Reno konnte also nachvollziehen, dass ihm derzeit nicht nach Party zumute war.
Immerhin, aber wer das auch nicht nachvollziehen konnte, der war einfach mal nur ein Arschloch.
Eines, wie er es vor einigen Jahren selbst noch war.
Allerdings lag das weit hinter ihm und heute war er nur Arschloch, wenn es wirklich sein musste.
Wie eben bei Cloud, denn anders checkte der ohnehin nichts. Kadaj seufzte leise, legte den Kopf in den Nacken und wollte die Augen schließen, als er Renos Stimme erneut vernahm.
Ob er Bücher las?
Sicherlich las er auch Bücher.
Romane über Vampire und das hatte er Reno doch schon mal nett durch die Blume erzählt.
Oder nicht?
Kadaj wusste es nicht mehr, war sich aber fast sicher, es getan zu haben.
„Ich lese ab und an, ja. Meist aber eher zur Entspannung und am Abend. Jetzt ist mir weder nach lesen noch nach spielen zumute", gab er leise zu und doch fiel sein Blick kurzzeitig auf die Spielekonsole.
Nein, spielen wollte er jetzt nicht, aber etwas trinken wäre nicht schlecht.
Nur keinen Alkohol, denn den würde er gleich wieder ausspeien, da ihm immer noch von den geschehenen Ereignissen schlecht war.
Lieber ein Wasser, welches er sich aber selber holen würde und daher wieder aufstand.
„Ich hol mir ein Wasser", erklärte er sich kurz, schritt in die Küche rüber und öffnete den Kühlschrank.
Milch, Eistee und Saft, aber kein Wasser.
Jedenfalls kein kaltgestelltes.
Hatte Yazoo nicht erst welches gekauft?
Kadaj schloss den Kühlschrank und sah sich suchend in der Küche um.
Wo zum Henker konnte das Wasser stehen?
Im Besenschrank wohl kaum, aber wer weiß?
Kadaj schritt auf diesen zu, sah hinein und siehe da, dort stand das Wasser.
Rasch nahm er zwei Flaschen, stellte eine in den Kühlschrank und nahm die andere mit ins Wohnzimmer.
Wieder schlich sich die Langeweile ein und theatralisch seufzte Kadaj auf.
Doch Fernsehen?
Kadaj schnappte sich die Fernbedienung, schaltete ein und zappte sich durch das Programm.
Es dauerte eine Weile bis er auf einem Sender stehenblieb und interessiert das Bild vor sich ansah.
Erst dann nahm er sich die Zeitung zur Hand und schaute nach, was da gerade lief.
Seifenoper, dazu über scheinbar homosexuelle Männer und das ganze durch Humor unterstrichen.
Laut Programm kam auch nichts anders, was hätte spannender sein können und diese rothaarige Bedienung mit ihren frechen Sprüchen auf den Lippen, gefiel Kadaj.
Er kicherte leise, fand das mehr als amüsant und verfolgte weiterhin die Handlung.
Stimmt, da war ja was wegen den Romanen, allerdings hatte der Rothaarige da eher an irgendwelche Tratsch Legenden oder solchen Klatsch gedacht.
"Oh, okay... War ein Vorschlag...", gab er nur von sich wieder und zuckte leicht mit der Schulter dabei.
Irgendwie machte er sich als Babysitter und Beschützer wohl nicht so gut...
Hatte er gegenüber den Brüdern schon ein schlechtes Gewissen... Wer weiß, ob die ihn nicht dann doch rausschmissen, weil er ihnen nicht von Nutzen sein konnte?
"Ok..", gab er an, dass er ihn verstanden hatte und ließ ihn sich sein Wasser selber holen.
Das Silberhaar wäre eh nur wieder böse geworden, wenn Reno darauf bestanden hätte, ihm das zu holen.
So blieb der Vampir auf der Couch sitzen, lehnte seinen Kopf nach hinten an die Lehne und lauschte dieser angenehme Stille.
Es waren nur die ruhigen Schritte und Geräusche des Menschen zu hören.
Ansonsten schien alles ruhig.
Wäre nicht schlecht, wenn es so ruhig bleiben würde, dann könnte auch Reno sich ein wenig erholen.
Die Sache mit Noctis machte ihm immer noch zu schaffen, obwohl er nichts ausrichten konnte, hatte er schon all seine Kraft einsetzen müssen.
Oder waren es nicht alle seine Fähigkeiten?
Ist er in den Jahren eingerostet?
Zum Jagen brauchte er nicht viel und für das bisherige Überleben hatte er sich auch nicht sonderlich anstrengen müssen.
Kadaj war inzwischen von seiner Wassersuche zurück, seufzte und hatte dann doch angefangen, die Fernbedienung zu quälen.
Ein Glück schien er doch etwas gefunden zu haben, was ihm gefiel. Leicht lächelte Reno, als der Andere kicherte und beschloss, diesen Kanal weiterzuverfolgen.
Dann wäre die Langeweile erstmals gestillt.
Vielleicht konnte Reno doch ein wenig die Augen schließen und nur mit den Ohren im Hier und Jetzt bleiben?
Einfach ein bisschen ausruhen.
Doch er fühlte sich hier so sicher und geborgen, da ist er doch wirklich ganz eingeschlafen.
Schon wieder so was Blondes, Dummes und naives und dazu ganz sicher keine 21 Jahre.
Allerhöchstens 17, aber nicht älter.
Justin.
Was für ein komischer Name, aber der schien immerhin zu passen. Der Andere war schon interessanter, allem voran diese grünen Augen und das freche Lächeln.
Brain, allerdings wäre dieser real mit seinen 31 Jahren zu alt.
Aber die grünen Augen waren doch interessant und hatten etwas an sich, was Kadaj an irgendwen erinnerte.
Kurz sah er neben sich, sah, dass Reno scheinbar die Augen geschlossen hatte und sich entspannte.
Oder schlief er?
Nun gut, die letzten Tage oder Stunden hatten es auch in sich gehabt und schlauchten scheinbar auch an den Reserven eines Vampirs.
Kadaj wollte gerade nach der Decke neben sich greifen, als er etwas hörte, was er nur allzu gut kannte.
Verwirrt ließ er von der Decke ab, sah auf den Fernseher und griff rasch nach der Fernbedienung, um diesen leiser zu stellen.
Klar, es war spät, aber die Geräuschkulisse war dann doch etwas zu heftig und ebenso die gezeigten Bilder.
Kadaj schüttelte den Kopf, denn er war ja einiges gewöhnt, aber das war etwas, was er sich am helllichten Tag niemals angucken würde oder wenn jemand neben ihm schlief.
Sich nun doch die Decke neben sich nehmend, deckte er damit Reno vorsichtig zu, stand auf und holte sich stattdessen ein Buch. Lesen machte nicht so einen Krach und wenn Kadaj den Blick zu Uhr schweifen ließ, sah er auch deutlich, dass es bereits kurz vor Mitternacht war.
Dann sah er auf den schlafenden Reno, rückte nochmal die Decke etwas und da er selbst kalte Füße hatte, krabbelte er mal eben frech mit unter und lehnte sich zum Lesen entspannt an Reno.
Alles war nun ruhig, nichts störte und so konnte Kadaj lesen, schlug das Buch auf und fing an zu lesen.
Der rothaarige Vampir war wirklich eingeschlafen und das nicht nur leicht, denn den Krach mit dem Fernseher bekam er gar nicht so mit.
Sein Inneres vernahm schon, dass es um ihn herum etwas leiser und ruhiger wurde, aber es ließ ihn ruhig weiter schlafen.
Es weckte keine Unsicherheit in ihm aus.
Es wurde etwas wärmer und kuschelig... etwas lehnte sich an ihn, doch auch dies ließ ihn seine innere Ruhe weiter genießen.
So sicher hatte er gefühlte Ewigkeit nicht mehr schlafen können. Doch wie kam dies?
Leicht blinzelte dann doch eines seiner Augen auf und auch seine Ohren zuckten kurz, wie eine Art Radar.
An ihn gelehnt erblickte er Kadaj, nicht mehr Fernsehen schauend, sondern ein Buch lesend.
Von ihm stammte auch wohl diese Wärme...
Und das Kuschelige?
Hm, der Mensch hatte ihn mit einer Decke zu gedeckt.
Er behandelt Reno also wie einen Menschen... fühlte er sich deswegen nicht von dem Vampir bedroht?
Oder war gerade diese Art an Kadaj, dass Reno sich so geborgen fühlte?
Doch bevor er sich wieder zu viele Gedanken machen würde, beschloss er diese Ruhe mit dem Menschen noch zu genießen und auch weiter zu dösen.
Aber um wirklich sicherzugehen, dass es auch so blieb und er es auch wirklich mitbekam, falls was passieren sollte, legte er seinen Arm um den Anderen, ganz vorsichtig und ohne viel Kraft.
Seine Augen bereits wieder geschlossen, ein leichtes Lächeln auf den Lippen, atmete er ruhig und zufrieden aus, ehe er doch wieder ins Land der Träume, wie die Menschen es so gerne beschrieben, abtaucht.
Kadaj las friedlich weiter, bekam erst mal nichts mit und verschlang „Im Besitz der Nacht".
Ein Vampirroman, den er letzte Woche erst von Loz mitgebracht bekommen hatte.
So gesehen noch jungfräulich, aber durchaus spannend.
So, spannend, dass er nicht mitbekam, dass Reno ganz leicht seinen Arm um ihn legte und dabei lächelte.
Kadaj sah erst auf, als er mindestens siebzig Seiten gelesen hatte und das Buch eine Wendung nahm, die er so eigentlich überhaupt nicht mochte.
Leise seufzend klappte er das Buch zu, atmete tief durch und griff sich vorsichtig die Flasche Wasser vom Tisch.
Sich einen großen Schluck gönnend, stellte er sie schließlich zurück, nahm sich nun doch nochmal das Buch zur Hand und las sich den Klappentext genauer durch.
Da deutete nichts darauf hin, dass dies ein Roman war, der eindeutig in die Sparte FSK 18 gehörte.
Natürlich wusste Kadaj, dass Vampire sehr sinnlich waren, verführerisch wirkten.
Aber doch nicht SO!
Zwar lag gerade einer neben ihm, aber der schlief.
Kadaj legte den Kopf in den Nacken, besah sich Reno genauer und da bemerkte er erst das Lächeln auf seinen Lippen.
Warum lächelte er denn jetzt?
Kadaj legte die Stirn in Falten, betrachtete ihn aber noch immer und schmunzelte schließlich.
So schlafend wirkte Reno richtig friedlich, überhaupt nicht wie ein Vampir, sondern eher menschlich.
Neugierig, wie Kadaj war, hob er seine Hand, legte sie vorsichtig auf Renos Wange.
Kalt, sie war kalt und demnach war er nicht wirklich menschlich. Jedenfalls nicht mehr so, wie es sich für einen Menschen gehörte. Beim letzten Mal war ihm diese Kälte gar nicht aufgefallen, jetzt schon, aber es störte ihn nicht, denn wenn Reno nicht schlief, so spiegelte sich gar manches Mal ein Leuchten in seinen Augen wider, welches doch menschlich war.
Dadurch, dass er nun seinen Arm um Kadaj gelegt hatte, nahm er schon eher die Bewegungen wahr.
Es schien aber alles in Ordnung zu sein, da die Bewegung weder hektisch noch ruckartig war.
Von dem Buch bekam er auch nichts mit, auch nicht, worum es sich handelte oder was es in Kadaj für Gedanken entfaltete.
Wie sollte er auch so was ahnen?
Höchstens, wenn er die Begabung des Voraussehens besitzen würde.
Aber von so einem edlen Vampir wurde er damals nicht gewandelt, so besaß er eigentlich nur seine Schnelligkeit...
Oder hatte er nur nie mehr ausprobiert?
Vielleicht lag es aber auch an seiner Einstellung , dass er eigentlich kein Vampir sein möchte?
Die verbesserten Fähigkeiten hatten ihn nie wirklich überzeugen können und das lange Leben erst recht nicht!
Was bringt ein dieses elendiges lange Leben, wenn man alleine war?
Wie deprimierend!
Ja, das war seine allererste Einstellung nach der Feststellung der Verwandlung.
Schließlich breitete sich an seine Wange eine Wärme aus, die ihn dann doch etwas wach werden ließ.
"Musst du dich so sehr davon überzeugen, dass ich wirklich ein Monster bin?", fragte er Rothaarige leise und öffnete nur langsam seine Augen, um in das Gesicht Kadaj's sehen zu können.
Seinen Arm ließ er um den Menschen liegen, es war einfach zu friedlich, als dass er es wirklich stören wollte.
Daher sprach er auch extra leise, wollte den Anderen auch nicht erschrecken.
Gerade als Kadaj doch seine Hand wegnehmen wollte, öffnete Reno seine Augen und sah ihn an.
Wie kam er denn jetzt auf Monster?
Nur, weil er ein Vampir war?
Kadaj schmunzelte und schüttelte kaum merklich den Kopf.
„Du bist kein Monster", murmelte er leise, begann sogar sachte über Renos Wange zu streicheln und lächelte.
Monster hatten keine Gefühle, dazu meist einen leeren und kalten Blick.
Ebenso wie Chaos, wenn man diesen von der Leine ließ.
Oder Genesis, der ohne Reue töten konnte und daran die helle Freude hatte.
Sephiroth sein altes Ich, welches ganz Nibelheim niederbrannte, ohne mit der Wimper zu zucken.
Das waren Monster, aber Reno doch nicht!
Kadaj rutschte ein Stück höher und hielt dem Blick Renos noch immer stand.
„Du magst zwar kalt und untot sein, aber dennoch strahlen deine Augen noch immer und zudem zeigst du noch immer Gefühle. Auch, wenn dein Herz nicht mehr schlägt", erzählte Kadaj weiter. Wobei?
Es gab auch Menschen, die ein Herz hatten und Monster waren. Kleine, fiese und vor allem kampflustige Monster.
Er damals mit 14 allen voran.
Kurz darüber nachdenkend, streichelte er Reno einfach weiter. „Früher war ich ein Monster, hab kleine Kinder entführt und ich hätte Cloud fast umgebracht, bevor ich fast gestorben wäre. Danach war ich einige Tage gefangen, aber ich bekam eine Chance und habe diese genutzt." Kadaj sprach mittlerweile zwar ungern über seine Vergangenheit, aber er wollte Reno wissen lassen, dass er damals ein kleiner, fieser Sadist war, der Spaß daran hatte, anderen das Leben zur Hölle zu machen.
Sicher gab es Schlimmere als ihn, aber er gehörte doch nun dieser Gattung mit an.
Und doch erfreuten ihn die Worte des Anderen und sein Blick wurde etwas freudiger.
Die Hand an seiner Wange fühlte sich gut an, sie löste ein seichtes Kribbeln an der Wange aus, welches Reno noch nie verspüren konnte.
Er neigte regelrecht seinen Kopf der Hand entgegen.
Doch als Kadaj von seiner Vergangenheit sprach und meinte, er wäre mal ein Monster gewesen, sah der Vampir ihn recht neugierig an.
Davon hatte er damals gehört.
"Ich glaube, zu dem Zeitpunkt, von dem du sprichst, war ich noch ein Mensch wie du", gab er überlegend von sich.
"Hm, deine Worte heitern mich wirklich auf, aber ich weiß nicht, wieso", lächelte er nun wieder etwas und zog den Menschen mit seinen umgelegten Arm näher an sich. "Auch deine Wärme beruhigt mich, so nah lasse ich eigentlich keine Menschen an mich ran, doch bei dir ist es anders. So gut habe ich lange nicht mehr schlafen können wie hier."
Es stimmte, er machte sich zwar auch viele negative Gedanken über sich und doch kam es ihm richtig vor, hier bei diesem Menschen zu bleiben.
Auch hatte er nicht das Bedürfnis, ihn zu vernaschen wie andere Menschen, sah ihn nicht als eine seiner Beute an.
Reno schien ja richtig zu genießen, so wie er den Kopf neigte.
Aber vielleicht war es auch einfach ungewohnt für ihn, angefasst zu werden.
Noch dazu von einem Menschen.
Immerhin waren Mensch und Vampir so gesehen auch nie so dicht an oder nebeneinander.
Zudem Zeitpunkt wo er gewütet hatte, war Reno noch ein Mensch? Kadaj war nun selbst überrascht, doch dann erinnerte er sich.
Der Krater, seine Brüder und er.
Elena, Tseng und ein Hubschrauber.
Dazu ein Name, der gerufen wurde.
Reno sein Name.
Langsam machte es Klick in seinem Kopf und doch drängte Kadaj die Bilder zurück und lauschte lieber lächelnd Renos Worten. Immerhin war das Vergangenheit und Menschen, beziehungsweise Vampire änderten sich scheinbar.
Seine Worte munterten ihn also auf.
Schön zu hören, ebenso das unterstreichende Lächeln zu sehen, was Kadaj erneut erwiderte.
Allerdings machte sich Verwunderung in seinem Blick breit, als Reno meinte, er würde normal niemanden so nahe an sich heranlassen.
Gut, er war da ähnlich.
Er ließ auch niemanden an sich heran, außer es musste mal sein. Jedenfalls, wenn andere dabei waren.
Allein war das anders, da konnte Kadaj schon mal ein richtiger Kuschelbär sein.
„Meine Wärme beruhigt dich also, so, so", wiederholte er leise. Kadaj hangelte kurz nach der Decke, da diese drohte herunterzurutschen und bedeckte erneut seine Füße.
Schon komisch, dass er jetzt wieder wusste, wer Reno war und es ihn dennoch nicht störte, ihm gerade etwas zu nahe zu sein. Normal war er ja Fremden nicht so angetan, aber Reno war eben anders.
Speziell und manchmal so tollpatschig süß, dass man ihn einfach gernhaben musste.
„Ich muss gestehen, dass ich deine Nähe sehr mag. Auch, wenn du ein Vampir bist , es stört mich nicht mal", merkte er leise an, ehe erneut die Decke verrutschte und er es aufgab nach dieser fischen zu wollen.
Ja, er genoss es wirklich sehr und er gab sich keine Mühe, es auch nur ansatzweise zu verbergen.
Es schien den Anderen aber zu überraschen, ab welchen Zeitpunkt der Rothaarige noch ein Mensch war und ab wann nicht mehr, warum wollte der Vampir aber nicht nach fragen.
Ihm war sehr wohl aufgefallen, dass Kadaj ungern über die Vergangenheit sprach, selbstverständlich, wer vermag schon gern über sein "Böses Ich" sprechen?
Erneut erhält er ein Lächeln des Anderen, welches ihn erneut erfreute.
Setzte er seinen Vampir -charme ein?
Eigentlich nicht, er bekam einfach, ohne eine Fähigkeit einzusetzen, ein so schönes und ruhiges Lächeln entgegengebracht!
"Das scheint dich zu wundern?" Dem Vampir fiel das auf und sah den Anderen fragend an.
"Welcher Vampir...", lachte er und änderte seinen Satzbau um. "Welcher Mensch würde einen Vampir so nah an sich heranlassen, ohne ihn töten zu wollen? Und da ich lieber ein Einzelgänger bin, lasse ich auch keine anderen Vampire an mich heran", erklärte er sich, lauschte den leisen Worten Kadaj's und nickte.
Diese Worte erfreuten ihn sehr, so fühlte er sich noch wohler und geborgener.
"Das freut mich zu hören", gab er leise lächelnd von sich, griff nach der Decke und legte sie allein um Kadaj.
"Vielleicht solltest du allein unter der Decke sitzen, sie kann dich besser ohne meine ausgehende Kälte wärmen!", meinte er und nahm auch seinen Arm, der noch immer um Kadaj lag, langsam wieder zu sich zurück.
Natürlich wunderte es Kadaj, immerhin war Reno ein Vampir und zudem kannte er den Anderen noch von früher.
Auch, wenn einiges noch nicht ganz wieder da war.
Aber davon wusste er, dass Reno mal ein ziemlicher Draufgänger sein musste oder aber es wirkte nur so auf ihn.
Welcher Mensch einen Vampir an sich heranließ?
Keiner, abgesehen von Yazoo vielleicht.
Aber Chaos konnte man auch nicht als Vampir sehen, zudem schlief dieser und Vincent hatte ihn derzeit mehr als gut unter Kontrolle.
Allerdings war Yazoo nicht der Einzige, der sich jemanden so näherte, der durchaus gefährlich werden konnte.
Kadaj war da ganz genauso, liebte das Spiel mit dem Feuer und der Gefahr.
Daher schmunzelte er auch nur, dachte sich seinen Teil und spürte die warme Decke, die er um sich gelegt bekam.
Eigentlich gefiel es ihm vorhin besser, aber beschweren wollte er sich jetzt nicht.
Reno meinte es ja auch nur gut.
Dennoch störte es Kadaj, dass er langsam seinen Arm wegnahm, den er genau aus diesem Grund einfach festhielt und ein leises Murren von sich gab.
Er hatte keine Probleme mit Kälte, immerhin war Reno nicht so kalt, dass es unangenehm wäre.
Noch immer hielt er Renos Arm mit seiner Hand fest, sah ihn an. „Mir macht das nichts aus, ehrlich und ich fühle mich wohl...", flüsterte er leise, zuckte aber gleichsam zusammen, als die Tür aufging und Yazoo ein „Bin wieder da", durch das Haus trällerte. Auch das noch, dachte sich Kadaj, blieb aber sitzen und grinste, als Yazoo das Wohnzimmer betrat und wie vom Blitz getroffen dastand und sie ansah.
„W-was?" Yazoo suchte scheinbar nach den passenden Worten, fand sie aber nicht und schritt stattdessen in die Küche.
Reno war es nicht bewusst, dass er Kadaj noch als Mensch kennenlernte, ebenso wenig war ihm bewusst, dass er von diesem Vorfall nicht gehört, sondern dabei gewesen war.
Ein Teil seines Gedächtnisses war verschwunden, nach dem er als Vampir wieder erwachte.
Zur damaligen Zeit machte er sich aber um andere Dinge einen Kopf, als die Tatsache, dass er einige Dinge vergessen hatte.
So kannte er doch Rude als Mensch eigentlich, sie waren Arbeitskollegen.
Doch heute erkannte er diese Verbindung nicht.
Blinzelnd sah er in den Augen des Silberhaars.
Dieser hatte seinen Arm festgehalten und leise gemurrt.
Es freute dem Rothaar, dass der Andere sich gar nicht gestört fühlte, sich sogar wohlfühlte und ihm das so zeigte, in dem er seinen Arm festhielt.
So grinste er leicht unverschämt, ließ seinen Arm bei Kadaj und wollte eigentlich noch seinen zweiten Arm hinzulegen, als der Andere ihn durch sein Zucken unterbrach.
Dass da jemand kam, hatte Reno schon vorher hören und auch riechen können, daher war er wohl nicht so überrascht wie Kadaj.
Fragend erblickte er nun dessen Grinsen und sah so abwechselnd zwischen den Brüdern hin und her.
Hatte er nun etwas falsch gemacht?
Was störte Yazoo, dass er so geschockt die beiden betrachtete und schließlich wortlos die Küche betrat?
"Stimmt was nicht? Er war doch eben noch so fröhlich", bemerkte Reno und legte wie eben geplant nun auch seinen zweiten Arm um Kadaj.
Kadaj sah ebenfalls etwas verwirrt hinter seinen Bruder hinterher, zuckte dann aber dann mit den Schultern und hatte keine Ahnung, was er hatte.
„Keine Ahnung, was er hat", antwortete er daher und hielt Renos Arme, die beide um ihn geschlungen hatte, mittig fest und sah erneut auf, als Yazoo mit einer Flasche Wasser aus der Küche kam und sich auf den Sessel setzte.
Noch immer starrte Yazoo die beiden an, dann aber schmunzelte er, öffnete die Wasserflasche und nahm einen Schluck.
„Was ist das jetzt zwischen euch beiden?", wollte er dann aber doch neugierig geworden wissen und stellte die Flasche neben sich auf den Boden.
Was das war, wollte Yazoo wissen?
Kadaj blinzelte verwirrt, dann aber schien er zu überlegen, was genau das war.
So genau wusste Kadaj das nicht.
Das Einzige, was er wusste, war, dass er sich in Renos Nähe wohlfühlte, dazu geboren und auch sicher.
Außerdem mochte er ihn.
Aber das erst seit Kurzem, vorher nicht, denn da war er ja noch menschlich und das war einige Jahre schon her.
Aber konnte er das Yazoo SO sagen?
„Ich mag Reno halt", erzählte er daher schulterzuckend und grinste. „So, so, du magst ihn also. „ Yazoo nickte. „Nun ja, mir soll es egal. Es ist deine Sache und ich misch mich da auch nicht ein."
Gut so, denn Kadaj mischte sich bei Yazoo und Vincent auch nicht ein.
Wobei sein Bruder diesbezüglich ja immer ganz gerne mal alles abstritt.
Eine zufriedene Wärme breitete sich nun noch mehr aus, jetzt wo er beide Arme um den Anderen gelegt hatte und diese auch sehr willkommen gehalten wurden.
Yazoo schien es irgendwie zu stören, dass sie beide so dasaßen, auf jeden Fall war er neugierig.
Was zwischen Kadaj und ihm sein sollte?
Hm, wenn der Vampir recht überlegte, dann würde er es gegenseitiges Vertrauen nennen, anfreunden, Sicherheit und Geborgenheit.
Lieb lächelte er als er Kadaj's Definition dazu hörte.
Doch auch mit dieser Äußerung erschien Yazoo nicht so zufrieden zu sein, auch wenn er meinte, es sei ihm egal.
Wenn der schon so reagierte, wie würde da erst Loz reagieren?
Und wie würden die zwei reagieren, wenn sie von der Aufruhr erfuhren, die in diesen vier Wänden stattgefunden hatten?
Yazoo schien es auch wirklich mehr schockiert zu haben, dass die beiden so eng beieinander sind, als dass die Tür nun aus einzelnen Splitter bestand.
Was sollte denn dieses Grinsen jetzt?
Yazoo runzelte verwundert die Stirn, sagen tat er aber nichts, denn ein Grinsen konnte alles bedeuten.
Yazoo nahm einen weiteren Schluck aus seiner Flasche, dann schweifte sein Blick zur Tür und er stand auf.
„Was ist denn mit der Tür passiert?", wollte er wissen, drehte sich wieder um und sah Kadaj aufmerksam an.
„Cloud war hier und hat die Tür eingetreten", antwortete er.
„Aja und warum?" Yazoo besah sich nochmals die Tür und seufzte. „Der latscht doch nicht einfach so Türen ein!"
„Tut er auch nicht, aber Noctis war hier und..." Yazoos schallendes Gelächter ließ Kadaj stoppen und jetzt war er es, der verwirrt guckte. „Was ist so lustig?"
„Dein Freund ist tot, oder hast du das vergessen?", fragte Yazoo noch immer halb lachend.
„Reno ist auch tot, und doch noch hier. Immerhin ist er ein Vampir und Noctis wurde gebissen. Aber falls du, das so lustig findest, ruf halt Cloud an und frag ihn!" Kadaj schnaubte leise und zog eine empörte Schnute.
„Genesis hat ihn also gewandelt, ja?", fragte Yazoo erneut, beruhigte sich wieder und setzte sich hin.
„Ja, und das ist noch nicht alles!"
„Was kommt denn noch?", wollte Yazoo wissen und der Blick Kadajs sagte deutlich, dass da etwas kam, was weniger erfreulich war.
„Er will, dass ich mir das Leben nehme."
Bitte?
Yazoo sah Kadaj entsetzt an, ehe er sich fasste.
"Das wirst du nicht machen! Das wirst du ganz sicher nicht machen!" Yazoo sprang auf und tigerte durch das Wohnzimmer, glich einem lauerndem Löwen.
„Werde ich auch nicht, aber er beherrscht Körperkontrolle", seufzte Kadaj leise und sah Yazoo ernst an.
„Körper- was?" Yazoo blieb stehen und wirkte wie erschlagen.
Was war denn Körperkontrolle und was machte man damit?
„Er kann den Körper anderer kontrollieren und sie somit zum Gehen zwingen oder aber auch zu anderen Dingen, die den Körper betreffen", erklärte Kadaj und sah zu, wie sein Bruder immer blasser und nervöser wurde.
Leicht rollte Reno mit den Augen, die fiel dem jetzt erst auf?
Aber zu dem Thema Tür, Cloud und dessen sonstige Angewohnheiten äußerte sich gar nicht.
Jedoch war auch er verwirrt, als der Andere lauthals zu lachen begann.
Er ahnte übles und lag damit richtig.
Soweit weg konnte noch nicht mal er in einem Fettnäpfchen treten! Böse blickte er ihn an, schluckte, als Kadaj es so formulierte, dass auch Reno tot sei und doch hier sitzt, spricht, atmet, bewegt sich und sogar Nahrung zu sich nimmt.
Er konnte ja gut nachvollziehen, dass Kadaj sich so darüber aufregte, man hätte es aber auch ein wenig anders formulieren können.
Yazoo schien so langsam begriffen zu haben, da er ruhiger wurde und gar immer mehr entsetzter und geschockter reagierte.
Der Rothaarige überließ es Kadaj, den Tag voller Ereignisse zu erzählen, ballte lediglich seine Hände zu Fäuste, als er daran zurückdachte, wie schwach er sich dem Anderen vorkam.
Dabei schloss er seine Erinnerung an heute, wie er es aus seiner Sicht empfand, unabsichtlich in den Kopf von Kadaj.
Davon hatte er selber nichts mitbekommen und so nickte er Yazoo bestätigend zu, als dieser auch vorsichtig ihn ansah, wohl wissen wollte, ob das nicht ein schlechter Witz sein sollte.
Da wurde doch der Hund in der Pfanne verrückt.
Noctis stand mal eben von den Toten auf und spazierte hier rein und dann trat auch noch Cloud die Tür ein.
Was kam denn noch? „Wo ist er jetzt?"
„Bei Rufus", erwiderte Kadaj, spürte und sah, dass Reno die Hände zu Fäusten ballte.
Leise seufzte er, drehte den Kopf und blickte ihn an.
Sagen tat er nichts, nahm aber eine seiner Hände hoch und legte sie ihm auf die Wange.
„Reg dich nicht auf, wir können es eh nicht ändern", murmelte er leise.
Bei Rufus also, na fein, dann war Rude wohl auch dabei gewesen. Yazoo mochte den noch immer nicht, aber das war ein Thema für sich und gehörte hier auch nicht hin. „Wenn er bei Rufus ist, dann ist ja alles in Ordnung."
Kadaj schüttelte den Kopf. "Nein, es ist nicht in Ordnung. Genesis hat ihn gewandelt und wer weiß, wer der alles drauf hat, um ihn da herauszuholen."
Hoffentlich hatte der nicht auch noch Sephiroth gebissen.
Wäre dem so, dann könnte es durchaus lustig bis unterhaltsam werden. „Wo steckt Vincent?"
Wo Vincent steckte?
Woher sollte er das denn wissen?
Yazoo brauchte einen Moment, ehe er antwortete. „Ich nehme an zu Hause oder unterwegs. Warum?"
Kadaj sah seinen Bruder streng an."Ruf ihn an. Ich muss ihn was fragen."
Jetzt anrufen?
Es war kurz vor eins in der Nacht und ...
Okay, so wie Kadaj ihn ansah, meinte er das wohl durchaus ernst und so fügte sich Yazoo und rief Vincent an.
Es dauerte etwas, bis dieser an sein Handy ging, etwas Unverständliches brummte und dann erst fragte, was der Grund seines Anrufes sei.
„Warte..." Yazoo warf Kadaj das Handy zu und dieser fing es galant auf.
"Sorry, Vincent, aber es ist wichtig. Wer hat Sephiroth gewandelt?" Wieder dauerte es etwas, dann hörte man kurz ein leises Murmeln und dann hörte er wieder Vincent. „Sephiroth wurde von einem älteren Mann gewandelt. Mehr weiß er auch nicht mehr."
Damit wurde das Gespräch beendet und erleichtert seufzte Kadaj auf. „Ein älterer Mann, kein Genesis", erklärte Kadaj.
Die Hand auf seiner Wange und die gemurmelten Worte des Silberhaarigen ließen ihn beruhigen.
Da musste er Kadaj recht geben, wer garantierte ihnen denn nicht, dass da eventuell auch ein Maulwurf irgendwo war?
Leise seufzte er, wie kam es nur, dass er da mit hineingezogen worden war?
Verwirrt sah er Kadaj an, ebenso wie Yazoo.
"Was willst du denn von dem gruseligen Typen?", fragte er etwas verwirrt.
Ja, er fand Vincent mehr als nur gruselig, ein Mensch der solch ein Wissen und eine merkwürdige Macht über Vampire verfügt, der konnte nur gruselig sein!
Doch bekam er keine Antwort, musste dem Gespräch lauschen und lehnte sich am Ende etwas entspannt zurück ins Sofa.
"Hm... Körperkontrolle... Das zählt bestimmt nicht nur auf Menschen...", sprach er leise seine Gedanken aus.
Er wollte nicht wirklich Panik verbreiten, aber könnte es nicht auch möglich sein, dass ein alter Mann als Vampir gesteuert von einem anderen Vampir jemanden wandelte?
Und wer weiß, was es noch für Fähigkeiten alles gab?
Fragend und leicht schulterzuckend blickte er die beiden im Wechsel an.
Was er mit dem grusligen Typen wollte?
Fast hätte Kadaj bei der Frage gelacht, ließ es aber sein.
Immerhin wollte Yazoo was von diesem und da sollte er ihn auch fragen.
Yazoo grummelte nur wegen der Bemerkung, schritt kurz in die Küche, kam aber kurz darauf wieder.
Scheinbar nur, damit er nicht gleich platzte.
Und da sagte man ihm ständig nach, er würde sich anstellen.
Yazoo war da um einiges schlimmer und er war es doch, der nicht in die Pötte kam!
Kadaj war da immerhin schon weiter, kuschelte mehr oder weniger fast schon auf dem Sofa und doch stutzte er, als er Renos leises Gemurmel hörte.
Ob auch Vampire der Körperkontrolle unterzogen werden konnten? Ein berechtigter Gedanke, den Reno da laut aussprach.
Yazoo sah ebenfalls sorgenvoll aus, seufzte und strich sich durch die Haare.
Vincent hatte Sephiroths Fähigkeit durch einen Biss erkannt, allerdings wurde er durch etwas unterbrochen und konnte etwas nicht ganz deuten.
Yazoo seufzte abermals und sah zu Kadaj zu Reno. „Ich schätze mal, dass Herr Grusel nochmals antraben muss. Ob es ihm nun gefällt oder nicht."
Ach Vincent sollte nochmals herkommen?
Und warum?
Aber so wie Yazoo wirkte, meinte der das durchaus ernst und mal ohne Hintergedanken.
„Dann ruf ihn an", merkte Kadaj an, hatte dazu nicht mehr zu sagen, denn immerhin war das nun Yazoos Sache und nicht seine. Er blieb lieber sitzen, kuschelte sich an Reno an und genoss noch die derzeitige Ruhe, die allerdings je unterbrochen wurde, als die Tür aufging und Loz reinpolterte.
Er hatte also auch Feierabend und Tifa scheinbar seltsame Laune, weswegen der große Teddybär nun ebenfalls das Wohnzimmer betrat.
Loz sagte jedoch vorerst nichts, holte sich stattdessen ein Bier aus der Küche und setzte sich zu Yazoo.
Wohlgemerkt auf die Lehne des Sessels, da Yazoo galant den ganzen Platz einnahm und gerade nach seinem Handy suchte.
Freie Meinungsäußerungen über gewisse Personen durfte man hier nicht haben, aber das hatte der Rothaarige auch schon ein bis zwei Tage zuvor festgestellt.
Diese Menschen schienen nicht so locker zu sein, was solche Äußerungen angingen.
So deutete der Vampir jedenfalls das Grummeln Yazoos und das kurzzeitig Zurückziehen in die Küche.
Und nun schien er auch noch was in den Raum geworfen zu haben, woran die beiden nie gedacht hätten.
War dieser Gedankengang so abwegig?
Nein, so sorgenvoll wie die beiden Menschen nun aus der Wäsche schauten, war es ein guter Gedanke, je nachdem wie man es betrachtet.
Reno lächelte. "Ich glaube, Vampire kann man nicht ganz so leicht kontrollieren! Es kommt bestimmt mit auch die mentale Einstellung..."
Und noch bevor Kadaj sich nun vielleicht angegriffen fühlen konnte, erklärte Reno sich rasch. "Ich will damit nicht sagen, dass du schwach bist, Kadaj. Aber Gefühls-technisch bist du Noctis gegenüber schon angeschlagen."
An für sich wollte er diesem Mr. Grusel nicht noch mal gegenübertreten.
Er empfand es als anstrengend!
Vielleicht entspannend für einen Menschen, doch als Vampir vermochte er nicht in dessen Nähe zu verbleiben.
Doch das Wissen von ihm ist sehr wohl nützlich und da nun auch Reno in dieser Sache mit drin steckte, musste er es eben ausharren.
Das Ankuscheln von Kadaj war dafür umso angenehmer!
Ungern würde er ihn auch alleine mit diesem Problem lassen, dazu hatte er bereits einen zu großen Narren an diesem Menschen gefressen!
"Wenn die Tür immer so geöffnet wird, dann hält sie wirklich nicht sehr lange..", seufzte er schnaufend, als Loz herein polterte.
Dieser Bruder schien sich aber weniger daran zu stören, dass Vampir und Mensch so dicht aneinander saßen.
Etwa toleranter?
Oder eine längere Leitung?
War ihm auch egal, lieber legte er seinen Kopf an den von Kadaj, vielleicht könne er dieses sichere Gefühl an dessen Seite noch ein wenig genießen.
Vampire konnte man also nicht so leicht kontrollieren?
Nun ja, wenn Kadaj sich Chaos so betrachtete, war der auch nur schwer zu kontrollieren und der war nicht mal ein Vampir.
Sephiroth war ebenso schwer zu bändigen, selbst als Mensch war er so präsent, dass es sich wirklich niemand getraut hatte, ihn in irgendeiner Weise verbiegen oder gar unterdrücken zu wollen. Angegriffen fühlte sich Kadaj dadurch nicht.
Immerhin war er menschlich, dazu stand er seit Beginn seines plötzlichen Lebens immer im Schatten des Generals und Vampire waren eben Wesen, die man mit Vorsicht genießen sollte. Kostproben hatte Kadaj reichlich bekommen, auf die konnte er nun gut und gerne verzichten.
Leider war das Leben kein Ponyhof und er musste sich damit auseinandersetzen.
Ob er nun wollte oder nicht.
Daher lächelte Kadaj auch. „Noctis war schon immer besser als ich. Er beherrschte Techniken, davon kann ich nur träumen."
Mehr wollte er zu dieser Person nicht sagen, denn scheinbar änderten sich Menschen, wenn sie zu Vampiren wurden.
Die einen ins Positive und andere eben leider ins Negative. Freundschaft zählte dann nicht mehr, aber scheinbar dumme und haltlose Versprechen, die man sich im Rausch des Alkohols gegeben hatte.
Kadaj schnaubte kurz, sah dann aber auf, als Reno von der Tür sprach und schmunzelte.
Ja, Loz war zwar der Älteste, aber er führte sich manchmal wie der Elefant im Porzellanladen auf.
Nicht absichtlich.
Allerdings machte ihn diese Art auch so liebenswert und knuffig, wie ein übergroßer Teddybär.
Vermutlich mochten Denzel und Marlene ihn genau deswegen, oder aber auch, weil Tifa ihn auf ihre Art mochte.
„Notfalls muss morgen doch eine Neue her", murmelte Kadaj in Gedanken versunken, spürte dabei, wie Reno den Kopf an den seinigen lehnte und schloss kurz die Augen.
Yazoo telefonierte derweil mit Vincent und Loz trank sein Feierabend-Bier.
Eigentlich alles ganz harmonisch, wenn man mal die Vampire wegdachte.
Jedoch waren diese echt.
Kein Traum, keine Fantasie eines Autoren und gefährlicher, als es Graf Dracula je hätte sein können.
Kadaj öffnete die Augen, sah zu Loz.
„Wie geht es Tifa?", wollte er wissen, denn mit Sicherheit hatte sie von der Gefahr schon gehört. „Es geht schon. Sie macht sich Sorgen wegen der Kinder."
Verstehend nickte Kadaj, denn die beiden waren zwar älter geworden, waren aber dennoch Kinder.
Marlene eher noch als es Denzel mit seinen mittlerweile 14 Jahren war.
Wirklich sicher waren sie bei Tifa nicht, auch wenn Cloud dort wohnte.
Er war ständig unterwegs und Tifa konnte zwar ordentlich austeilen, aber gegen Vampire hätte auch sie vermutlich kaum eine Chance.
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Vampires don't die ✔
FanfictionDer Vampir Reno liegt halb bewusstlos in einer Seitengasse, mitten in Midgar. Ziemlich mitgenommen lehnt er zusammengesunken an einer Häuserwand. Jedoch bleibt er da nicht liegen, denn er wird von einem silberhaarigen Jungen, in dessen Haus mitgenom...