11. I'm here to stay

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Shane war pünktlich da, um mit mir in den Baumarkt zu fahren. Als ich in seinen Wagen stieg, piepste mein Handy. Eine Nachricht von Patrick. Als ich den Text las, war ich geschockt. Kloster? Er war doch schon ewig nicht mehr dort. Hatte zwar immer mal wieder davon gesprochen, aber nie wirklich die Zeit und die Ruhe gefunden, es umzusetzen. Ich hing meinen Gedanken nach.

„Alles ok?", Shane sah mich fragend an.

Ich zuckte die Schultern, war alles ok? Ich hatte keine Ahnung.

„Dein Mann?", fragte er weiter.

Ja, sorry - es ist...einfach sehr kompliziert", seufzte ich.

„Ach, mir musst du das nicht erzählen, ich verstehe das. Vielleicht schreibst du ihm zurück?"

Ich starrte das Display von meinem Handy an. Überlegte krampfhaft, was ich ihm antworten konnte und wollte. Ich vermisste ihn, trotz allem.
Vielleicht war es für ihn ein guter Schritt, mal nachzudenken, runter zu kommen, weg von dem Business, von den Menschen, mit denen er sich umgab. Weg von dem Einfluss anderer, für den er schon immer sehr empfänglich war. Erst recht in Zeiten, in denen er in sich selbst nicht gefestigt war. In denen man ihn leicht beeinflussen konnte. Dafür hatten manche Menschen ein Gespür.

Also schrieb ich: Pass auf dich auf, Elle.

Mehr nicht. War das fair? Ich versuchte, weitere Gedanken nicht zuzulassen und konzentrierte mich auf die Gegenwart.
Shane und ich besorgten noch ein paar Farben, Holz für die Terrasse. Shane war handwerklich echt ein Geschenk, er bot mir an, mir am Haus zu helfen.

🖤

Und so vergingen die Wochen.
Lynn war fast täglich bei mir und auch Shane ging bei mir ein und aus. Ich mochte die beiden wirklich sehr. Sie waren für mich wie eine kleine Familie geworden. Ohne sie hätte ich die erste Zeit nicht geschafft.
Es war alles so einfach, so normal. Keine Schritte, die man extra planen musste, nicht monatelang im Voraus organisieren, spontan sein. Ein normales Leben, ein Haus mit Garten, Ruhe.
Eigentlich so, wie ich es mir vorgestellt hatte. Ich genoss es, wenn die beiden hier waren, fühlte mich wohl in Shane's Gegenwart. Er umsorgte mich, half mir, wo es nur ging, war da, wenn es mir nicht gut ging, wenn ich spucken musste, wenn mir mal wieder schwindelig war.
Auch beim Essen mit Kira und Angelo war er dabei. Shane und Angelo hatten sich von Anfang an gut verstanden, hatten irgendwie eine gemeinsame Wellenlänge.
Nur Kira warf mir ständig skeptische Blicke zu. Und ich wusste, was sie sagen wollte: ist das dein Ernst, Elle? Du tauscht den einen gegen den anderen aus? Vielleicht hatte sie Recht? Vielleicht war ich gerade auf dem Weg, genau das zu tun....

„Hey, was'n los?"

Ich schreckte aus meinen Gedanken hoch und während ich so mit der Farbrolle in der Hand dastand, bemerkte ich, dass Tränen mir über die Wangen liefen.

Shane sah mich überfordert an.
„Wieder er?...Meinst du nicht, es ist an der Zeit, es gut sein zu lassen? Damit abschließen? Ich meine, wo ist er denn? Anscheinend hat er längst akzeptiert, dass ihr getrennt seid!"
Erschrocken sah er mich an, „oh sorry, das wollte ich nicht so sagen...."

Er trat näher an mich heran, legte die Farbrolle weg und nahm meine Hände in seine.

„Es ist nur so....Ich sehe dich lieber lachen..."

Er streichte mir eine Haarsträhne hinter das Ohr.

„Shane...."

„Shhht... "

Er kam näher, legte eine Hand an meine Wange und küsste mich.
Für einen kurzen Moment ließ ich es zu, küsste ihn zurück. Erst zögerlich, dann doch leidenschaftlicher.

Holding our course (?) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt