Alte Bekannte

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Kadaj schnaubte kurz, sah dann aber auf, als Reno von der Tür sprach und schmunzelte

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Kadaj schnaubte kurz, sah dann aber auf, als Reno von der Tür sprach und schmunzelte.
Ja, Loz war zwar der Älteste, aber er führte sich manchmal wie der Elefant im Porzellanladen auf.
Nicht absichtlich.
Allerdings machte ihn diese Art auch so liebenswert und knuffig, wie ein übergroßer Teddybär.
Vermutlich mochten Denzel und Marlene ihn genau deswegen, oder aber auch, weil Tifa ihn auf ihre Art mochte.
„Notfalls muss morgen doch eine Neue her", murmelte Kadaj in Gedanken versunken, spürte dabei, wie Reno den Kopf an den seinigen lehnte und schloss kurz die Augen.
Yazoo telefonierte derweil mit Vincent und Loz trank sein Feierabend-Bier.
Eigentlich alles ganz harmonisch, wenn man mal die Vampire wegdachte.
Jedoch waren diese echt.
Kein Traum, keine Fantasie eines Autoren und gefährlicher, als es Graf Dracula je hätte sein können.
Kadaj öffnete die Augen, sah zu Loz.
„Wie geht es Tifa?", wollte er wissen, denn mit Sicherheit hatte sie von der Gefahr schon gehört. „Es geht schon. Sie macht sich Sorgen wegen der Kinder."
Verstehend nickte Kadaj, denn die beiden waren zwar älter geworden, waren aber dennoch Kinder.
Marlene eher noch als es Denzel mit seinen mittlerweile 14 Jahren war.
Wirklich sicher waren sie bei Tifa nicht, auch wenn Cloud dort wohnte.
Er war ständig unterwegs und Tifa konnte zwar ordentlich austeilen, aber gegen Vampire hätte auch sie vermutlich kaum eine Chance.

Auch wenn Kadaj von sich selber behauptete, stetig im Schatten des nun gewandelten Menschen gelebt zu haben, so glaubte Reno nicht daran.
Jemand, der so verbissen sich an ein unmoralisches Versprechen festhält, kann nicht besser sein.
Ein angenehmer Moment der Stille trat ein, das ruhige Atmen von Kadaj war laut und deutlich zu vernehmen, die Schlücke von Loz und weiter im Hintergrund, fast jedes Wort vom telefonierenden Yazoo. Manchmal sind zu gute Ohren wirklich nicht hilfreich.
Auch er öffnete die Augen, als die Stimme Kadajs zu vernehmen war. Ruhig hörte er zu.
Also wurden nicht nur Unschuldige mit hereingezogen, sondern auch noch wehrlose Kinder.
"Gibt es keinen sicheren Ort, bei dem die beiden unterkommen können?"
Wobei, wenn er seine eigene Frage nun beantworten würde, kämen ein 'Nein' hinaus.
Vampire vermehren sich zurzeit wie Zecken, wo sollten da schon Kinder sicher sein?
Schließlich gähnte der Rothaarige, drückte Kadaj vorsichtig von sich und stand ebenso vorsichtig auf.
Erstmal lang strecken.
Dabei knackten ein bis zwei, drei Knochen bei ihm.
"Ihr seid ja nun da, dann kann ich ruhig gehen, oder?" Reno sah erst mal fragend zu Loz, dann zu Kadaj.
Eigentlich mochte der Vampir nicht gehen, aber er bekam Hunger und bevor er über Kadaj herfällt, ging er lieber auf die Jagd.
Zwar glaubte er kaum, dass Loz und Yazoo was ausrichten können, falls noch so ein irrer Neugeborener hier antanzt, doch was muss, das musste.

Ob es einen sicheren Ort für Kinder gab, noch dazu für Denzel und Marlene?
Kadaj überlegte, doch bevor er antworten konnte, hatte Yazoo bereits aufgelegt und die Frage Renos gehört. „Mir fällt nur eine Sache ein, wo die Kinder sicher wären und das wäre oben in der Luft. Cid sein Flugschiff wäre sicher, außer Vampire können fliegen."
Ein Luftschiff?
Klar, Cid kannte die beiden Kinder und sie vertrauten ihm.
Yazoo war manchmal echt genial, das musste Kadaj ihm lassen und nickte zufrieden. „Vincent hat doch einen recht guten Draht zu Cid."
„Ja, den hat er. Fragen wir ihn nachher. Er ist auf dem Weg", merkte Yazoo an und sah verwirrt auf, als Reno so plötzlich Kadaj wegdrückte.
Zwar vorsichtig, aber dennoch drückte er Kadaj weg.
Scheinbar verstand der aber, setzte sich für seine Verhältnisse wieder normal hin und sah auf.
„Du kannst gehen und du hast ja gehört, dass Vincent gleich kommt", erwiderte Kadaj ruhig, ehe er Platz machte und Loz neben sich ließ, da dem der Sessel zu unbequem war.
„Genau und wenn doch so ein Blutsauger kommen sollte, dann blase ich dem den Schädel weg", grinste Yazoo amüsiert, zückte seine Schusswaffe und steckte locker wieder weg.
Ja, den Kopf sollte man dann aber auch treffen, dachte sich Kadaj, denn Yazoo schoss zwar gut, aber hatte nie auf Köpfe gezielt.
Ebenso Loz.
Kadaj hingegen schon, wobei er seine Zwillingsklinge hatte und die ohnehin rasiermesserscharf war und perfekt Körperteile abtrennen konnte. Ausprobiert hatte Kadaj das aber nicht.
Noch nicht!
Allerdings würde er, wenn Noctis vor ihm stehen würde...
Er würde ihm ohne mit der Wimper zu zucken, den Kopf abschlagen und den nächsten Abhang runter-kicken.
Nette Vorstellung. Fußball mit einem Kopf spielen.
Gehässig grinste Kadaj, stand dann aber doch auf und war dann doch so nett und brachte Reno zur Tür.

"Nein, eigentlich können wir nicht fliegen, da oben sollten sie also sicher sein!", meinte er, während er sich streckte.
Erst wollte er noch etwas anmerken wegen Vincent, ließ es aber dann doch sein.
Immerhin kennen die sich ja alle schon lange und nur, weil er ihm gruselig erscheint, heißt es ja nicht, dass er nicht Sicherheit bieten konnte.
So nickte er, musste aber leise Schmunzeln, als er das von Yazoo hörte. Reno zweifelt keineswegs an deren Fähigkeiten, dennoch glaubte er dann doch eher an Vincent, als an die beiden.
Lieber nichts dazu sagen, sonst sind die noch Beleidigt.
"Also schön, dann gehe ich mal", lächelte er leicht und bewegte sich schon Richtung Tür.
Er ließ sich gerne begleiten, vor allem von Kadaj.
"Dein Grinsen eben... du kannst zwar echt süß und knuffig aussehen, aber das eben war wirklich das Gegenteil davon. Galt bestimmt Noctis?", fragte er, öffnete die Tür und ging schon mal hinaus.
Kurz sah er an dem Menschen vorbei, Richtung Wohnzimmer.
"Ich vertraue euren Fähigkeiten ja, aber ich glaube die zwei überschätzen sich etwas, was meine Gattung angeht.." Besorgt blickte er ihn an, stützte sich an den Türrahmen ab und lehnte sich flüchtig zu Kadaj hinüber, hauchte ihm ebenso flüchtig einen Kuss auf die Stirn.
Er weiß nicht, was da gerade über ihn gekommen ist, doch er machte sich Sorgen und wollte wirklich ungern gehen.
"Ich beeile mich mit dem Abendessen!", lächelte er Kadaj zu und ließ seiner Aussage dann Taten folgen.
Rasch bewegte er sich vorwärts, zu schnell für ein menschliches Auge. Doch er wollte auch schnell wieder da sein.

Sein Grinsen war also das Gegenteil von süß und knuffig.
Stimmte sogar.
Er grinste selten süß bis knuffig, eher böse, kalt, herablassend und jenseits von dem, was andere unter einem netten Lächeln sahen.
Aber ja, es galt gedanklich Noctis und seinem störenden Kopf, der mittlerweile alles machen konnte.
Da musste man das Kopfkino doch mal kurbeln lassen und sich an Dingen erfreuen, die nicht real waren.
„Ja, es galt Noctis, aber eher seinem rollenden Kopf", merkte Kadaj leise an und blieb verwundert in der Tür stehen.
Seine Brüder unterschätzen sich und Vampire also.
Nun ja, wenn Reno meinte.
„Du hast wohl... aja..." Kadaj sprach nicht weiter.
Nicht, weil er nicht wusste, wie er das sagen sollte, sondern eher, weil er auf die Stirn geküsst wurde.
Ein solcher Kuss hatte eine Bedeutung.
Tifa hatte das mal erklärt, weil Loz das bei ihr und Marlene auch immer tat.
Blinzelnd und den Kopf schüttelnd sah er Reno nach, wusste nicht, was er dazu sagen sollte und schloss stattdessen die Tür und tappte immer noch sichtlich verwirrt zum Wohnzimmer.
„Was hast du denn?", fragte Yazoo und sah Kadaj an, als dieser sich fast in Gedanken neben das Sofa setzen wollte.
Loz fing ihn gerade noch so ab und zog ihn etwas unsanft auf die Couch. „Ich?"
„Nein,du!" Yazoo schüttelte den Kopf, stand dann aber auf und sah aus dem Fenster raus.
Draußen war es stockdüster, kaum ein Mensch war zu sehen und einige der Straßenlaternen gaben bald ihren Geist auf.

Wie er sich das gedacht hatte, bekam er seine Bestätigung zu Noctis. Konnte er aber auch zu gut verstehen.
Doch nun musste er wirklich seinen Hunger stillen und da bestimmt schon bekannt war, dass er sich bei Menschen eingenistet hatte, ging er lieber wieder außerhalb auf die Jagd.
Sein Hunger war auch inzwischen so groß geworden, dass seine Beute die heutige Nacht nicht überleben wird.
So schaltete sich seine Vernunft nun aus und seine wilden Instinkte erwachten und rasch stiegen ihm da ein bis zwei leckere Quellen in die Nase.
Leider beides Fehlanzeige gewesen, beide Leichen schon ausgeblutet. Murrend sah er sich weiter um, vernahm nicht nur Leckerbissen, sondern auch Artgenossen!
"Hier wimmelt es nur so von denen...", stellte er leise murmelnd für sich fest und setzte sich nun auch das Ziel, vielleicht ein wenig über den kommenden Krieg herauszufinden.
Dafür müsste er sich aber erst beweisen und sich mit "Anderen" seiner Art anlegen.
Schnell fand er da auch welche, machten selber gerade Jagd auf Menschen.
So ließ er ihnen erst mal die mühsame Arbeit voll richten, die Beute zusammenzutreiben, ehe er sich da einmischte und mit drum rangelte.

Gerade, als einer der anderen Vampire ein Zeichen gab, um die Beute, in dem Falle die Menschen in die Enge treiben sollten, sah einer direkt zu Reno und fing an zu knurren.
Nicht nur, dass dieser ihr Revier betreten hatte, nein, er wollte scheinbar auch noch etwas vom Kuchen abhaben.
Neugierig traten zwei von vier Vampiren auf Reno zu, erkannten von Weitem schon, dass dieser nach Mensch roch und genüsslich leckten sie sich über die Fangzähne.
„Du riechst wirklich sehr nach Mensch!", gurrte der Jüngere und schnupperte an Reno, als sei er ein Hund, der von einem Anderen begrüßt wurde. „Den Geruch kenne ich sogar. Ist dem von Sephiroth sehr ähnlich." „Bähhh..." Der Andere schüttelte sich und verzog das Gesicht.
„Sephiroth ist nen Verräter. Der hat sich bei diesem Vincent eingenistet."
„SCHLUSS JETZT!" Ein weiblicher Vampir trat auf die beiden Streithähne zu, musterte aber neugierig Reno.
„Was für ein hübscher Junge", stellte sie lächelnd fest und schlich um ihn herum.
Dann aber wandte sie sich wieder an die beiden anderen. „Steht nicht so blöd herum. Fangt mir das Essen ein und dann lasst uns speisen."
Wieder wandte sie sich an Reno.
„Du bist eingeladen", schnurrte sie verführerisch.

Reno knurrte ebenso zurück, ließ sich das auch nicht so einfach bieten, dass der eine ihm so nahe kam.
Finster blickte er die beiden an, sagte nichts zu seinem menschlichen Geruch und grinste nur, als Sephiroth fiel.
"Was habt ihr denn mit dem zu schaffen?", fragte er, grinste noch mehr, als ein weiblicher Vampir hervortrat und die beiden andere scheuchte.
Still, aber locker blieb er stehen, als sie ihn so rundherum musterten und lächelte schließlich ebenso verführerisch zurück.
"Oh wie freundlich von euch, dem sage ich nicht ab!", ging er auf die Einladung ein.
Sollte er da vielleicht zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen haben? Hoffentlich war das kein zu gefährliches Spiel, was er hier trieb.
So folgte er ihr, war immerhin ihr Gast und freute sich wirklich auf das Abendmahl.
"Ich muss mich entschuldigen, ich bin einfach so in euer Revier eingetreten. Doch ich bin nur ein Reisender, alleine unterwegs und lass mich hier und dort mal nieder", erklärte er sein Eindringen.

Was sie mit Sephiroth zu schaffen hatten?
Eigentlich nichts, bis er auftauchte, gebissen wurde und ihren Anführer getötet hatte.
So jedenfalls erklärten sie Reno die Kurzversion, als dieser sich zu einem gemeinsamen Mahl anschloss.
Allerdings war das Vampirmädchen nicht dumm, nickte auf Renos Worte hin, er würde ein Reisender sein und sich hier und da mal niederlassen. Noch sagte sie nichts, wies stattdessen die drei Anderen an, ihr Abendessen einzukesseln und dann erst mischte sie sich ein.
Eine kleine Gruppe von Teenagern.
Nicht älter als 16 Jahre alt und der unschuldige Geruch war mehr als verlockend.
Neugierig sah sie zu, wie ihre Kollegen blitzschnell agierten, einen nach dem Anderen k.o. schlugen und erst dann, trat sie näher und erntete die Früchte der süßen Jagt.
Bevor sie jedoch die Zähne in eines der Opfer schlagen konnte, packte sie jemand von hinten und sah sie grimmig an.
„Na, na, na. Geht man so mit seinesgleichen um?"
Das Vampirmädchen zuckte heftig zusammen, starrte hinter sich und ihr war, als würde der Andere tief in ihren Geist eindringen." W-wer bist du?" Der wesentlich ältere Vampir lachte dunkel, antwortete ihr jedoch nicht, sondern trennte ihr mit einem Ruck den Kopf ab, ehe er ihn achtlos fallen ließ.
„Immer noch so naiv wie früher, Reno." Er schüttelte den Kopf und sah, wie die Anderen buchstäblich die Flucht ergriffen.
„Schwächlinge, nichts als Schwächlinge", seufzte Angeal und wandte sich Reno wieder zu.

Ein wenig verwirrt war er schon von dieser Gruppe, hatte Sephiroth, ein gefürchteter Mensch, sich wandeln lassen?
Gut, dass er dann den Anführer tötete, damit hatte der Rothaarige gerechnet, aber irgendwas fand er komisch an dieser Sache.
Also nichts mit Körperkontrolle durch einen anderen Vampir?
Sollte der Typ schon so alt gewesen sein, dass er unachtsam war?
Ruhig schaute er dem Spektakel zu, sie hatte die Anderen wirklich gut im Griff, dass diese so unbeugsam ihrer Anweisung Folge leisteten.
Und durchaus könnte er heute satt werden, sah aber ebenso erschrocken, als hinter ihr ein Weiterer auftauchte, einer, der nicht zu denen gehörte. "Was zum..?"
Wie war denn seine Frage zu verstehen?
Alle, bis auf Reno, flüchteten.
"Muss ich dich kennen?" Hatte er Reno mit seiner Frage gemeint?
Schien, als hätte man Reno also eine Falle gestellt, wenn der Andere ihm so kam.

Wie jetzt, musste er ihn kennen?
Angeal wirkte verwirrt, dann aber fiel ihm ein, dass es noch jemanden gab, der nach seiner Wandlung alles vergessen hatte.
Scheinbar waren nur Genesis, Sephiroth und er selber in der Lage, sich vollständig zu erinnern.
Angeal seufzte und schmunzelte, als er Reno so ansah.
„Du bist ein ganzes Stück gewachsen, aber menschlich bist du nicht mehr", merkte er an, sah dabei auf die Jugendlichen und zuckte mit den Schultern.
„Essen musst du was, du siehst nämlich ein wenig ausgehungert aus", stellte er fest und sprach weiter.
„Nur zu, bedien dich. Ich hab schon gegessen und bin eigentlich auch nur auf der Suche nach meinem verloren gegangenen Welpen. Du hast ihn nicht zufällig gesehen?"
Kurz beschrieb er Reno Zack, aber da der sich genauso wenig erinnerte, hatte er diesen bestimmt nicht gesehen.

So wie der Andere gerade schaute, musste Reno ihn kennen!
Ja, so wie der auch mit ihm sprach, musste er ihn definitiv kennen.
"Nein, leider nicht. Wäre aber super, wenn du mir deinen Namen nennen könntest. Und was meintest du eben, bevor du sie hingerichtet hast?", fragte er weiter.
Das lässt er sich nicht zweimal sagen und stürzte sich auf die Jugendlichen, welch ein Festmahl und alle für ihn!
Damit sollte er eine Zeitlang haushalten können.
Er sieht immerhin nicht nur ausgehungert aus, er ist ausgehungert.
Da von dem Anderen keine Feindseligkeit ausging, brauchte er auch nichts zu befürchten.
"Sorry, aber so einer ist mir nicht untergekommen!", zuckte er mit den Schultern und leckte sich das Blut von den Lippen.
"Du hast mir zwar ein Festmahl beschert, aber ausfragen kann ich die nicht mehr", seufzte er und musterte Angeal.
Vielleicht hat der eine Ahnung von allem.
"Sag, stimmt es, dass Sephiroth von solchen gewandelt worden ist?" Skeptisch hob er eine Augenbraue.
"Und wie konntest du deinen Welpen verlieren?"

Angeal lachte hell auf, als Reno seinen Namen wissen wollte und auch, was er zuvor gemeint hatte.
Es wunderte ihn ein bisschen, dass Reno es selbst nicht erkannt hatte, aber vielleicht hatte er auch eine Art Blockade?
„Mein Name ist Angeal und was ich vorhin meinte?" Er lief ein wenig herum, sah dem ausgehungerten Reno kurz beim Essen zu und seufzte, als er hörte, dass er Zack nicht gesehen hatte.
„Du kannst keine Gedanken lesen, oder? Die junge Dame hat in deinem Kopf herumgewühlt und sie sah Dinge, die bereits geschehen sind. Hätte ich sie nicht getötet, wären deine Menschen jetzt in Gefahr", erklärte er wissend, denn auch Angeal konnte sowohl Gedanken lesen, als auch dahinter kommen, was ein normaler Vampir plante.
Bei Genesis sah das anders aus.
Er konnte sich komplett sperren, verhindern, dass man in seinen Geist eindrang und Informationen erhielt.
Wieder entwich ihm ein Seufzen und er blickte Reno erneut an, als er etwas von Sephiroth wissen wollte. „Ja, Sephiroth wurde von einem dieser Vampire gewandelt. Allerdings von dem Ältesten und der war recht mächtig. Aber machen wir uns mal nichts vor. Unser ehemaliger General hat das Kämpfen nicht verlernt und weiß sich zu wehren."
Außerdem hatte er ein paar hübsche Fähigkeiten übernommen.
Einige waren sogar recht nützlich im Kampf gegen Genesis.
Allerdings war es fraglich, auf wessen Seite er kämpfen würde.
Angeal war sich da nämlich nicht ganz so sicher.
Wie er aber Zack verlieren konnte, war selbst ihm schleierhaft.
Okay, Zack war noch jung und sprunghaft, wollte die Welt entdecken und der Gefahr ins Auge sehen.
Hatte ihn menschlich gesehen auch das Leben gekostet und er hatte ihn gewandelt, weil er nicht bereit war zu sterben.
„Zack ist etwas sprunghaft, er..."
„Bin ich nicht!" Zack stand plötzlich hinter ihm und das nicht alleine.
Auf dem Arm trug er einen Welpen.
Verletzt an seinem Bein und am Zittern. „Ich hab den kleinen Kerl hier gefunden und er ist verletzt", erklärte er Angeal und dieser nickte.
„Dann sollten wir ihn rasch versorgen, denn das Blut könnte hungrige Vampire anlocken."

Angeal ...
Hm, irgendwie sagte ihm der Name etwas, aber er wusste nicht woher. Vielleicht hatte er ihn mal gelesen?
Seine Gedanken hielten ihn jedenfalls nicht vom Essen ab, dazu waren diese Teenager zu lecker!
Etwas fragend schaute er schließlich auf, wischte sich die Reste an Blut von den Lippen und stellte sich wieder hin.
"Kann das jeder Vampir?" Diese Frage interessierte ihn eher, als die Tatsache, dass auch dieser Vampir nun etwas von Renos Menschen wusste. Wieso war er ein Vampir ohne Fähigkeiten?
Oder hatte er welche, ohne sie je genutzt zu haben?
Dann stimmte wenigstens das, was diese Wilderer kurz vor ihrer Flucht erzählten.
"Konnte nur sie in meinen Kopf sehen, oder die anderen auch?" Er wollte sichergehen, dass Kadaj und seine Brüder sicher waren.
Jedoch wenn es sich eher um Schwächlinge gehandelt hatte, dann würden die drei mit denen locker fertig werden.
Leicht näherte er sich Angeal, blieb aber auf Distanz und sah an ihn vorbei, als dieser ihm erst erklärte, der verlorene Junge sei sprunghaft und kurz darauf dieser hinter ihm auftauchte.
Sofort erkannte der Rothaarige das sanfte Wesen in diesem und lächelte. "Wie wahr, vielleicht sollten wir aus dieser Gegend auch verschwinden. Hier scheinen sich viele aufzuhalten", gab er einen Beitrag dazu.
Ob es den beiden recht war, dass er sich ihnen kurz anschloss?

Reno hatte seine Fähigkeiten wohl noch nie ausprobiert, so wie das klang? Angeal schmunzelte daher auch.
„Jeder Vampir kann untereinander Gedankenlesen, allerdings nur wenige auch bei Menschen", erklärte er Reno wissend und seufzte kurz über Zack und den kleinen Hund.
Was schleppte er auch immer verletzte Tiere an?
Die machten nur Sorgen und brauchten Futter.
Aber gut, er konnte Zack noch nie etwas abschlagen, auch nicht, als er noch lebte.
Von hier verschwinden?
Eine gute Idee, immerhin roch er andere Vampire und diese wiederum konnten auch sie riechen. „Gehen wir und wenn du wissen willst, was für Fähigkeiten in die stecken, solltest du dich beißen lassen. Durch eine kleine Blutprobe von dir kann man das durchaus feststellen und dann kannst du dich damit auseinandersetzen."
„Wie, der kennt seine Fähigkeiten nicht?" Zack sah verwirrt zu Reno und sein Mund klappte auf. „Wie konntest du die letzten ..ähm Jahre? Überleben?", wollte er wissen, wurde aber unsanft von Angeal geschüttelt und ermahnt.

Diese Aussage überraschte ihn nun sehr, denn Gedankenlesen bei anderen Vampiren hatte er noch nie...
Na ja, wird wohl mit dran liegen, dass er den meisten aus dem Weg geht und eher für sich alleine lebte.
Daher hatte er es auch nie in Erwägung gezogen, es mal auszutesten.
So wie bei diesen Vampiren hier.
Aber es gab auch kein Handbuch dazu, wie so ein Vampirleben funktionierte.
Wäre wohl zu einfach...
Verwirrt sah er erneut zu Angeal. "Mich beißen lassen?"
Welchen Sinn hätte es denn, sich von einem Vampir beißen zu lassen?
Ah, auf dumme Fragen folgten sogleich auch Antworten.
Grummelnd blickte er Zack an.
"Verzeih, dass ich bisher eher für mich lebte...", gab er ihm doch tatsächlich eine Antwort.
"Ehm.. Ich frage wirklich ungern, würde einer von euch mich dann beißen? Ihr kommt mir bisher am sympathischen rüber... Äh, also nicht gerade hier, ich komme gerne mit, wenn es euch recht ist?" Ungern mochte er Kadaj weiter zu Last fallen und wenn diese Methode eine Möglichkeit war, stärker zu werden, dann wollte er sie nutzen.
Na ja, von Sephiroth mochte er sich ungern beißen lassen und dieser Noctis würde ihm kaum diesen Gefallen tun, höchstens im Austausch von Kadaj.

Reno war also wirklich unwissend.
Angeal schüttelte den Kopf, nicht aber wegen Reno, sondern wegen Zack. Aber das hatte er ja bereits geklärt.
„Ja, dich beißen lassen. Allerdings kann das nicht jeder. Nur sehr mächtige Vampire, so wie Sephiroth, Genesis oder ich", erklärte Angeal weiter und lauschte schweigend den weiteren Worten Renos, der Zack pampig eine Antwort gab.
Reno wollte also gebissen werden?
Nun gut, wenn er das wollte!
Allerdings war das recht zehrend an den Kräften.
„Gut, ich werde dich beißen. Wir sind ohnehin auf dem Weg nach Midgar und an einem etwas ruhigeren Ort werde ich dich beißen. Es ist allerdings so, dass du danach erst mal Ruhe brauchst. Der Biss ist nicht nur schmerzhaft, er beraubt dich auch kurzzeitig deinen Reserven", erklärte Angel Reno ernst.
Ob er nun immer noch wollte?
Aber so wie er aussah, war er wohl recht entschlossen.

Also doch nur drei, der erste fiel für ihn aus und der zweite sowieso.
Er freute sich, als er solch eine positive Antwort von ihm bekam, ehrlich gesagt, hatte er nicht damit gerechnet.
"Den Schmerz werde ich schon ertragen, es gibt Schlimmeres", gab er ernst von sich, zum Beispiel Kadaj zu verlieren!
"Wenn du von 'erst mal Ruhe' und 'kurzzeitig' sprichst, meinst du das in unseren Jahren oder in Menschenjahren?" Was würde es ihm bringen, wenn er mehrere Jahrhunderte außer Gefecht gesetzt wäre?
Dann würde er lieber so wie er zurzeit war, Kadaj an der Seite beistehen. Er überwand die kleine Distanz, die er bisher noch aufrechterhalten hatte, hob zwischenzeitlich eine kleine Decke auf und reichte sie Zack. "Damit der kleine nicht so friert!", deutete er auf den noch immer zitternden Welpen in dessen Armen.
"Ich gehe das Risiko an, wenn es mir weiter hilft, muss ich es in den Kauf nehmen!" Reno sah ernst und entschlossen zu Angeal.

Gut, Reno würde den Schmerz aushalten.
Dazu waren nur wenige bereit.
Alleine sich von einem anderen Vampir beißen zu lassen, war für viele einfach zuwider.
„Ja, es gibt Schlimmeres", lächelte Angeal und fuhr fort. „Wenn ich von Ruhe spreche, dann meine ich Menschenjahre. Du wirst drei Tage brauchen, bist aber dennoch wach, kannst aber nicht kämpfen und sonst irgendwas machen."
Skeptisch besah er sich die Decke, die Reno Zack reichte und der damit den kleinen Hund zudeckte, damit er nicht fror.
Der Kleine wimmerte, schien erneut Schmerzen zu haben.
„Gut, dann lass uns gehen", merkte Angeal an.
Dann aber fiel ihm etwas ein.
Der Hund musste versorgt werden und ein Tierarzt wäre zu auffällig.
„Du kennst Menschen, Reno. Sie können nicht zufällig einen Hund verarzten?", wollte er wissen.

Es kam ihn schon komisch vor, sich als Vampir von einem anderen Vampir beißen zu lassen, aber wenn es half, dann war es ja auch egal! Erleichtert atmete er aus, nur drei Tage, das sollte kein großes Problem darstellen.
"Sehr schön, das reicht mir aus." Er nickte Angeal zu, war Aufbruch-bereit, sah ihn dann aber fragend an.
"Hmm... Einer von denen kann das bestimmt...", erzählte überlegend. Hilfsbereit war Kadaj jedenfalls, immerhin hatte er auch Reno mit heim gebracht.
Und einer der Anderen beiden hatte ihn zusammengeflickt.
"Medizinische Kenntnisse haben sie, ja. Soll ich den Kleinen hinbringen?", fragte er und deutete auf den Welpen.
Ob Zack ihn rausrückte ist zwar fraglich, aber der rothaarige Vampir ist sich auch nicht so sicher, ob er weitere Vampire anschleppen sollte. Ungern möchte er Kadaj beunruhigen, oder gar Cloud auf Angeal ansetzen.
"Sagt mal, habt ihr schon vom bevorstehenden Krieg gehört?", fragte er vorsichtig, es war gefährlich, sollten die beiden auf Genesis Seite stehen, dann würde Angeal ihn bestimmt nicht mehr helfen, aber sie kamen ihm einfach zu sympathisch rüber, als dass die zwei mit dem Monster gemeinsame Sache tun würden.

Reno war also mehr als bereit und Angeal sah ihm dies auch an.
Woher diese Euphorie?
Bestimmt dieser Mensch.
Ganz sicher sogar, denn Renos Kopf war mit diesem nicht nur voll, er sprach auch erneut von ihnen.
„Gut, denn der Kleine scheint Schmerzen zu haben und sein Wimmern lockt leider Artgenossen an." Angeal sah kurz zu Zack und dieser nickte. „Nimm ihn mit, ich denke, er ist bei Menschen ohnehin besser aufgehoben", merkte er an, auch wenn er ein klein wenig traurig dreinblickte, aber so war es besser für den kleinen Welpen.
Nochmals seufzte Zack, ehe er wieder ernst wurde und Angeal einen Blick zuwarf, als Reno wegen dem bevorstehenden Krieg fragte.
Gehört hatte er davon, aber reden tat er darüber ungern.
Demnach überließ er Angeal das Wort.
„Der Krieg hat bereits angefangen und ist unaufhaltsam. Hojo hatte versucht dem entgegenzuwirken, hat geforscht und versagt. Dennoch gibt es Ergebnisse. Allerdings müssten diese noch im Labor liegen und da dieses zu ShinRa gehört, haben wir da leider keinen Zutritt", erklärte Angel wissend.
Hojo war der erste Vampir überhaupt, war gegen Sonnenlicht immun und auch hatte er Techniken drauf, die einiges weit überschritten.
Was genau wusste aber niemand, denn auch das stand in seinen Berichten und wenn jemand dran käme, dann wohl Rufus selber.
„Genesis reiht sich einige Vampire an, darunter auch diesen Noctis. Ein Thronerbe aus einem benachbarten Land. Wir wissen aber nicht, wer ihn gewandelt hat. Ob es Hojo selber war oder jemand anderes."
Zack seufzte und blickte Angeal an. „Allerdings kämpfen wir gegen und nicht für ihn. Ich kenne Genesis noch aus meinem Lebzeiten und schon damals war er sehr von sich überzeugt." 

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