Ich sehe aus dem Fenster und kann die schnell vorbeiziehenden Autos beobachten. Wie immer verfalle ich dabei ins Grübeln und Nachdenken. Auf dem Weg zu unserem Hotel zu sein gab mir ein Gefühl der Nostalgie. Ich freute mich schon so sehr auf all die Menschen, die ich jetzt ein Jahr lang nicht gesehen hatte.
Es ist schön hier so eine Art Familie zu haben. Bereits meine Großeltern waren Stammgäste und der Kontakt hält jetzt schon seit drei Generationen an. Das Navigationsgerät, welches verkündet, dass wir in einem Kilometer unser Ziel erreichen werden, reißt mich aus den Gedanken und prompt umspielt ein Lächeln meine Lippen.
Die Zeit ist tatsächlich wie im Flug vergangen. Schon biegen wir in die altvertraute Straße ein und parken das Auto direkt vor dem Eingang des Hotels. Ich schnallte mich ab und stieg aus dem Auto aus. Schon begrüßte mich die warme, stickige Luft und es fühlte sich an als wäre ein schützender Kokon um mich gewickelt.
Ich streckte mich und meine Gelenke fingen allesamt erlösend zu knacken an. Meine Mutter warf mir nur einen schockierten Blick zu, wodurch ich lachen musste. Wir gingen die Treppen hoch, um alle zu begrüßen. Die Hotelchefin, Mariella, freute sich sichtlich als sie uns erblickte. "Willkommen meine Lieben. Hattet ihr eine angenehme Anreise?" Wir antworteten mit einem Nicken. Sie umarmte jeden von uns fest. "Ich freue mich wahnsinnig, dass ihr wieder zu uns gekommen seid." Ich lächelte sie an, jedoch war irgendetwas an ihrem Auftreten faul.
Sie wirkte sehr schwach. Ihre Augen versteckten sich hinter einer Sonnenbrille. Gerne hätte ich sie gesehen, um zu entscheiden, ob ich mir das alles nur einbildete. Ich lies den Gedanken fallen, schon zog sie uns an den Armen zur Rezeption. "Also, Isabella wird sich um euch kümmern. Ich hole gleich Max für eure Koffer." Wir bedankten uns recht herzlich bei ihr.
Isabella erklärte uns, dass mein Zimmer leider noch nicht fertig geputzt ist. Sie würde mir sofort Bescheid geben, wenn es soweit war. Von weiten konnte ich schon Max beobachten, wie er das Gepäck aus unserem Auto hebte. Okay, ich muss mich davon abhalten, ihn und seine trainierten Oberarme so anzustarren. Seit wann sah er bitte schön so verboten gut aus.
Da mich die Reise schon mitgenommen hatte lies ich mich schnaufend auf eine der Couchen fallen und genoss den Ausblick auf das blaue Meer. Endlich war ich angekommen. Ich begrüßte die Kellnerin, welche auch schon seit Ewigkeiten hier arbeitete und bestellte mir einen Latte Macchiato. Meine Eltern mussten bereits am Zimmer sein, um das Gepäck auszupacken.
Ich rührte gerade in meinem Kaffee um, als ich ein Räuspern hinter mir hörte. Als ich aufsah, stand Max vor mir und sah zu mir runter. "Hi. Wie geht's dir? Wir haben uns ja schon lang nicht mehr gesehen." Der italienische Akzent machte mich wahnsinnig und war so unglaublich süß. Fast vergas ich, ihm zu antworten. "Hey, schön dich zu sehen. Mir geht es super. Ich freu mich schon wieder auf die Zeit hier." Er tritt von einem Bein auf das andere und wirkte plötzlich irgendwie fehl am Platz. Max war nie unsicher. Normalerweise strotzt er nur vor Selbstbewusstsein. Sobald er den Raum betritt, hat man das Gefühl, dass er nur ihm gehörte. Unerreichbar.
"Du kannst dich übrigens ruhig setzen, wenn du möchtest." Dies machte er auch sofort. "Dein Zimmer ist fertig. Deshalb bin ich eigentlich hier." Er gab mir die Zimmerkarte und unsere Hände berührten sich. Dieser Moment hatte etwas seltsam Intimes an sich. Er sah mir dabei in die Augen und ich versank fast in dem Blau. Irgendwie war alles plötzlich mit solch einer Elektrizität aufgeladen. Er schüttelte leicht, fast unerkennbar, mit dem Kopf und der Moment war vorbei als er beinahe aufsprang und irgendetwas murmelte von. "Ich muss gehen und helfen. Es ist gerade viel los." Ich konnte nicht einmal Tschüss sagen, da sah ich nur mehr seinen Rücken, wie er sich immer weiter von mir entfernte.
Komisch, dachte ich mir. Was war das gerade. Wahrscheinlich hatte ich es mir nur eingebildet. Max konnte gar kein Interesse an mir haben. Er mochte Blondinen immer schon mehr und kennt mich seit ich Windeln getragen hatte. Nicht sehr anziehend, finde ich. Ich trank den Kaffee noch aus mit einem Schluck und machte mich auf den Weg zu meinem Zimmer. Dort legte ich mich sofort aufs Bett und enspannte mich.
Als es Zeit für das Abendessen war, brezelte ich mich schon sehr auf. Wählte Make-Up und mein Outfit mit Bedacht aus. Ich war zufrieden mit dem Anblick, welcher mich im Spiegel erwartete und machte mich nachdem ich eine passende Tasche gesucht hatte auf den Weg nach unten. Dort erwartete mich bereits das Bild eines Max, welcher an der Rezeption zu arbeiten schien. Er blickte auf und sah mir direkt in die Augen.
Ein typischer Slow-Motion Moment wie in den Filmen. Ich musste verlegen wegsehen und lächelte ihm nur nochmal kurz zu. Ich bog nach rechts ab, um den Speisesaal zu betreten. Nahm mir ein Teller und befüllte ihn großzügig mit Salat. Auf dem Weg zu unserem Tisch stoße ich plötzlich mit einem der Kellner zusammen.
Damit ich nicht hinfalle, hält mich eine starke Hand an meinem Oberarm fest. Ich lenke meinen Blick nach oben und meine Augen weiten sich als ich in das Gesicht eines jungen Mannes blickte. Er hatte strahlende, braune Augen und fluffige braune Haare, welche verwuschelt auf seinem Kopf lagen. Erst jetzt fällt mir auf, dass in diesem Moment nicht die Zeit zum Beobachten ist. Ich räusperte mich kurz, während er mich nur mit leicht geöffnetem Mund anblickte und die Hand noch immer nicht von ihrem Platz entfernt hatte.
"Ähm. Tut mir total leid. Ich hab dich nicht gesehen." Er schmunzelte. "Mach dir keine Sorgen. Es ist ja nichts passiert. Ich hätte besser aufpassen sollen." Die Situation war mir so unangenehm, dass ich ihn nur entschuldigend anlächelte und mich nach hinten drehte, um zum Tisch zu gehen. "Wie ist dein Name?" Seine Frage überraschte mich. Wieso interessiert es ihn? "Ich bin Lena." Er hatte ein wirklich schönes Lächeln. "Schöner Name. Leo." Ich konnte auch nicht anders, als ihn anzustrahlen. "Freut mich, dich kennenzulernen, Leo." Jetzt machte ich mich aber wirklich auf den Weg zurück. Meine Eltern beobachteten uns sicher schon neugierig.
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Sᴜᴍᴍᴇʀ Oғ Lᴏᴠᴇ❥︎
Romance❥︎𝙻𝚊 𝙳𝚘𝚕𝚌𝚎 𝚅𝚒𝚝𝚊❥︎ 𝖠𝗅𝗌 𝗂𝖼𝗁 𝖺𝗎𝖿 𝖽𝖺𝗌 𝗐𝖾𝗂𝗍𝖾 𝖬𝖾𝖾𝗋 𝖻𝗅𝗂𝖼𝗄𝗍𝖾, 𝗄𝖺𝗆 𝗆𝗂𝗋 𝗆𝖾𝗂𝗇𝖾 𝖴𝗆𝗀𝖾𝖻𝗎𝗇𝗀 𝗎𝗇𝗁𝖾𝗂𝗆𝗅𝗂𝖼𝗁 𝗏𝖾𝗋𝗍𝗋𝖺𝗎𝗍 𝗏𝗈𝗋. 𝖲𝖾𝗂𝗍 𝗆𝖾𝗂𝗇𝖾𝗆 𝖽𝗋𝗂𝗍𝗍𝖾𝗇 𝖫𝖾𝖻𝖾𝗇𝗌𝗃𝖺𝗁𝗋 𝗏𝖾𝗋𝖻𝗋...