Kapitel 5 - My Demons

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Der Waldboden hatte sich in der Nacht wieder soweit ausgekühlt das er meinem ganzen Körper jegliche Wärme entzogen hatte und mich von meinem improvisierten Schlafplatz hochschrecken ließ.

Die Frage danach was Gestern Wirklichkeit gewesen war und was mein Verstand sich nur dazu gedichtet hatte, ließ mich schnell auf meine Beine kommen und zurück zu unserer Hütte eilen.

Alles was ich spürte war Kälte, diese kälte die alles in mir aufzufressen schien.

Mir war so kalt, so erschreckend kalt.

Die letzten Schritte bis zu unserer Tür rannte ich um endlich ein Gefühl der Befreiung zu verspüren, doch da war nur diese allumfassende Kälte.

Meine Hand strich gedankenverloren über das Holz unser nur noch in den angeln hängenden Tür, über die Klinke bis hin zu der Stelle wo ich mit meiner Schulter am gesplitterten Holz hängengeblieben war.

Mein Blick wanderte zu meiner Schulter wo die potenzielle Wunde hätte sein sollen, doch stattdessen war nur makellose, glatte Haut zu sehen, keine Spur von einer Verletzung oder dergleichen.

Hatte ich mir nur alles eingebildet?

Verzweifelt versuchte ich mir dies logisch zu erklären kam aber bedauerlicher weise zu keinem Schluss.

Ich schaute mich nach der Gestalt meines Vaters um, doch egal wie lange ich auf den Platz starrte wo er eigentlich hätte liegen sollen, konnte mein Verstand einfach nicht begreifen das er nicht da war.

Blanke Angst fraß sich in meine Gedanken und nahm mir jeglichen Raum zum nachdenken.

Wind strich durch meine Haare, wirbelte sie herum und nahm den letzten Rest meiner Gelassenheit mit sich.

Es wurde Zeit endlich Antworten zu finden und dieser Ungewissheit ein ende zu bereit!

Auf einmal machte mir diese Kälte nichts mehr aus, nein sie war sogar herzlich willkommen alles zu betäuben was so furchtbar schmerzte.

Irgendjemand musste mich aufhalten, musste verhindern das das dunkelste was in mir verschlossen lag ausbrach.

Dachte ich verzweifelt und konnte nur hoffen.

Ich lehnte mich gegen die Hauswand und ließ mich langsam auf meine Knie sinken, schloss meine Augen und atmete mehrmals tief ein und aus.

Schlagartig schoss meine Hand nach oben und umschloss ein Handgelenk.

Ich schaute verblüfft nach oben und betrachtete was ich da gerade tat.

Dann ganz langsam beäugte ich die Person die plötzlich vor mir aufgetaucht war und dessen Arm ich in einem stählernen Griff festhielt.

Männlich, etwa 1,88 groß, schwarzes Haar, stechend grüne Augen die mich erschrocken angafften.

Ich wollte meiner Hand befehlen los zu lassen doch alle Befehle die mein Gehirn los schickte wurden schlicht und ergreifend von meinem Körper ignoriert.

Der Unbekannte versuchte sich loszureißen, doch anscheinend hatte er meine Kraft unterschätzt, genau wie ich.

Der Mann war schon dabei seinen Dolch zu ziehen, da reagierte mein Körper auch schon auf seine Bewegung.

Ich sprang auf und nutze seine Verblüfftheit aus um hinter ihn zu gelangen und seinen Arm den ich immer noch im festen Griff hielt an seinen Rücken zu pressen. In der darauffolgenden Sekunde entschied sich mein Körper die Waffe zu beseitigen, indem ich ihm mit einem sauber ausgeführten Tritt die Waffe aus der Hand befördern wollte.

Doch so weit kam es gar nicht, denn aus meinem Augenwinkel sah ich wie ein Schatten an uns vorbei huschte, mir einen klitzekleinen Moment der Unachtsamkeit entlockte und mich mitten in der Bewegung inne halten ließ.

Mein Gegenüber wusste dies zu nutzen und im nächsten Moment zierte eine breite klaffende Schnittwunde meinen Oberarm.

Kein Laut des Schmerzes kam über meine Lippen.

Einen Wimpernschlag später hatte er sich aus meinem Griff befreit und etwas Distanz zwischen uns gebracht, jetzt stand er vor mir, bereit alles zu tun.

Blut rann unaufhaltsam meinen Arm hinab und alles was ich noch hörte war das tropfende Geräusch von meinem Blut.

Das regelmäßige, beruhigende plätschern wenn der Bluttropfen seinen anstrengenden Weg hinab zu meinen Fingern hinter sich gebracht hatte und dann mit Erleichterung auf den Boden fallen konnte.

Nur das nahm jetzt meine volle Konzentration ein.

Da war er, der Schmerz!

Endlich! 



Two Broken Souls | PausiertWo Geschichten leben. Entdecke jetzt