu verlieben", sage ich ruhig. „Aber... nicht in seinen besten Freund", flüstert sie, und ich spüre die Unsicherheit in ihrer Stimme. „Er mag mich wahrscheinlich nicht so", sagt sie weiter.
„Oh, doch, er mag dich!", sage ich überzeugt. „Ihr wart zusammen schwimmen und er hat dich zurückgebracht. Das ist mehr als nur Freundschaft, Sakura."
„Das machen wir schon, seitdem wir klein sind", antwortet sie schnell. Mist, das wusste ich natürlich nicht. Sie kennen sich schon sehr lange, und für sie ist es einfach normal. Ich will nicht weiter nachhaken, obwohl ich mir sicher bin, dass da mehr zwischen den beiden ist. Vielleicht merkt sie es früher oder später selbst.
„Okay, wenn du meinst. Aber du solltest dich nicht so stressen, Sakura", sage ich beruhigend.
„Warum bist du eigentlich vorhin gegangen?", fragt sie dann mit einem leichten Lächeln.
„Ich habe morgen Tanzen", antwortet sie und sieht mich dabei an. Ihre Stimmung hat sich sichtlich gebessert, und ich bin froh, dass sie jetzt ein wenig entspannter wirkt.
Naruto:
Ich laufe gerade mit Shikamaru und Sai zurück zu unseren Zimmern, als uns Sasuke über den Weg läuft. „Sasukeeee!", rufe ich laut.
Er dreht sich um, und ich sehe in seinem Blick eine Mischung aus Erschöpfung und etwas, das fast wie Wut aussieht. Zum Glück tut er mir nichts, sondern kommt langsam zu uns herüber.
„Alles in Ordnung?", fragt Sai besorgt.
„Hm", antwortet Sasuke knapp, und wir wissen sofort, dass irgendetwas nicht stimmt. Shikamaru sieht ihn mit einem leicht verschmitzten Blick an.
„Wo warst du bis eben noch?", frage ich neugierig.
„Wahrscheinlich bei seiner Freundin", sagt Shikamaru, der sich gerade gähnend zurücklehnt. Sasuke sieht ihn überrascht an, und ich muss schmunzeln.
„Sasuke hat keine Freundin", versuche ich ihn zu verteidigen, auch wenn ich mir nicht ganz sicher bin. Vielleicht ist da doch etwas.
„Echt nicht? Ich dachte, die rosahaarige wäre deine Freundin", sagt Shikamaru, wobei er sich jetzt schon abwendet. „Egal, ich geh jetzt", fügt er noch hinzu und winkt uns zur Verabschiedung.
„Ich gehe dann auch mal", sagt Sai und geht ebenfalls in Richtung seines Zimmers.
Ich bleibe noch stehen und sehe Sasuke an. „Sasukeeee, wirklich alles gut?", frage ich noch einmal. Er schaut mich an, als wollte er mich umbringen, aber dann seufzt er nur.
„Mein Angebot steht noch. Wenn irgendwas ist, kannst du mit mir reden", erinnere ich ihn, auch wenn ich weiß, dass er nicht so leicht über seine Gefühle spricht. Er nickt kurz und geht dann weiter.
Ich stehe da und überlege, was ich tun soll. Sollte ich zu Sakura gehen? Ich glaube, Ino ist schon bei ihr. Vielleicht ist es besser, erst mal abzuwarten. Ich gehe in mein Zimmer und entscheide, Itachi zu schreiben. Vielleicht kann er mir einen Rat geben.
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Rave Internat ~ Sasusaku
RomanceSakura, Sasuke und Naruto sind seit ihrer Kindheit unzertrennlich - beste Freunde, die alles miteinander teilen. Doch als sie gemeinsam beschließen, an der renommierten Rave Academy, einem angesehenen Internat in Konoha, ihr neues Leben zu beginnen...