Teil 12

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PoV Verra

Ich verspürte einen tiefen seelischen Schmerz, als Ace mich abgewiesen hatte.
Warum auch immer, traf mich seine Abweisung umso härter.
Es fühlte sich an als hätte er mir das Herz aus der Brust heraus gerissen.
Ich hatte tatsächlich geglaubt, das zwischen so etwas wie eine Verbindung zwischen uns herrschte.
Ein dunkleres Verlangen oder unendliche Begierde.
Einfach irgendetwas.
In meinen Kummer zog ich mich zurück, um gegen diese unerwünschten Emotionen anzukämpfen und stärker zu werden, wie ich vorher war.
Ich musste ihn einfach wieder hassen.
Denn dann konnte er mich nicht verletzen.
Doch bevor ich meine Fassade wieder aufrecht stellen konnte, hat er sich trotzdem schon einen verdammten Platz in meinem Herzen gesichert.
Langsam lief eine Träne meine Wange herunter und ich hielt inne.
Wie lange hatte ich nicht mehr geweint?
Seit den Tot meiner Familie, fühlte ich nichts mehr ausser Verachtung und Hass.
Ich konnte nicht mehr weinen.
Das dachte ich jedenfalls.
Und jetzt durch einen einzigen Hexer, stellte sich mein Leben auf den Kopf.
Aufeinmal empfand ich wieder etwas.
Und das für meinen größten Feind.
Ich fühlte eine tiefe Verachtung in meinem Herzen, als ich an Ace dachte.
Trotzdem konnte ich nicht leugnen, dass ein Teil von mir immer noch an ihn gebunden war.
Er hatte mir meine Jungseligkeit genommen und würde immer in meinen Gedanken sein.
Und dabei war es nur eine einzige Nacht.
Es war eine innere Zerrissenheit zwischen Hass und einer unerklärlichen Anziehungskraft, die mich innerlich quälte.
Ich kämpfte mit meinen widersprüchlichen Gefühlen, während ich versuchte, mich von der emotionalen Last zu befreien, die Ace in mir hinterlassen hatte.
In der Stille des Waldes schrie ich wütend in den Wind, ließ Tränen der Verbitterung fließen und ließ all die unterdrückte Emotion herausströmen. Ich ließ den Hass wie ein wildes Feuer in meinen Inneren lodern, um mich von der Last zu befreien, die ich so lange belastet hatte.
Durch diesen befreienden Akt der Entladung fand ich eine gewisse Erleichterung, während ich mich langsam auf den Weg der Akademie begab.
Ich betrat die Akademie mit entschlossenem Schritt, mein Herz pochte vor Aufregung und Anspannung.
Der Geruch von alten Büchern und Zaubersprüchen lag in der Luft, als ich die vertrauten Gänge entlang lief.
Plötzlich, am Ende des Korridors, sah ich Ace stehen.
Na toll.
Mein Blick traf den seinen, und ein Sturm von Emotionen brach in mir los.
Die Verachtung, die ich für ihn empfand, durchströmte mich wie ein Feuer.
Doch ich zwang mich, ruhig zu bleiben, während ich auf ihn zulief.
Jeder Schritt brachte mich näher zu dem Mann, der einst so viel Schmerz in mir Leben gebracht hatte.
Wie damals wie auch heute.
Ich trat vor Ace, meine Augen funkelten vor Hass und Verachtung.
,,Du wagst es, hier zu stehen, nach all dem Leid, das du über mich gebracht hast?"
zischte sie mit gefährlicher Kälte in ihrer Stimme.
Der Hexer versuchte zu antworten, doch ich schnitt ihm mit eisiger Entschlossenheit das Wort ab.
,,Deine Lügen und Täuschungen haben mein Leben zerstört.
Du bist nichts als ein Schatten, der über meine Vergangenheit schwebt und mich quält."
Ace, sichtlich von meiner Wut überrascht, versuchte zu sich zu erklären, doch ich ließ mich nicht beirren.
,,Deine Worte bedeuten nichts mehr für mich. Du bist ein Verräter, ein Manipulator, der nur Zerstörung hinterlässt. Ich verachte dich zutiefst und werde nie vergessen, was du mir angetan hast. Und ja ich werde die Nacht vergessen und dir nie wieder unter die Augen treten."
Sagte ich und kehrte ihn meinen Rücken zu und suchte mein Zimmer auf.
Ich saß allein in meinem Zimmer, umhüllt von Dunkelheit und Stille.
Das Zimmer von mir war in sanftes Mondlicht getaucht, das durch das Fenster hereinströmte und den Raum in ein silbriges Leuchten tauchte.
Die Wände waren mit zarten Elfenmalereien verziert, die von vergangenen Zeiten und verlorenen Lieben erzählten.
Ein Hauch von Lavendel lag in der Luft, der Raum war gefüllt mit dem Duft von vergossenen Tränen.
Ein einsames Bett stand in der Ecke, umgeben von weichen Kissen und einer Decke, die Trost spenden sollte.
Das Zimmer strahlte eine Aura des Schmerzes aus, die mich umfing und mich in meiner Einsamkeit zurückließen.
Die Worte von Ace hallten in meinem Geist wider, als er mich abserviert hatte.
Und mein Herz schmerzte vor Enttäuschung und Verzweiflung.
Ich dachte über die Kälte seiner Zurückweisung nach und spürte die Bitterkeit des Verrats, der mir widerfahren war.
Tränen rannen über meine Wangen, während ich in der Dunkelheit saß und über die Vergänglichkeit der Leidenschaft und die Härte des Schicksals nachdachte.
Es war ein Moment der Einsamkeit und des gebrochenen Herzens, der mich zutiefst erschütterte.
Fast genauso schlimm wie, als ich meine ganze Familie verloren hatte.

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