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L e o n a r d o

»Findest du, dass ich zugenommen habe?« fragte meine Frau unsicher, während sie nur in Unterwäsche vor dem Spiegel stand. Ihr Blick war voller Selbstzweifel. »Gianna, amore, du bist nicht dick. Du bist wunderschön«, versicherte ich ihr, als ich aufstand und zu ihr ging. Ich legte meinen Arm um sie und streichelte sanft über ihren Bauch.

Ein zartes Lächeln huschte über ihr Gesicht, als sie sich an mich lehnte und sich in meinen Armen entspannte. »Du stärkst mein Selbstbewusstsein«, sprach sie leise. »Du brauchst meine Bestätigung nicht, amore mio. Du bist perfekt, genau so wie du bist«, flüsterte ich und spürte, wie sich ihre Unsicherheit langsam auflöste.

»Ich liebe dich, Leo«, flüsterte sie, als sie sich zu mir drehte und ihre Arme um meinen Nacken legte. »Und ich liebe dich«, erwiderte ich und hauchte ihr einen Kuss auf die Stirn, während mein Blick über ihr Gesicht wanderte. Sie war eine atemberaubend schöne junge Frau. Strahlend blaue Augen, die mich an den klaren Himmel erinnerten.

»Ich kann es einfach nicht glauben, dass wir morgen schon seit sechs Jahren verheiratet sind. Sechs Jahre«, strahlte sie. Ich nickte nur stumm, aber in meinem Herzen fühlte ich eine tiefe Dankbarkeit. Genau morgen vor sechs Jahren hatte ich sie zu meiner Frau genommen, hatte ihr mein Versprechen gegeben, und darüber konnte ich nicht glücklicher sein.

Gianna war etwas Besonderes. Sie war verständnisvoll, hatte immer ein offenes Ohr, und in ihrer Nähe fühlte ich mich immer geborgen und zu Hause.

Plötzlich erinnerte ich mich an etwas und konnte nicht anders, als laut zu lachen. Verwirrt schaute sie mich an. »Was ist los?«, fragte sie. »Erinnerst du dich, als du mit fünf Jahren vor mir standest, in deinem weißen Prinzessinnenkleid, und mich heiraten wolltest?«, lachte ich, bevor sie mir einen bösen Blick zuwarf und selbst in Gelächter ausbrach. »Und du hast Nein gesagt«, murmelte sie. »Und dann hast du mich mit einer Schaufel geschlagen«.

Gianna löste sich aus meiner Umarmung und zuckte mit den Schultern. »Du hast mein Ego verletzt«, schmunzelte sie. »Und du hast mir fast eine Gehirnerschütterung verpasst. Wer hätte gedacht, dass ein fünfjähriges Mädchen so eine Kraft hatte?« Sie griff nach ihrer Jeans. »Ein Mädchen, das vier ältere Brüder hat.«

Ich lachte erneut, bevor ich sie wieder in meine Arme zog. »Stimmt«, schmunzelte ich und küsste ihre Stirn. Gianna war die jüngere Schwester meines Kindheitsfreunds.

»Und trotzdem hast du mich geheiratet«, grinste sie. »Also hat der Fluch gewirkt«, fügte sie hinzu. »Wie schön zu wissen, dass meine Frau mir einen Fluch auferlegt hat«, murmelte ich leise, bevor ihr Grinsen breiter wurde. »Wie hättest du mich denn sonst geheiratet?«

Mein Lachen wurde lauter, während meine Hand zu ihrem Hintern fuhr. »Danke für den Fluch. Die besten sechs Jahre meines Lebens«, sagte ich mit einem Lächeln. »Gern geschehen.«

G i a n n a

Mein Lächeln wurde breiter, während meine Augen liebevoll über sein Gesicht glitten. Es war unbeschreiblich, wie tief meine Gefühle für diesen Mann waren.

Es fühlte sich an, als ob ich ihn schon mein ganzes Leben lang geliebt hatte. Schon als kleines Mädchen schlug mein Herz schneller in seiner Nähe, meine Wangen erröteten und ich konnte kaum ein vernünftiges Wort herausbringen.

Für viele war es süß, wie ich mich langsam in den Jungen verliebte, der mit meinen Brüdern befreundet war.

Leonardo und ich waren Nachbarn, unsere Eltern waren befreundet, also kannten wir uns schon seit Ewigkeiten. Unsere Mütter träumten von unserer Hochzeit, aber welcher Junge in diesem Alter würde an so etwas glauben? Ich hingegen tat es. Vielleicht war es naiv, aber ich konnte nicht anders. Ich wusste von Anfang an, dass er der Mann für mich war.

Damals war ich jung, naiv und dachte wirklich, dass wir schon im Kindesalter zusammenkommen und früh heiraten würden. (Spoiler: Das ist natürlich nicht passiert.)

Meine Freundinnen versuchten lange, ihn mir auszureden, mir zu zeigen, dass er es nicht wert war. Leonardo hatte mir nie etwas angetan. Er war immer nett zu mir. Aber in seinen Augen war ich nur die Nachbarin und die jüngere Schwester seines besten Freundes.

Trotzdem hielt ich an meinem Wunsch fest, an meinem unrealistischen Glauben. Bis sie in sein Leben trat. Ab diesem Moment änderte sich alles.

Er brach mein Herz, ohne etwas falsch gemacht zu haben. Er hatte sich in sie verliebt und sie in ihn.

Es war verrückt, die beiden zusammen zu sehen. Sie waren wie Seelenverwandte. Es schien, als ob sie die fehlende Hälfte seines Herzens und er die ihre war. Sie ergänzten sich perfekt.

Ich versuchte, sie zu hassen, obwohl ich sie kennenlernen durfte. Aber es war unmöglich, sie zu hassen. Dieses Mädchen verzauberte jeden. Sie war ein wahrer Engel, der Leonardo glücklich machte.

Für mich war das der Abschluss meiner Geschichte mit ihm. Ich hatte damit abgeschlossen und über mein eigenes Leben nachgedacht. Wer war ich? Was wollte ich?

Also begann ich, mein Leben zu leben, genoss meine Schulzeit und die Flirts, die man in diesem Alter hatte. Bis an einem Abend alles sich änderte.

Und nun, zehn Jahre später?

Sind wir verheiratet. Er ist der Mann meiner Träume, der mich zur glücklichsten Frau der Welt macht. Er erfüllt mich mit so viel Liebe.

»Ich liebe dich, Leo«, flüsterte ich leidenschaftlich und spürte, wie mein Herz vor Aufregung schneller schlug. Meine Finger vergruben sich sanft in seinem Bart, während ich mich noch näher an ihn presste.

Der Kuss wurde intensiver, leidenschaftlicher. Ein Feuerwerk der Gefühle explodierte in mir, als ich spürte, wie seine Lippen sich sanft öffneten und seine Zunge sanft mit meiner spielte. Mein ganzer Körper bebte vor Verlangen, als wir uns in diesem Moment verloren.

Unsere Lippen verschmolzen in einem leidenschaftlichen Tanz, der die Welt um uns herum vergessen ließ. Jeder Kuss war wie ein Versprechen, jedes Berühren wie ein zärtlicher Liebesbeweis.

Die Hitze zwischen uns war spürbar, als unsere Körper sich enger aneinanderschmiegten. Jeder Atemzug war erfüllt von der süßen Intensität unserer Verbindung, die uns beide in einen Strudel aus Leidenschaft und Hingabe zog.

In diesem Moment waren wir eins, vereint in unserer Liebe und dem Feuer, das zwischen uns brannte. Kein Wort konnte ausdrücken, was wir füreinander empfanden, denn unsere Herzen sprachen eine Sprache, die nur wir beide verstehen konnten.

In diesem Moment fühlte ich mich unendlich glücklich. Alles schien perfekt zu sein, jede Faser meines Seins war erfüllt von Liebe und Glückseligkeit.

Doch dann, wie ein Schatten, kam das Schicksal ins Spiel. Es lauerte im Hintergrund, bereit, unsere perfekte Welt zu erschüttern.

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Forgotten LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt