Prolog

123 7 4
                                    

Ich stand in der Dunkelheit, versuchte irgendetwas zu sehen, Umrisse zu erkennen, doch da war nur Kälte und Finsternis.

Nicht nur der Raum lag in einer beunruhigenden und allumfassenden Finsternis sondern ich hatte auch das dumpfe Gefühl das mein Herz davon betroffen war. Ich fühlte gar nichts, es schien versteinert zu sein, so als würde ich nicht ich sein, sondern irgendeine kalte Gestalt.

Ich schien mit meinen Augen zu sehen doch keinerlei Kontrolle über meinen Körper und meine Gefühle zu haben. Eine dunkle Erkenntnis schlich sich in meine Gedanken, wie eine Natter die sich hinterlistig an ihre Beute pirschte und ihr dann gnadenlos den letzten Todesstoß versetzte.

Was wenn ich zu dem geworden war wovor ich mich immer schon gefürchtet hatte, etwas in mir was nicht kontrollierbar war?

Was wenn ich keinerlei gutes mehr in mir trug?

Doch was war schon gut und böse, richtig und falsch?! Nur etwas was die Menschen sich erschaffen hatten oder wirklich etwas was in uns verankert ist, von dem Tag an, an dem wir zum ersten mal das Licht der Welt erblickt haben?

Man kann sich seine Wahrheit so zusammenbasteln wie man es möchte, doch am ende muss man sich wohl oder übel fragen was von dem bleiben wird was man sich erschaffen hat. Seien es sämtliche Besitztümer, Wahrheiten oder Überzeugungen, die man sein ganzes Leben sammelt.

Sein Leben und die dazugehörigen Schicksalsschläge kann man sich nicht aussuchen, doch man kann entscheiden wie man damit umgeht und wie man sich davon beeinflussen lässt. Ich fürchte dies ist alles was ich der Nachwelt hinterlassen werde, ich werde vergehen, doch ich wage zu hoffen das mein wissen was ich hiermit weitergeben möchte, bleiben wird.

Two Broken Souls | PausiertWo Geschichten leben. Entdecke jetzt