So gepolstert es auch war, WO ZUM TEUFEL BIN ICH? Ich lag in einem ziemlich schicken Zimmer. Seidenvorhänge, Seitenbettwäsche, Goldverziehrungen an den Fenstern, Mamorboden. Ich musste träumen. Oder ich bin tot - im Himmel.
Soll das hier das Internat sein? Und falls ja, wie konnten wir uns das Leisten?
Die Tür wurde geöffnet und ich schreckte auf. "Na sieh einer an. Dornröschen ist wach!" Vor mir stand der fremde Mann, dessen Namen ich immernoch nicht wusste. Er trug einen schwarzen Anzug mit weißem Hemd und Navy-blauer Krawatte. "Was... Wer bi-...Wo bi-...", stotterte ich vor mich hin. "Ich bin Adrian. Und wer bist du?"
"L...Lia." "Freut mich, Lia. Du bist bei mir daheim. Ich erkläre dir alles im Auto. Wir bringen dich zur Schule.", sagte er und verließ das Zimmer. Wie bitte? Eine freunlich lächelnde Hofdame trat ein. "Miss, ihre Koffer stehen unten bereit."
Dieses "Haus" war atemberaubend. Er musste sehr reich sein, dachte ich mir. Bilder zierten die Decke, Golddetails liesen sich überall finden. "Nun mach schon!", hörte ich seine hetzige Stimme. Man hätte sich hier verlaufen können!
Draußen blendete mich die Sonne und ich stieg in eine Limosine ein. Ja. EINE LIMOSINE! Ich sagte gar nichts, saß nur stumm da. Wartend darauf, dass er mir alles erzählte.
"Okay. Gestern bist du im Wagen eingeschlafen, und ich habe dich gelassen. Ich traniere. Daher konnte ich dich leicht tragen. Wir haben dich in ein Gästezimmer gelegt. Alle Internate haben wir ausfindig gemacht, um deines zu finden. Du gehst wirklich auf das Heinz-Willhelm Gymnasium, eine Privatschule. Wie es der Zufall will, bin ich auch dort. Wir fahren dich hin und naja... der Rest erklärt sich ja von selbst."
Er hat mich gerettet, so selbstverliebt er auch war. "Danke.", dass war alles. Mehr fiel mir nicht ein. Peinliche Stille trat ein. Eine Privatschule... Wie konnte meine Mum sich das leisten? Problem für später.
In der Limo waren beige Ledersitze und es sah genauso aus, wie man es sich sonst vorstellt. Adrian befahl dem Fahrer, loszufahren und das Auto bewegte sich. Hamburg war ziemlich schön, dachte ich mir. Hier war ich noch nie, aber die Häfen, Straßen und Parks sahen wunderschön aus.
Nach 10 Minuten Fahrt kamen wir auch schon an. Mir wurde die Tür geöffnet und Regen tropfte auf meine Nase. Scheinbar hat es gerade angefangen zu Regnen. Ich bemerkte nicht, wie alles began zu Blitzen, und ich meine keine Gewitterblitze.
Dutzende Paparazzi. Ein Foto nach dem anderen. Überall machte es *Klick*, *Klick*,...Verwirrt sah ich zwischen Adrain und dem Mann, der mir die Tür geöffet hatte, hin und her. Adrian sah meinen hilflosen Blick und stellte sich mit geöffneten Armen vor mich.
"Hier gibt es nichts zu Sehen. Verschwinden sie!", rief er den Paparazzi zu. Tatsächlich taten sie das. Immernoch sichtlich verwirrt sah ich nach oben in seine Haselnussbraunen Augen. Er erwiderte den Blick. Ich huschte unter seinem Arm hindurch, nahm meine Beine in die Hand und rannte. Keine Ahnung wohin.
Es fühlte sich falsch an. Diese Schule, diese Stadt. Es war einfach falsch. "Au!", schrie es hinter mir auf. Ich drehte mich um und sah Adrian auf der Erde liegen. Er musste gestolpert sein. "Was machst du da?", fragte ich. "Das sollte ich dich fragen. Los komm mit rein. Du musst dich anmelden und diesen ganzen Schnickschnack ausfüllen."
"Ich kann nicht." "Warum nicht?" "Ich... Ich... weiß es nicht... Es fühlt sich falsch an. Ich habe mich in Berlin gerade eingelebt, und werde rausgeworfen. Hier wird es nicht anders sein.", erklärte ich mich.
"Lia? Bist du es?" Moment. Diese Stimme kenne ich. Das konnte doch gar nicht sein. Nicht hier in Hamburg. Nicht auf einer Privatschule. Oder doch? Ist es wirklich...
"MAXI!", rief ich und rannte auf ihn zu. "Was machst du hier??" "Zur Schule gehen. Was machst du in Hamburg? Solltest du nicht in Berlin sein?",sah er mich verdutzt an. "Schulwechsel. Bin rausgeflogen.." "Typisch Lia.", neckte er mich. "He!" Ich boxte ihn in den Oberarm.
Ich hatte meinen besten Freund zurück. Und er geht auf meine Schule! Wir unterhielten uns noch kurz, bevor Adrian mich packte und mit sich zog.
"Was wird das, wenn's fertig ist?", fragte ich. "Du musst dich immernoch anmelden. Dahin entführe ich dich jetzt."
Wie eitel war dieser Mann? Ich hoffe sehr, ich muss ihn nicht ständig in der Schule sehen. Maxi ist da, jemand anderen brauche ich nicht.
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In another Space | Worlds apart
Teen FictionBin ich anders? Entspreche ich dem Standart und ist es okay, es nicht zu tun? Bin ich eine Enttäuschung? Diese Fragen stellen sich manche, Lia ebenso. Du fühlst dich gefangen, nicht angekommen, sondern mittendrin. Du musst damit klar kommen, kämpfen...