Kapitel 2 - Das Spiel mit dem Feuer

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Mein seufzen brach die Stille, die sich zwischen mir und meinem Bruder ausgebreitet hatte ohne das einer von uns sich regen wollte.

Wir beide wollten jede auch noch so kleine Sekunde genießen die wir uns frei und befreit fühlten.

Letztendlich gewann dann aber doch die sehr ausgeprägte Vernunft den Krieg in meinem Kopf und ich begann mich in Richtung Haus zu schleppen.

Mit jedem Schritt begann ich mehr taub zu werden und nichts mehr zu spürten, ich fühlte regelrecht wie die ein Moment gewonnene Freiheit mir wieder aus den Händen glitt.

Ich stürzte mich mal wieder Hals über Kopf in mein eigenes Verderben, dachte ich und musste mich sehr zurück halten um nicht hysterisch los zu lachen.

Ich wollte nicht vergessen das es noch gutes in der Welt gab, aber in meiner jetzigen Lage konnte ich einfach nicht daran glauben und die schrecklichen Dinge in meinem Leben die ich schon seid 17 Jahren durchmachen muss, ignorieren.

Ich durfte nicht aufgeben, sondern musste alles geben damit wir endlich von diesen Qualen befreit werden, denn irgendwann wird der Tag kommen an dem die Rechnung für die Handlungen meines Vaters auf dem Tisch liegen würden und dann wird auch er bezahlen müssen!

Ohrenbetäubender Lärm...Das war das letzte woran ich mich erinnern konnte als wir an unserer Hütte angekommen waren.

Dann eine wohltuende Ruhe die sich in mir ausbreitete. Ich versuchte meine Augen zu öffnen und zu realisieren wo ich mich befand. Es fühlte sich so unecht an, so als wenn es eine Erinnerung oder so etwas in der Art war.

Meine Augenlieder öffneten sich, doch machte es kaum merklich einen Unterschied, denn alles was ich sah war Finsternis.

Ich konnte einfach nichts finden was mir irgendwie dabei half zu verstehen was hier gerade passierte.

Dann bemerkte ich das ich mich bereits zielstrebig in Bewegung gesetzt hatte, nur konnte ich mich nicht erinnern das ich meinem Körper befohlen hatte zu laufen, sich überhaupt irgendwie zu bewegen...

Ich hatte das dumpfe Gefühl das ein Teil von mir fehlte, das was mich ausmachte.

Ich kam mir vor wie eine hohle Gestalt die nichts menschliches mehr an sich hatte.
Die leere Hülle die so aussah als wäre sie ich, huschte planmäßig durch die Dunkelheit so, als wüsste sie was vor ihr lag und wohin die wollte.

Es schien als bräuchte mein Körper keine Augen um sich zurechtzufinden und zu wissen wohin er gehen musste.

Langsam konnte auch ich registrieren was vor mir lag, denn allmählich rückten Umrisse von einer Tür in mein Sichtfeld auf die ich ungewollt zusteuerte.

Jetzt eröffneten mir meine Augen klare Sicht auf alles und ich konnte statt umrissen alles klar erkennen und bewundern, denn es erstrahlte jetzt in einem grünlich schimmernden Ton der jedes Detail aufdeckte.

Es war unheimlich und beängstigend und doch so bewundernswert.

Ich konnte nicht sagen was mit mir passierte, aber es schien als wenn mein Körper unbedingt und um jeden Preis durch diese Tür wollte.

Meine Hand streckte sich aus, ergriff die Türklinke und drückte sie behutsam, ja fast sanft runter, als würde mein Körper alles daran setzen bloß nichts zu beschädigen.

Mit schnellen aber doch bedachten Schritten setzte mein Körper seine Reise fort.

Aus der geöffneten Tür gelang gleißendes Licht in die Dunkelheit, ich schloss reaktionsartig meine Augen doch als ich sie wieder blinzelnd öffnete hatten sich meine Augen bereits an das Licht gewöhnt. Es schien als wenn ich nur durch meine Augen zuschauen konnte aber nicht fähig war irgendetwas zu unternehmen.

Als ich ganz durch die Tür geschritten war verlor ich mich auf ein mal wieder in der Dunkelheit, dann erstrahlte alles in einem hellen Licht.

Im nächsten Moment lag ich auf dem Boden unserer Küche, blutverschmiert...
Entsetzen breitete sich in mir aus
Was war passiert ?

Two Broken Souls | PausiertWo Geschichten leben. Entdecke jetzt