Bonuskapitel

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Mit behutsamen Bewegungen strich Magnus über seinen gewölbten Babybauch, während er gleichzeitig mit geübten Griffen der anderen Hand sein Make-up entfernte. Er summte die beruhigende Melodie eines Kinderliedes vor sich hin und ein kleines Lächeln thronte auf seinen Lippen. Es war ein Lied, dass er schon den Zwillingen vorgesungen hatte, als sie noch ganz klein gewesen waren. Er hatte es selbst als Kind von seiner Mutter gehört.

Sein Lächeln vertiefte sich. Diese Verbindung zu den Erinnerungen brachte eine warme Nostalgie mit sich. Es gehörte zu den wenigen schönen Momenten aus seiner eigenen Kindheit.

Magnus hing den Waschlappen an einen Haken neben dem Waschbecken und griff nach der kleinen Flasche Babybauchöl, die Maryse extra für ihn hergestellt hatte. Dann ging er damit ins Schlafzimmer.

"Alexander, reibst du mir den Bauch mit dem Öl ein?", fragte er, wie jeden Abend.

Alec saß bereits im Bett und schaute von seinem Buch auf, in dem er gelesen hatte.

"Natürlich", erwiderte er mit einem liebevollen Lächeln.

Magnus reichte ihm die Flasche und schob seinen Pullover hoch. Mit geübten Bewegungen verteilte sein Alpha das Öl auf seiner gedehnten Haut und Magnus gab ein wohliges Seufzen von sich.

Alec hatte sich während der gesamten Schwangerschaft so fürsorglich um ihn gekümmert. Er hatte ihm beigestanden, als er in den ersten Monaten mit morgendlicher Übelkeit zu kämpfen hatte. Er war zu allen Untersuchungen mitgekommen und hatte ihn bei plötzlichen Anfällen von Traurigkeit getröstet, selbst wenn die Ursache noch so albern gewesen war. Mit Geduld hatte er Magnus wechselnde Launen ertragen und ertrug sie immer noch, ließ sich von ihm anschnauzen, ohne ihn später zu verurteilen.

"Danke", flüsterte Magnus und Tränen stiegen ihm in die Augen. Alec schaute zu ihm hoch.

"Mache ich doch gerne", antwortete er und strich ein letztes Mal über seinen Bauch.

Magnus schüttelte den Kopf.

"Ich meinte nicht das. Ich meine, ja, auch dafür bin ich dir dankbar. Aber ..." Magnus schniefte. "Ich meine alles andere. Was du für mich die letzten Monate getan hast."

Alec lächelte liebevoll und presste einen Kuss auf seinen Bauch. Die Geste zauberte ein Lächeln in Magnus Gesicht.

"Es war das mindeste, was ich für dich ... für euch beide tun konnte."

Magnus strich mit einer Hand durch Alecs Haare und sein Alpha legte seine Arme locker um seine Hüfte, während er seine Wange gegen seinen Bauch lehnte.

Es war einer dieser kleinen intimen Momente, die Magnus besonders schätzte und ein warmes Gefühl breitete sich in seinem Brustkorb aus. Gott, er liebte Alec so sehr, dass es manchmal fast schon schmerzte.

"Ich liebe dich auch, Babe", sagte sein Alpha mit einem hörbaren Grinsen in der Stimme.

Magnus blinzelte. Hatte er seine Worte etwa laut ausgesprochen? Alec presste einen weiteren Kuss auf seinen Bauch und wurde mit einem sanften Boxen gegen die Wange belohnt. Magnus kicherte.

"Hey lass das", schimpfte er mit einem Lachen in der Stimme und piekste sanft mit einem Finger in seinen Bauch. "Das ist dein Dad. Sei lieb zu ihm."

"Ich liebe dich auch, du kleiner Kickboxer", flüsterte Alec liebevoll gegen seinen Bauch und Magnus hatte alle Mühe, nicht in Tränen auszubrechen.

Sein Alpha schaute zu ihm hinauf.

"Alles okay?", fragte er mit einem Stirnrunzeln.

Magnus presste zwei Finger gegen seine Lippen und nickte.

Liebe mich im Schatten unserer Erinnerungen (🇩🇪)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt