Kapitel 3 - How to save a life

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Ich zitterte am ganzen Leib. Was hatte ich getan ? Eine Welle von Fragen und erschreckenden möglichen Antworten rasten binnen weniger Sekunden durch mein Hirn und machen mir das logische, überlegte denken und handeln sehr schwer.

Meine ganze Kleidung war mit Blut befleckt !

Von wem stammte dieses ganze Blut?

Von mir ?

Ich schaute an mir herunter und begutachtete ausführlich meinen ganzen Körper.

Betastete meinen Kopf, meinen Hals, nichts.

Ein Grund sich zu freuen und noch einer um sich noch mehr sorgen zu machen.

Wenn das Blut nicht von mir war von wem stammte es dann ?

In mir kroch Panik hoch, hatte ich jemanden verletzt und so große Wunden zugefügt das ich so viel Blut an mir hatte ?

Ich schreckte von meiner noch immer liegenden Position hoch und versuchte mir einen Überblick zu verschaffen.
Zu meiner Erleichterung fand ich jedoch rein gar keine Spuren die auf einen Kampf hinweisen könnten, nicht mal annähernd, alles war so leicht chaotisch wie immer. Doch als ich genauer hinsah bemerkte ich das unsere sonst so lustig quitschende Tür nur noch traurig in den angeln hing.

Langsam versuchte ich mich aufzurichten um unsere kleine Hütte zu durchsuchen und sicherzugehen, ja mir selbst zu beweisen das ich niemanden etwas angetan hatte.

Bei meinen unkontrollierten wackeligen schritten hatte ich die ganze zeit das Gefühl als wenn mich der nächste Schritt umwerfen könnte.

Alle Gefühle die gerade auf mich einstürmten waren so stark das ich auf die Knie sank und meinen Kopf auf meine zittrigen Hände stützen musste.

Ich blickte nach oben aus dem Fenster und sah die aufgehende blutrote Sonne die den Himmel färbte und sich mit den fast schwarzen Gewitterwolken vermischte, ein Farbenspiel von unglaublich wilder Schönheit füllte denn ganzen Himmel aus und beschrieb genau, was in meinem Herzen vorging.

Wilde Verzweiflung traf auf unbändige Angst.

Was sollte ich jetzt tun ?

Hatte ich meinem Vater, meinen Bruder etwas angetan?

Ich wusste mit dieser Vision kam etwas in mein Leben was ich weder kontrollieren konnte, noch verstehen wollte!

Plötzlich trat ein Schatten in dieses perfekte Bild von einem Himmel und riss mich aus meiner Trance.

Ich kam so schnell auf die Beine wie ich es niemals von mir erwartet hätte und versuchte diesem Schatten zu folgen.

All meine gebündelten Gedanken konzentrierten sich nur noch auf ein bestimmtes Ziel, der Schatten !

Mein etwas zu eiliger Stolperschritt und meine konfusen Gedanken ließen mich vollkommen vergessen was sich alles in meiner Umgebung befand. Schließlich zog ich meine Schulter zu spät ein und holte mir an unserer gesplitterten Holztür, wo schon einzelne gefährlich spitze Holzfasern ab standen, eine lange Schürfwunde die sich über mein ganzes Schultergelenk erstreckte.

Ich lief weiter als wenn nie etwas passiert wäre und ignorierte das gerade vorgefallene.

Was jetzt ?

draußen angekommen sah ich weit und breit .... niemanden !

Ich stöhnte verzweifelt auf und eine weitere welle der Hoffnungslosigkeit überkam mich.

Was sollte ich jetzt tun, niemand war hier, ich war ganz alleine und musste irgendwie herausfinden was genau passiert war, musste wissen wo Sith und mein Vater waren!

Es regnete.

Ich sah zu wie die einzelnen tropfen auf die Erde fielen und immer mehr den Boden zu einem Matsch Meer verwandelten.

Gerade als ich mich dem Schicksal unterwerfen wollte und mich geschlagen geben wollte sah ich vor unserer Hütte in dem vom regen aufgewühlten Schlamm einen Umriss von einer Gestalt.

Sie lag da, bewegte sich nicht. War das der Schatten?

Von meiner Neugier getrieben machte ich wagemutig ein paar Schritte voran.

Ein Rascheln.

Mein Atem stockte.

Dann Stille.

Mein ganzer Körper befohl mir mich nicht zu bewegen, sondern ganz still auf der Stelle zu stehen und mit der Dunkelheit zu verschmelzen.

Gerade als ich mich selbst damit beruhigt hatte das es nur ein Tier gewesen sein konnte ging von dem Phantom Schatten eine Bewegung aus.

Diesmal konnte mich nichts halten ich wollte endlich wissen was mit allen anderen passiert war, ich nutze die neu gewonnene Wut die sich gegen mich selbst und meine Situation richtete um gegen die Angst anzukämpfen die mich zu kontrollieren drohte.

Als ich dann schließlich nur noch wenige 5 Fuß von der Gestalt am Boden entfernt stehen geblieben war überkam mich ein kalter Schauer der Erkenntnis, der unbändigen Schreck mit sich brachte.

Die von Dreck und Blut verschmierte Gestalt ... war mein Vater!

Two Broken Souls | PausiertWo Geschichten leben. Entdecke jetzt